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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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und stark verkohlte Leichen hinweg, kämpften sie sich ins Freie vor. Erst dort wurde für sie das Ausmaß der Feuersbrunst deutlich, die Sangor erfasst hatte. In welche Himmelsrichtung sie auch sahen, überall hingen dicke Qualmwolken über den Dächern der Stadt, deren Häuser im Widerschein der Flammen zu glühen schienen.
    Erschöpft, aber glücklich feierten sie ihr bloßes Überleben wie einen Sieg.
    Tarren bot allen Gladiatoren an, mit ihm zu seinem Stamm zu kommen. Die meisten, die noch bei ihnen standen, nahmen dankbar an, nur einige Männer von Imog wollten lieber ein Schiff im Hafen kapern und zurück zu ihrer Insel. Niemand erhob dagegen ein Wort, und so verabschiedete man sich von ihnen in aller Freundschaft.
    Angesichts des allgemeinen Chaos und des weit über den Dächern der Stadt gestorbenen Lichtbringers hatten sie keine geordnete Gegenwehr mehr zu befürchten. Gardisten und Schädelreiter hatten genug damit zu tun, der überall wütenden Brände und der gleichzeitig einsetzenden Plünderungen Herr zu werden. Skorks Gilde leistete ganze Arbeit, das erkannten sie bereits, als die ersten Straßenzüge hinter ihnen lagen. Aber auch viele aus der normalen Bevölkerung witterten nach dem Tod des gefürchteten Lichtbringers Morgenluft.
    Überall kämpften Menschen gegeneinander, egal wo sie auch vorbeikamen, und manchmal sogar Gardisten gegen Schädelreiter.
    »Was ist mit deinem Sohn?«, fragte Kuma, als er merkte, dass Benir nicht die geringsten Anstalten machte, sich in Richtung Kaserne zu begeben.
    »Keine Sorge«, antwortete Benir. »Um Nerk haben sich bereits andere gekümmert. Ich sagte doch, dass ich der Befreier bin.«
    Urok bezweifelte, dass der Schattenelf wirklich an seine eigenen Worte glaubte, aber wenn sie dazu nutzten, ihre kleine Streitmacht weiter anwachsen zu lassen, sollte es ihm recht sein.
    Am vereinbarten Treffpunkt warteten bereits Grindel, Tabor und die übrigen Orks auf sie, außerdem zwei leicht geschürzte Barbarinnen und ein schreiendes Bündel, das Grindel in den Armen hielt und bei dem es sich um den kleinen Nerk handeln musste.
    Dass diese Voraussage eingetroffen war, beeindruckte die Schattenelfen deutlich, und so scharten sie sich um Benir, der seinen Sohn überglücklich in die Arme schloss.
    Die große Anzahl an Orks machte einige der Gladiatoren sichtlich nervös, trotzdem schlossen sie sich an, als Grindel die Führung übernahm und sie durch einen Einstieg in das unterirdische Tunnelsystem der Diebesgilde führte. Alle anfänglichen Befürchtungen, dass sie dort in einen mit Lava gefluteten Stollen geraten könnten, erwiesen sich zum Glück als unbegründet.
    Urok behielt recht mit seiner Einschätzung, dass ihnen das Blut der Erde ganz bewusst den Weg freihielt, und das brachte so manchen Barbaren, der seine Berge, Bäume oder Flüsse anbetete, kräftig ins Grübeln.
    Die einsame Gestalt, die ihnen folgte, bemerkten sie allerdings nicht. Dichte Rauchschleier, die überall die Luft schwängerten, trübten ihre Augen und Nasen, außerdem war Eile geboten.
    Es ging schon auf den Abend zu, als sie vor den Stadtmauern auf Zavos und seine Getreuen stießen, die bereits ungeduldig auf sie warteten. Sangor war zu einer riesigen Feuerwand vor dem Blau des Meeres geworden.
    Lange Kolonnen rußverschmierter Flüchtlinge entströmten den Stadttoren, allesamt froh, überhaupt das nackte Leben gerettet zu haben. Wer noch immer in der Stadt umherirrte, war praktisch verloren.
    Das Feuer fraß eine Schneise der Vernichtung durch die Straßen. Ganz Sangor brannte wie ein Fanal, das weit über die Stadtmauern, ja, über ganz Ragon hinausleuchtete.

EINSTMAL S
    as Blut sei mit euch«, begrüßte Vuran die Delegation der Schlangenpriester, aber natürlich ganz besonders Raam, dem er stellvertretend für alle die Hände zum Gruße reichte. »Eure Anwesenheit ist ein wichtiges Zeichen an die Bevölkerung im ganzen Land.« Die Reptilienhaut fühlte sich kalt und rau an, als sie ei nander an den Unterarmen umfassten, aber der Erste Streiter ließ sich das Unbehagen nicht anmerken, das er bei der Berührung empfand.
    Auf seine einladende Geste hin folgten ihm die Schwarzgekleideten zu der aus Eichenbohlen errichteten Tribüne, die den religiösen Führern der drei großen Kräfte und ihrem Gefolge vorbehalten war. Auf Raams Wink hin nahm Vuran an dessen linker Seite Platz. Eine solch hohe Ehre stand ihm als Erstem Streiter der Hortgarde eigentlich nicht zu, doch die Schlangenpriester

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