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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Antwort.
    Ich habe die hellsten Köpfe im Kriegsschiffbau zusammengetrommelt. Ich forderte sie auf, alles Menschenmögliche zu versuchen! Männer wie Artie Langner, der ›Gunner‹, und Alasdair, den Sie ja kennengelernt haben.«
    »Und sterben sah«, meinte Bell grimmig.
    »Jeder von ihnen ist ein Künstler auf seinem Gebiet. Aber wie alle Künstler sind sie auch Sonderlinge. Bohemiens, Exzentriker, wenn nicht sogar vollkommen spinnert. Also nicht gerade von der Art, die sich in der regulären Navy problemlos zurechtfinden würde. Aber dank meiner eigenwilligen Genies, die am laufenden Band neue Ideen hervorbrachten und alte Vorstellungen verfeinerten, wird Hull 44 ein Dreadnought-Schlachtschiff sein, wie noch nie eines die Ozeane der Welt befahren hat - ein amerikanisches schifffahrtstechnisches Wunderwerk, das die englischen Dreadnoughts und die deutschen Nassau und Posen und das Stärkste, was die Japaner ihm entgegenwerfen können, übertreffen wird ... Warum schütteln Sie den Kopf, Mr Bell?«
    »Das ist eine viel zu große Sache, um sie geheim halten zu können. Sie sind offenbar ein reicher Mann. Aber kein Individuum ist reich genug, sein eigenes Schlachtschiff vom Stapel laufen zu lassen. Woher haben Sie das Geld für Hull 44? Irgendjemand in der Regierung muss etwas darüber wissen.«
    Captain Falconer antwortete ausweichend. »Vor elf Jahren hatte ich das Privileg, einem stellvertretenden Marineminister als Berater dienen zu dürfen.«
    »Bravo!« Bell grinste verstehend. Das erklärte Lowell Falconers Unabhängigkeit. Heute war dieser stellvertretende Marineminister niemand anderer als der leidenschaftlichste Befürworter einer starken Navy - Präsident Theodore Roosevelt.
    »Der Präsident ist der Überzeugung, dass unsere Navy ungebunden sein sollte. Die Army soll die Häfen und Stützpunkte verteidigen - wir bauen ihr sogar die dazu notwendigen Geschütze. Aber die Navy sollte nur auf See kämpfen.«
    »Nach dem zu urteilen, was ich bei der Navy gesehen und erlebt habe«, sagte Bell, »müssen Sie zuallererst gegen die Navy kämpfen. Und um diesen Kampf zu gewinnen, müssen Sie so clever sein wie Machiavelli persönlich.«
    »Oh, das bin ich«, erwiderte Falconer lächelnd. »Wobei ich das Wort gerissen dem Wort clever vorziehe.«
    »Stehen Sie denn immer noch im Dienst der Navy?«
    »Ich bin, ganz offiziell, Sonderbeauftragter für das Schießübungswesen.«
    »Ein wundervoll vager Titel«, bemerkte Bell.
    »Ich weiß, wie man Bürokraten überlistet und austrickst«, konterte Falconer. »Ich kenne mich im Kongress aus«, fügte er mit einem spöttischen Lächeln hinzu und zeigte Bell seine verstümmelte Hand. »Welcher Politiker würde es wagen, einem Kriegshelden zu widersprechen?«
    Dann erklärte er detailliert, wie er einen Stab ähnlich denkender junger Offiziere in den Abteilungen für Schiffsbewaffnung und Schiffsbau in Schlüsselpositionen lanciert hatte. Gemeinsam arbeiteten sie daran, das gesamte Dreadnought-Bauprogramm neu zu organisieren.
    »Sind wir wirklich so weit im Hintertreffen, wie Alasdair MacDonald behauptet hat?«
    »Ja. Wir lassen im nächsten Monat die Michigan vom Stapel laufen, aber sie ist keine Lösung. Delaware, North Dakota, Utah, Florida, Arkansas und Wyoming, allesamt erstklassige Dreadnoughts, existieren vorerst noch auf dem Zeichenbrett. Aber das ist nicht grundsätzlich von Nachteil. Die Fortschritte in der Weiterentwicklung des Seekriegswesens folgen derart schnell aufeinander, dass man sagen kann, dass je später unsere Schiffe vom Stapel laufen, sie umso moderner sind. Wir kennen bereits die Schwachpunkte der Großen Weißen Flotte, ehe sie in San Francisco eintrifft. Das Erste, was wir ändern werden, sobald die Schiffe in die Heimat zurückkehren, ist ihre äußere Erscheinung. Wir werden sie mit grauer Farbe anstreichen lassen, damit feindliche Schützen sie nicht so schnell entdecken.
    Aber der Farbanstrich ist nur ein simpler Punkt. Ehe wir unsere neuen Erkenntnisse in den Kriegsschiffbau einfließen lassen können, müssen wir noch das Navy Board of Construction und den Kongress überzeugen. Das Navy Board of Construction hasst alles, was nach Veränderung riecht, und der Kongress hasst alles, was zusätzliches Geld kostet.«
    Falconer deutete mit einem Kopfnicken auf das Reuterdahl-Gemälde. »Mein Freund Henry hat sich ganz schön in Schwierigkeiten gebracht. Die Navy hat ihn mitgenommen, damit er Bilder von der Großen Weißen Flotte malt. Sie haben

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