Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
schwarze Slipper, die ihr auch zu groß waren. Es klingelte. »Ah, la pizza. Ich bin heute Abend wieder da.« »Justine, warte«, rief Will und warf ihr sein Handy zu. »Damit bleiben wir in Kontakt. Die Nummer hier ist eingespeichert.«
    »Merci.« Die Französin drückte auf den Türöffner, steckte sich eine Zigarette in den Mund und verließ die Wohnung.
    Er schaute ihr nach. »Sie wirkt so ... ganz sicher nicht normal, aber durch und durch menschlich. Und doch habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie sie als Werwölfin diese Kerle getötet hat«, murmelte er. »Unheimlich, das zweite Gesicht unserer Welt u kennen.« »Sehr«, sagte Saskia niedergeschlagen. »Du hättest auch gerne darauf verzichtet wie ich, nehme ich an?« »Kann man so sagen. Ja.«
    Die Pizza wurde geliefert, Justine hatte sich ihre bereits vom Boten genommen. Will und Saskia setzten sich an den Tisch und aßen.
    Er schaute auf die Uhr. »Das Treffen mit Hansen wird nicht stattfinden«, entschied er. »Nicht, dass ich es überhaupt in Betracht gezogen hätte. Ich habe keine Lust, mich nochmals zuammenschlagen oder sogar entführen zu lassen, damit sie ins Haus kommen kann.« Saskia stimmte ihm zu. »Ich bin bereit zu wetten, dass wir uns das Rennen um die Artefakte mit ihr liefern. Und es gibt noch die andere Gruppe, die zum Zeitpunkt des Massakers in der Villa gewesen ist. Anscheinend mögen sie sich nicht.«
    »Die Dinge ergeben allmählich Sinn.« Er rieb sich die Augen. »Sie werden nicht leichter, aber sie ergeben immerhin einen Sinn.«
    Es klopfte. Saskia sprang auf, griff nach ihrem Dolch und ging zur Tür. Ein Blick durch den Spion zeigte ihr, dass der Professor frühzeitig zurückgekehrt war. Sie öffnete ihm, und er trat ein.
    »Da wäre ich wieder«, sagte er zur Begrüßung und lächelte sie freundlich an. »Wo ist Ihr infernalischer Schutzengel?«
    »Ein paar Besorgungen machen« Saskia ging auf, dass Justine gar kein Geld mitgenommen hatte. Sie traute ihr jedoch zu, dass sie sich unverfroren durch die Geschäfte stahl und mit reicher Beute zurückkehrte. »Wir sind Ihnen sehr dankbar, Herr Professor«, sagte sie.
    »Ich habe nicht gelogen, als ich sagte, dass es mir eine Freude ist, etwas für Sie tun zu können, Frau Lange.« Er nahm im Sessel Platz und nickte Will zu, der zurückgrüßte und sich wieder auf den Bildschirm konzentrierte.
    Saskia setzte sich auf den Stuhl neben ihn. »Ich habe schon ein neues Anliegen. Wie sieht es aus mit einem falschen Pass?«
    Der Mann legte die Arme auf die Lehne. »Ich bin Mediziner, kein Fälscher.« Er musterte sie intensiver. »In welchen Schwierigkeiten stecken Sie? Wollen Sie mir mehr darüber sagen?« »Es würde zu lange dauern, das zu erklären, und glauben würden Sie mir auch nicht«, sagte sie seufzend. »Der Pass ist für unsere Bekannte. Sie hat keine Papiere, und wie es aussieht, steht uns dreien eine Reise bevor.«
    »Vielleicht glaube ich Ihnen mehr, als Sie denken, Frau Lange«, gab er zurück. »Ich habe Informationen über den Maitre. Abseits der Chroniken.« Er langte unter seinen Mantel. Ein Blatt kam zum Vorschein, das er Saskia reichte.
    Sie überflog das Geschriebene. »Eine Liste?«
    »Eine Liste mit den Namen derer, die im Anschluss an das Duell mit dem Maitre gestorben sind.« Der Professor sah besorgt aus. »Ich meine nicht an den Verletzungen, sondern durch Unfälle. Schreckliche Unfälle, die kaum etwas von den Unglücklichen übrig ließen. Sie mussten anhand der Gebissabdrücke identifiziert werden, und selbst diese waren oft nur noch bruchstückhaft vorhanden.« Er deutete zuerst auf sie, dann auf sich. »Und jetzt kommt es: Wir beide, Frau Lange, sind die einzigen Überlebenden.«
    Ihre Kehle wurde trocken. »Das ist niemandem aufgefallen?«
    »Ich schätze, dass es vom Komitee vertuscht wurde. Ich werde noch herausfinden, weswegen.« Saskia biss sich auf die Lippen. »Tragen Sie die gleichen Narben wie ich?«
    »Nein. Er hat seinen Angriff damals nicht zu Ende bringen können, weil ich vorher aufgegeben habe. Das mag der Grund sein, warum ich noch lebe. Sie erwähnten am Telefon, dass der Maitre Ihnen etwas ... angehängt hat?«
    Saskia sah zu Will, dessen Blick förmlich nein schrie. Der Professor würde nicht verstehen, was sie ihm von ihren neuen Fertigkeiten zu berichten hatte. »Ich dachte es«, sagte sie und schalt sich selbst, so vorsichtig zu sein. »Der ... Gedanke an Gift hat mich nicht losgelassen. Wegen des Schwindelgefühls und der

Weitere Kostenlose Bücher