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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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an sich und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm noch näher zu kommen. Um sich an den Flammen zu wärmen, die zwischen ihnen loderten.
    Er löste seine Lippen von ihren, um ihren Hals zu liebkosen. Eine heiße Fontäne schoss ihr den Rücken hinauf. »Ich muss heute Abend nicht mehr weg.«
    Ramsey begriff seine Worte im ersten Moment nicht ganz, da sie von dem sengenden Kuss begleitet wurden, den er ihr auf die Sehne an ihrem Hals drückte. »Du … was?« Sie ließ ihre freie Hand in sein Haar gleiten, während sich ihr Hals unter seinen Zähnen nach hinten bog. Ihr Herz schlug wie das eines Langstreckenläufers in der letzten Runde.
    Er legte ihr eine Hand auf den Po. »Ich könnte hierbleiben.« Seine Lippen unternahmen eine langsame, gründliche Erkundungsreise um ihr Kinn und ließen sich schließlich zärtlich auf ihrem Ohrläppchen nieder. »Und du auch.«
    Das Angebot war die reine Verführung. Jeder Nerv in ihrem Körper bebte, begierig darauf, dass sie Ja sagte. Hier war mehr, als sie sich hätte träumen lassen. Mehr, als sie sich zu träumen erlaubt hätte. Allein das gab ihr den Anstoß, den sie brauchte, um zur Vernunft zu kommen, die dennoch seltsam zersplittert war.
    »Nein.« Da das Wort wie ein Stöhnen klang, versuchte sie es noch einmal. »Nein.« Sie lockerte den Griff an seinem Hemd. Zog die Hand aus seinem Haar. Und rang darum, den inneren Chor aus enttäuschten Hormonen zum Schweigen zu bringen.
    »Nein?« Da seine Hand keine Anstalten machte, ihren Po zu verlassen, trat sie einen Schritt von ihm weg. Und wäre dabei fast über eine seiner blöden Boxen gestolpert, wenn er sie nicht mit einer Hand auf ihrem Arm festgehalten hätte.
    »Hör mal …« Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Aber irgendetwas musste sie sagen. »Ich mache so etwas nicht.«
    Verwundert zog er eine Braue hoch. »Nie?«
    Ramsey biss die Zähne zusammen. Der einfachste Weg, seine Anziehungskraft zu verringern, war, ihn reden zu lassen. »Ich meine, wenn ich arbeite. Es wäre unprofessionell, Beruf und Vergnügen zu vermischen.« Hatte das nicht bereits Matthews neulich in einer Art Gottesurteil erfahren müssen?
    Er verzog den Mund. »Auch wenn es mir nichts ausmacht, den Part des Vergnügens zu übernehmen?«
    In ihrem Unterleib summte es, wenn sie nur daran dachte. Doch es verstärkte ihren Entschluss. »Gerade dann.« Diesmal vorsichtiger, trat sie einen weiteren Schritt von ihm weg. Und dann noch einen. Als er ihr folgte, sausten kleine Alarmsignale durch ihre Adern.
    Als hätte er ihr das angesehen, blieb er stehen. »Was? Ich wollte dich nur zu deinem Auto bringen. Wie es sich für einen Gentleman gehört.«
    »Ich habe auch den Weg vom Auto zum Haus unbeschadet allein geschafft.« Sie bezweifelte, dass man das Gleiche vom Rückweg würde behaupten können, falls er darauf bestand, sie hinauszubegleiten.
    Er blieb stehen und lehnte sich mit einer Schulter gegen die Wand. »Okay.«
    »Und du kannst dir diese locker-lässige Nummer sparen«, erklärte sie, inzwischen wieder selbstsicherer geworden, da jetzt eine gewisse Distanz zwischen ihnen lag. »Ich weiß, dass das nur Show ist, damit du bekommst, was du willst.«
    »Nur weil ich dadurch bekomme, was ich will, ist es noch lange keine Show.«
    Ramsey winkte ab. »Wie auch immer. Bei mir funktioniert es nicht. Ich gehe nicht mit dir ins Bett, also spar dir deine Energie lieber für …« Sie zeigte auf die Gerätschaften. »… deine Arbeit.«
    »Guter Rat.« Er ließ sie hinausgehen und auf die Veranda treten, ehe er weitersprach. »Die Sache ist aber die … dass du meinen Kuss erwidert hast. Das darfst du nicht vergessen, Ramsey. Ich werde mich nämlich auch verdammt schwertun, es zu vergessen.«
    Nix Gutes hatte der Mann im Sinn. Echt wahr.
    Ezra T. spähte hinter dem kühlen, bemoosten Grabstein hervor auf die Person, die da mitten auf dem Friedhof kauerte. Das sagten die Leute manchmal über ihn, da draußen im Wald. Nix Gutes im Sinn. Ihm gefiel, wie das klang. Da fühlte er sich gleich wie einer von diesen Spionen im Fernsehen.
    Er blinzelte. Der Mann war zu weit weg, um ihn zu erkennen. Aber offensichtlich war er allein.
    Das enttäuschte ihn. Dann war es also nicht das Pärchen, das er einmal hier gesehen hatte, so viel stand fest. Er hatte sie dabei beobachtet, wie sie in einem der kleinen Häuschen mit den toten Leuten drin Poposex gemacht hatten. Er hatte sich ganz nah rangeschlichen und alles genau gesehen. Und dabei auch selbst einen

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