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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ähnelten.
    »Woher wissen Sie davon?«, fuhr der Sir sie an.
    »Das tut nichts zur Sache«, sagte Justine, um Saskia und Will einen Moment Zeit zu erkaufen, ihr Erstaunen zu verarbeiten. »Sie haben Ihre Quellen - wir haben unsere. Akzeptieren Sie das, Sir, und sagen Sie uns stattdessen, wo wir die anderen Artefakte finden.«
    »Ein Hinweis deutet auf Russland, ins Umfeld des Baikalsees. Suchen Sie nach einem Kloster. Dort war einst der Aufbewahrungsort des Schwertes, ehe meine Familie es an sich nahm. Die Kammer war mit einem Zauber belegt, der eine Rückkehr dorthin verhindern sollte.« Will runzelte die Stirn. »Rückkehr?«
    Der Sir stöhnte auf, als sei es unter seiner Würde, den Unwissenden alles haarklein erklären zu müssen. »Ich habe keine Zeit, ins Detail zu gehen, Herr Gul, ich muss ...«
    »Ich kann mir vorstellen, was Sie meinen«, mischte sich Justine wieder ein und griff nach einer Zigarette. Für sie bedeutete es anscheinend kaum eine Schwierigkeit, in die Thematik einzutauchen. Will und Saskia lauschten fasziniert. »In dieser Welt gibt es Kraftpunkte, Orte mit starker Strahlung und Anziehungskraft, die von keinem physikalischen Messgerät erfasst werden können. Einige Menschen besitzen ein Gespür dafür, andere merken gar nichts, wenn sie an einer solchen Stelle vorübergehen. Je nach Mythologie erhielten diese Punkte ihre Deutung, es wurden Bauwerke über ihnen errichtet, um sie zu schützen, ihre Einzigartigkeit zu betonen oder sie zu verehren. Manche Punkte sind bis heute unentdeckt geblieben, andere erlangten große Berühmtheit. Denkt an die Wallfahrtsorte, die euch einfallen - einige sind kaum mehr als Touristenattraktionen, aber andere ...«, sie stieß eine Rauchwolke aus, »... vollbringen Wunder!«
    »Was haben die Artefakte damit zu tun?«, fragte Saskia.
    »Diese Kraftpunkte sind ein ... ein Nachglühen von etwas viel Stärkerem, das sich an diesen Orten ereignet hat oder dort auf hielt. Davon werden die Artefakte angezogen«, erklärte der Sir, dessen Stimme nun deutlich anzuhören war, dass ihm die Zeit davonlief. »Man kann sie von dort losreißen und mitnehmen, aber ganz egal, wo sie sind, sie kehren früher oder später immer an die Quelle zurück, wenn man es nicht unterbindet. Mein Vorfahr schaffte es, das Schwert an sich und in die Kammer zu bringen, die über einem anderen, wenn auch deutlich schwächeren Kraftpunkt liegt. Als der Bann über dem Raum gebrochen wurde, konnte es dorthin zurückkehren, wo es eigentlich sein will.« Sie hörten, wie er etwas trank. »Wir müssen es finden. Und wir sind nicht allein auf der Suche nach ihm! Wenn Sie die Artefakte nicht finden, werden sie dem Bösen anheimfallen. Die Welt wird daran zugrunde gehen«, sagte der Mann gedämpft.
    »Aber was bringt es, sie im Marianengraben zu versenken«, fragte Saskia nachdenklich. »Haben Sie nicht gesagt, dass die Artefakte immer an ihren Bestimmungsort zurückkehren?« »Nicht von dort«, erklärte der Sir. »Der tiefste Punkt des Marianengrabens birgt eine Kraftquelle, die größer ist als alles, was man sich vorstellen kann.«
    »Sagen Sie uns, mit wem wir uns dieses Rennen liefern. Wer waren die Typen auf der Party mit der Tätowierung?«, warf Justine ein.
    »Ich melde mich, wenn es günstiger ist.« Es klirrte leise, das Gespräch war beendet; trotzdem starrten Saskia und Will noch einen Augenblick auf das Satellitentelefon.
    »Und ... und was machen wir jetzt?«, fragte Saskia schließlich.
    »Quelle question: Es wird Zeit, dass wir diese Scheißartefakte finden. Vielleicht bekommen wir einen Wunsch erfüllt, weil wir so artig waren und die Welt gerettet haben«, sagte Justine leichthin. »Stört es jemanden, wenn ich vorher unter die Dusche springe? Ich habe immer noch das Gefühl, den Geruch der Hölle mit mir herumzuschleppen.« Ohne die Antwort abzuwarten, ging sie ins Bad. Saskia seufzte. »Du solltest aufschreiben, was du in den Visionen gesehen hast«, trug sie Will auf und zeigte auf den Computer, der auf dem Schreibtisch in der Ecke stand. »Im Netz finden wir sicherlich mehr Informationen. Möglicherweise ja auch etwas über das alte Venedig, was deine Visionen erklären könnte.«
    »Klingt gut.« Will setzte sich an die Tastatur und schaltete den PC ein. »Was würdest du dir wünschen?« »Bitte?«
    »Die Sache mit dem Wunsch. Wäre doch schön, wenn das Gute uns belohnen würde.« »Zu schön.« Saskia tippte sich auf die Brust, auf ihre Narben. »Die würde ich mir

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