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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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als mit den Füßen voran in brodelnd heißem Blut zu landen.
    Es war schon zu spät, als er innerlich fluchend bemerkte, dass die umliegenden Glutbahnen stärker als gewöhnlich durchflossen wurden. Der sonst so großzügige Eckschatten war zu einem schmalen Streifen geschrumpft, der ihn gerade so eben zu umhüllen vermochte. Das Stimmengewirr auf dem Portal verstummte, während er in die Tiefe rauschte. Hatten die Kerle etwa eine verdächtige Bewegung ausgemacht oder ihn gar entdeckt?
    Mit klopfendem Herzen landete er drei Körperlängen tiefer auf dem Steinpodest. Er trug keine Stiefel, und indem er in den Knien
nachfederte, dämpfte er das Geräusch, mit dem seine Fußsohlen auf den Grund prallten, zu einem leisen Klatschen, das von dem Rauschen der in den Brunnen sprudelnden Glut überdeckt wurde. Noch während er herumwirbelte und auf das Wabenbecken zusprang, erbebte das Portal unter erneutem Kichern.
    Vuran sei Dank , durchfuhr es Moa.
    Die Idioten dort oben hatten nichts bemerkt.
    Durch ein Gewirr sich kreuzender Rampen und Treppen ihren Blicken entzogen, setzte er über den Beckenrand hinweg, nahm die Spitze seines Haarschopfs zwischen die Zähne und krallte sich an den Gaumen des steinernen Lindwurmmauls, dem das zirkulierende Blut in beständiger Flut entsprang. Seine kräftigen Finger fanden ebenso rasch Halt wie seine nackten Füße. Jeden Spalt und jede Spitze geschickt nutzend, zwängte er sich über Kopf hinein in den Durchfluss und arbeitete sich, mit allen vieren an der Decke hängend, rasch voran.
    Das unter ihm entlangströmende Glutgestein brachte Moa gehörig ins Schwitzen, doch seine dicke Orkhaut bewahrte ihn auch dort vor Verbrennungen, wo seine Lederkleidung schon zu dampfen begann. Funkenwolken berührten immer wieder schmerzhaft seine Fußsohlen, die Handrücken oder den Nacken. Mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen hangelte er weiter, denn ein einziger heißer Spritzer mochte ihn ein Leben lang blenden.
    Er hatte diesen Weg schon öfters bewältigt, darum kannte er jede Handbreit der über ihm liegenden Wölbung und wusste, wohin er greifen musste. Fünf Körperlängen, mehr brauchte er nicht auf diese Weise zurückzulegen. Er glaubte schon, das Schwerste überstanden zu haben, als der Zufluss des Brunnens schlagartig anzuschwellen begann. Nicht nur die Hohen schienen derzeit in Aufruhr zu sein, auch das Blut der Erde.
    Gurgelnd, schmatzend und brühend heiß in die Höhe spritzend, nahm es plötzlich den gesamten Durchmesser ein und schoss direkt auf ihn zu. Moa sah sich schon als verschmorter Rußfleck an der Decke kleben, als sich der Feuerstrom direkt vor seinen Augen beruhigte.
Obwohl er sich so weit wie möglich nach oben zog, rauschte das kochend heiße Blut keine Handbreit mehr entfernt unter ihm dahin, nur um jenseits seiner Zehen wieder bis unter die Decke zu spritzen.
    Hätte er den Haarschopf nicht zwischen die Zähne geklemmt, er wäre ihm unweigerlich bis auf die Kopfhaut weggebrannt. Einen ganzen Herzschlag lang hing er wie erstarrt, dann arbeitete er sich vorsichtig weiter. Wie durch ein Wunder wich ihm der Strom auch weiterhin aus, bis er den nach oben abzweigenden Luftschacht erreichte, in den hinein er zuerst seinen Oberkörper wuchtete und anschließend seine Beine nach sich zog, ohne sie sich zu verbrennen.
    Vuran meinte es gut mit ihm, so viel stand fest. Das erkannte er schon daran, dass sich der unter ihm liegende Durchfluss nur Augenblicke später so stark anfüllte, dass der gurgelnde Glutstrom bis zu ihm in den Kamin gepresst wurde. Hastig kletterte er höher, bis er dampfend und schweißüberströmt eine der natürlich entstandenen Luftöffnungen erreichte, die den ganzen Hort durchzogen.
    Die gefährliche Kletterpartie hatte Moa alles abverlangt.
    Mit letzter Kraft zog er sich auf einen schmalen, von zwei vorspringenden Kanten begrenzten Sims. Dieser Teil des Gewölbes lag im Dunkeln, deshalb konnte er kaum etwas sehen. Noch ehe sich seine durch den gleißenden Zufluss erweiterten Pupillen an die schlechteren Lichtverhältnisse angepasst hatten, ertastete er einige Basaltbrocken, die bei seinem letzten Besuch noch nicht hier gelegen hatten. Moa stieß mit seinen Fingerspitzen so ungeschickt dagegen, dass sie bis an den Rand des Simses rutschten.
    Und einer von ihnen sogar halb darüber hinaus.
    Nur eine Winzigkeit weiter, und er wäre mit einem verräterischen Klacken über die darunterliegenden Vorsprünge in die Tiefe gesprungen. Nur seinen guten

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