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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gefunden.«
    Wanger tippte auf einem PDA herum. Übergangslos fragte er: »Sind Sie Anhänger einer religiösen Sekte?«
    »Wir werden mit dem Verhör erst anfangen, wenn wir auf der Wache sind«, bremste ihn Kapler und verließ den Lift. Will sah, dass der Polizist eine Hand locker am Griff seiner Dienstwaffe hatte. Sie gingen durch den Korridor bis zum Ausgang des Krankenhauses, von dort direkt zu dem Polizeifahrzeug, das in der Wendeschleife parkte, und stiegen ein.
    Will spürte dieses Mal keine Schmerzen, auch wenn er sich bücken musste, um in den Fond zu gelangen. Wanger nahm neben ihm Platz, Kapler fuhr.
    Es ging quer durch Hamburg. Will achtete nicht sonderlich auf die Umgebung. Stattdessen machte er sich Notizen über das, was er sagen konnte, weil die Polizei es über andere Zeugen sowieso erfahren würde: dass sich ein Einbrecher mit dem Catering-Unternehmen eingeschlichen hatte beispielsweise. Oder dass Saskia den Widerling Groening geschlagen hatte. Saskia! Der Gedanke an sie ließ ihn zusammenzucken. Lag sie auch, furchtbar zugerichtet, irgendwo in der Villa? Schnell konzentrierte er sich wieder auf das, worüber er nichts erzählen wollte: den Geist. Und das grellblaue Feuer, das er im ganzen Haus gesehen hatte, und die Kopien der Blätter aus dem Safe. Die merkwürdige Tür ... das war eine schwierige Frage. Die blutigen Fußspuren, die in die Kammer hinein- und hinausführten, würden die Polizisten inzwischen gefunden haben. Er seufzte und starrte auf sein Gekritzel. Kurze Zeit später hielt der Wagen vor der Rückseite des Polizeigebäudes. Sie stiegen aus, dann folgte Will Wanger und Kapler die Stufen zu einer unscheinbaren Tür hinauf, über der eine Videokamera angebracht war. Sie betraten die Wache durch den Hintereingang - als sie von der anderen Seite des Gebäudes plötzlich etwas hörten, das sich verdächtig nach Schüssen anhörte. »Warten Sie hier auf uns«, sagte Kapler, während er und Wanger ihre Dienstwaffen zogen und durch die Halle auf den Vordereingang zustürmten.
    Will stand etwas verloren vor dem Tresen und sah die alarmiert wirkende Polizistin auf der anderen Seite an. »Guten Tag. Kommissar Wanger und ...«
    »Die Kollegen haben Sie angekündigt. Setzen Sie sich, Herr Gul.« Die Frau richtete den Blick wieder auf das Funkgerät vor sich und lauschte angespannt. »Was ist denn da draußen los?« Will blieb stehen und versuchte, etwas von den verzerrten Gesprächen zu verstehen.
    »Es gibt einen Schusswechsel... und jetzt setzen Sie sich bitte, Herr Gul, man wird sich gleich um Sie kümmern.«
    Widerstrebend ging Will zu der Bank hinüber. Er sah, wie eine Gruppe Polizisten mit gezogenen Waffen durch die Haupteingangstür nach draußen stürmte. Wenige Augenblicke später wurde sie mit viel Schwung aufgestoßen.
    Er erkannte die Frau sofort.
    »Saskia?«
    Sie starrte ihn an.
    »Bei den Avataren von Kali, du hast überlebt! Was bin ich froh, dich zu sehen!« Die junge Polizistin sah auf und musterte die Frau, die jetzt rückwärtsging, bis sie gegen die Tür stieß.
    »Bleib, wo du bist, Will!«, verlangte sie hitzig. In der Linken hielt sie einen langen Dolch. »Du bist schuld an allem!«
    Die Polizistin kam um den Tresen herum, die Hand am Pistolengriff. »Beruhigen Sie sich, Frau ...«
    »Lange«, half Will aus, »sie heißt Saskia Lange und war auf meiner Party.« Er hob die Arme. »Saskia, bitte, ich bin ebenso ein Opfer wie du. Man hat versucht, mich zu erstechen! Nur durch ein Wunder habe ich das überlebt.«
    »Ein guter Freund von mir nicht!«, schrie sie und lief nun auf ihn zu, den Dolch erhoben. »Wegen deiner Scheißparty ist er tot!«
    Bevor sie ihn erreichte, schob sich die Beamtin vor sie. »Beruhigen Sie sich, Frau Lange«, sagte sie mit leiser Stimme, legte aber ihre Hand deutlich sichtbar auf ihre Waffe. »Legen Sie das Messer weg.«
    »Irgendwelche Spinner haben eben auf mich geschossen und knapp verfehlt!«, brüllte sie. »Ein Kollege von Ihnen ist vor meinen Augen abgeknallt worden, und ich soll ruhig sein?«
    »Frau Lange, bitte! Sie sind in Sicherheit, und ...«
    Die Tür wurde erneut aufgestoßen, und ein maskierter Mann kam herein. Bevor die Polizistin noch ihre Pistole aus dem Holster ziehen konnte, ruckte sein Arm mit einer Waffe hoch und... Saskia schrie auf, als die Kugel durch die Stirn der Polizistin schlug und auf der gegenüberliegenden Seite austrat. Blut sprühte aus dem Loch und traf Wills rechte Schulter, dann brach die Frau ohne einen

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