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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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versteht.«
    »Namihl und ich handeln nicht unehrenhaft«, antwortete Inome kalt, »sondern klug und geschickt, um zu verhindern, dass unser Volk mit Stumpf und Stiel ausgerottet wird. Wenn ihr elenden Orks nur halb so viel Gehirn wie Muskeln hättet, wüsstet ihr längst, dass den Unterlegenen oft nur List und Tücke weiterhelfen, wenn sie überleben wollen. Ihr hingegen rennt lieber ehrenvoll in den Tod und wundert euch im Nachhinein, das ihr in der Sklaverei gelandet seid.«
    Diesmal war es Grindel, die schwieg. Nicht aus Zorn, sondern weil ihr die Worte fehlten. Wegen Inomes heftiger Reaktion, aber auch wegen dem, was die Barbarin gesagt hatte.
    »Übrigens gibt es auch bei meinem Stamm Krieger, die ihre Ehre über den Verstand stellen«, fuhr Inome eine Spur versöhnlicher fort. »Das ist es ja, was Namihl und mich in den Tempel getrieben hat.«
    Das brachte Grindel noch mehr ins Grübeln. Konnte es wirklich sein, dass nicht alle Hellhäuter ihre natürlichen Feinde waren, sondern nur die, die dem Tyrannen Gothar dienten?
    »Ob Skork deine Orkbrüder vielleicht mit einem Gegenmittel lockt?«, riss Inome sie aus ihren verwirrenden Gedanken. »Ich habe im Tempel davon gehört, dass es so etwas geben soll. Dort wird der Schwarze Mohn manchmal unliebsamen Kunden eingeflößt, die sich anschließend in einer Jauchegrube wiederfinden.«
    Beide – Orkweib wie Menschenfrau – waren sich einig, dass sie das so schnell wie möglich herausfinden mussten.
    »Wir schließen einen Pakt gegen ganz Sangor«, schlug Grindel erfreut vor, »um unsere Stammesbrüder zu befreien. Du die deinen und ich die meinen.«
    »Bei mir geht es nur um einen«, korrigierte Inome, »aber der sitzt dafür in der Arena fest.« Dabei streckte sie die Hand aus, um das Bündnis mit Grindel mit einem festen Druck um die Handgelenke zu besiegeln, wie es Brauch bei den Stämmen der Bersk war.
    Statt einzuschlagen, nahm Grindel jedoch Inomes schmales Gesicht zwischen ihre großen Pranken und schlug ihre vorgewölbte Stirnplatte vorsichtig gegen die glatte der Barbarin.
    »So sei es«, erklärte sie dazu feierlich. »Und mach dir um deinen Tarren keine Sorgen. Urok ist bereits in seiner Nähe. Der findet sicher bald einen Weg, wie sie lebend aus der Arena herauskommen. Er hat schließlich auch den Kampf gegen den Raubkraken gewonnen.«
    Dass dieser feuerhändige Raubkrakentöter so nahe bei Tarren war, beruhigte Inome allerdings bei Weitem nicht so sehr, wie es die Orkkriegerin offenbar erwartete. »Bist du dir auch ganz sicher, dass mein Liebster nicht in Gefahr schwebt, ausgerechnet von diesem Urok getötet zu werden?«, fragte sie ängstlich.
    »Keine Sorge, dem passiert ganz sicher nichts«, log Grindel, um der Hellhäuterin ein wenig Mut zu machen, bevor sie umso ehrlicher anfügte: »Der Einzige, der wirklich Uroks rächende Hand fürchten muss, ist dieser Schattenelf, der mit ihm im selben Kerker schmachtet.«
    In der Arena
    Irgendwann gab es keine einzige Stelle mehr an Uroks Körper, die noch nicht von den Übungsschwertern blau geschlagen war. Doch obwohl ihn jede Bewegung schmerzte, verhinderten der Stolz und seine überlegene Konstitution, dass er sich seinen beiden taktisch überlegenen Gegnern geschlagen gab.
    Nahog und seinem Gefolgsmann indes taten allmählich die Arme weh. Der Stahl in ihren Händen wog mit jedem Hieb schwerer, bis sie ihn kaum noch zu heben vermochten. Damit entfiel natürlich der Vorteil, den sie bisher Urok gegenüber hatten.
    Stolpernd umkreisten die drei einander, jeder verzweifelt darum bemüht, eine Schwäche des anderen ausfindig zu machen und endlich den entscheidenden Hieb führen zu können.
    Eine Zeit lang sah es so aus, als würde ganz einfach derjenige gewinnen, der als Letzter vor Schwäche zusammenbrach oder über die eigenen Füße fiel. Körperlich waren alle drei am Ende. Nur noch der blanke Wille, als Sieger aus dieser Auseinandersetzung hervorzugehen, hielt sie aufrecht.
    Die beiden Wolfshäuter nutzten die verbliebene Kraft vor allem dazu, dem auf sie zutorkelnden Ork auszuweichen. Auch ihre Arme, Bäuche und Beine waren mit blutigen Schrammen und dunklen Flecken übersät. Nahogs Fellmantel lag längst staubig und zerrissen außerhalb des Karrees.
    Vor Uroks Augen wirbelten immer häufiger rote Kreise auf. Die Pfeilwunde machte ihm zu schaffen, das heiße Pochen in seinem Schulterblatt strahlte in den ganzen Oberkörper ab. Er schwitzte nicht nur wegen der sengenden Sonne, sondern auch, weil sich

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