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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Sabotage - nichts wurde beschädigt oder zerstört, mit Ausnahme des Gießereiunfalls in Bethlehem.«
    »Oh, es wurde einiges zerstört. Und zwar irreparabel. Ich sagte Sabotage, meinte und meine Sabotage.«
    »Weshalb sollte ein Spion einen Mord begehen, wenn er damit die Aufmerksamkeit auf seine Spionagetätigkeit lenkt?«
    »Sie haben auch mich getäuscht«, sagte Captain Falconer. »Ich hatte tatsächlich befürchtet, dass sich Artie Langner hat bestechen lassen und diese Schuld nicht ertragen konnte und daher Selbstmord begangen hat. Dann dachte ich, was für ein schreckliches Unglück, dass der arme Grover Lakewood zu Tode gestürzt ist. Doch als Alasdair MacDonald erstochen wurde, wusste ich, dass es Sabotage sein musste. Und hat er selbst das nicht auch angenommen? Hat er nicht kurz vor seinem Tod ›Hull 44‹ geflüstert?«
    »So habe ich es Ihnen geschildert«, gab Bell zu.
    »Sehen Sie es nicht? Sie sabotieren Hull 44, indem sie Intelligenz vernichten. Sie nehmen sich die Geister vor, die sich mit den wichtigsten Elementen dieses Schlachtschiffs befassen - mit seinen Geschützen, seiner Panzerung und seinem Antrieb. Blicken Sie doch mal hinter den stählernen Rahmen und die Panzerplatten. Hull 44 ist im Grunde genommen nichts anderes als das geistige Produkt der Männer, die mit seinem Bau befasst sind. Das Ergebnis der Intelligenz jener Männer, die sterben mussten. Wenn Saboteure unsere Geister töten, vernichten sie gleichzeitig noch nicht geäußerte Gedanken und neue Ideen. Wenn sie unsere Konstrukteure töten, sabotieren sie damit unsere Schiffe.«
    »Ich verstehe«, murmelte Bell und nickte nachdenklich. »Sie sabotieren unsere Schiffe, die noch nicht vom Stapel gelaufen sind.«
    »Oder auch nur auf dem Reißbrett existieren.«
    »Welchen Feind haben Sie im Auge?«
    »Das japanische Kaiserreich.«
    Bell erinnerte sich sofort, dass der alte John Eddison absolut sicher gewesen war, einen japanischen Eindringling im Washington Navy Yard gesehen zu haben. Trotzdem fragte er: »Warum die Japaner?«
    »Ich kenne die Japaner«, antwortete Falconer. »Ich kenne sie sehr gut. Ich war als offizieller Beobachter an Bord von Admiral Togos Flaggschiff Mikasa, als er die russische Flotte in der Schlacht von Tsushima vernichtend schlug - es war die bedeutendste Seeschlacht, seit Nelson die Franzosen bei Trafalgar besiegt hat. Seine Schiffe waren in bester Verfassung, die Mannschaften waren hervorragend ausgebildet und funktionierten wie gut geölte Maschinen. Ich mag die Japaner, und ich bewundere sie aufrichtig. Aber sie sind ehrgeizig und machthungrig. Merken Sie sich meine Worte, wir werden uns mit Japan um den Pazifik streiten.«
    Bell sagte: »Die Kerle, die Alasdair MacDonald angegriffen und getötet haben, haben Butterflymesser der Firma Böntgen und Sabin aus Solingen in Deutschland benutzt. Ist Deutschland nicht ebenfalls an diesem Dreadnought-Wettrennen beteiligt?«
    »Deutschland hat die englische Marine im Nacken. Sie streiten sich bis aufs Blut um die Nordsee, und Großbritannien wird sie niemals auch nur in die Nähe des Atlantiks vordringen lassen. Der Pazifik ist unser Ozean. Die Japaner wollen sich dort ebenfalls ausbreiten. Sie entwickeln Schiffe, die bis in die fernsten Winkel des Pazifiks vordringen und ihrem Machtanspruch Nachdruck verleihen können, genauso wie wir. Eines Tages tauchen sie vor Kalifornien auf, und wir müssen sie dann bis nach Tokio zurückdrängen. Soweit wir wissen, werden die Japaner in diesem Sommer angreifen, wenn die Große Weiße Flotte vor den japanischen Inseln auftaucht.«
    »Ich habe die Schlagzeilen schon gesehen«, sagte Bell mit einem verkniffenen Lächeln. »In den gleichen Zeitungen, die den Krieg mit Spanien angefacht haben.«
    »Spanien war ein Spaziergang!«, erwiderte Falconer. »Ein letzter schwacher Vertreter der Alten Welt. Die Japaner jedoch sind neu und frisch - ebenso wie wir. Sie haben bereits die Satsuma, das größte Dreadnought-Schlachtschiff der Welt, auf Kiel gelegt. Sie bauen ihre eigenen Brown- Curtis Turbinen. Und sie kaufen die modernsten holländischen Unterseeboote von Electric Boat. Nichtsdestotrotz zahlt es sich immer aus, offen und vorurteilsfrei an einen Fall heranzugehen. Die Saboteure könnten jeder Nation angehören, die an dem Wettrüsten beteiligt ist.
    Aber derlei Untersuchungen sind nicht mein Metier, Mr Bell. Ich weiß nur, dass das Projekt Hull 44 einen fähigen Mann braucht, der es schützt.«
    »Die Navy hat sicher längst

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