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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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Ihr Nummernkonto in Liechtenstein überwiesen
.“
    „Ich danke Ihnen“, antwortete er
.
    „Nein, Sie müssen uns nicht danken. Sie haben unseren Auftrag zu voller Zufriedenheit erfüllt. Lebt wohl, Kingston“, und damit war das Gespräch beendet
.
    Kingston wischte sich die schweißnassen Hände an der Hose ab. Mit dem Erhalt der letzten Zahlung konnte er seinen Verrat an WBS-Soft endgültig abhaken und musste sich nur noch darum kümmern, dass niemand davon erfuhr
.
    An dieser Stelle endete die Erinnerung. Kingstons Angst lähmte seinen Verstand, machte es unmöglich noch tiefer in den Kopf einzudringen, ohne das schwache menschliche Gehirn dabei zu verwunden. Sein Zorn auf Kingstons Verrat war groß genug, um den Mann mit einem einzigen Gedanken zu töten, das wollte er vermeiden, also unterbrach er die Verbindung. Kingston stolperte gegen die Glasscheibe, schüttelte den Kopf und starrte André aus angsterfüllten Augen an.
    „Es … es tut mir leid“, stammelte der Mann, sank in die Knie. „Ich … die Verlockung, das Geld.“ Er hatte die Hände gefaltet, wie ein Betender.
    „Arbeiten Sie für ihn?“
    Kingston schüttelte heftig den Kopf. „Nein … meine Güte, nein. Er hat mich vor Monaten angerufen, mir Geld geboten … viel Geld … damit die Agentur Adam & Sommer die Ausschreibung gewinnt, mehr nicht, ich schwöre es.“ Er zitterte am ganzen Leib und André roch warmen Urin. „Wie Sie sehen war es kein Fehler, den Frauen das Vertrauen zu schenken.“ Die Stimme des Geschäftsführers klang nun weinerlich.
    André sog Luft ein. Er schaute hinunter ins Foyer. Sein Widersacher hatte seine Schritte weit voraus geplant. „Ich glaube Ihnen ihre Bestechungsgeschichte, aber darum soll sich der Aufsichtsrat kümmern.“
    Mit diesen Worten verließ André das Büro.

14.
     
Wien, 29. Mai 2007
     
    V ierzehn Tage waren verstrichen, in denen allmählich wieder Ruhe in Natalies Leben eingekehrt war. Während dieser Zeit hatte sie sich ganz ihrer Arbeit gewidmet und sie hatte sich dazu durchgerungen, einen weiteren Auftrag von Kingston anzunehmen, der die Gestaltung eines Seminarraumes bei WBS-Soft vorsah. Seit der Eröffnungsfeier verhielt sich Kingston ihr gegenüber wie ausgewechselt, war freundlich, wenn es um Meinungsverschiedenheiten ging und schleimte noch mehr, wenn er mit einer Bitte kam. Barov blieb unterdessen wie vom Erdboden verschluckt. Er stand weder vor ihrer Tür, noch rief er sie an, um ihr sein Verhalten zu erklären oder sich wenigstens dafür zu entschuldigen, sie wie einen One-Night-Stand behandelt zu haben. Dabei hatte sie in dem Moment, als er vor ihr gestanden hatte und sie in den Arm nahm, noch geglaubt, dass er mehr für sie empfand, und der erste Kuss hatte sie in diesem Gefühl bestärkt. Wie naiv sie doch war.
    Jedoch war es gar nicht so einfach, ihn aus ihren Gedanken zu verbannen. Manchmal, wenn sie in den Spiegel sah oder wenn sie auf dem Balkon stand und der Wind ihr Gesicht umspielte, hatte sie das seltsame Gefühl, als sei André bei ihr, berührte sie mit unsichtbaren Händen und wenn sie an ihn dachte, ihm in Gedanken die Frage nach dem Warum stellte, glaubte sie seine Stimme zu hören, die ihr antwortete, dass sie es nicht verstehen würde.
    Mit Andrés Fernbleiben schienen aber auch die seltsamen Ereignisse aus Natalies Leben verbannt zu sein. Weder zeigte sich diese Schreckensgestalt, noch fühlte sich Natalie beobachtet. Denn auch der vermeintliche Verfolger war wie vom Erdboden verschluckt, als sei alles nur eine Ausgeburt ihrer Fantasie gewesen.
    Während sich Natalies Leben beruhigte, schien in der übrigen Welt das Gegenteil zu passieren. Jeden Morgen las sie in der Zeitung Berichte über Mord und Gewaltverbrechen. Seit dem Überfall nach der Eröffnungsfeier schienen die Zeitungen voll davon zu sein. Besonders aus den großen Städten wie Paris, London, Madrid und New York wurde von grausamen Verbrechen berichtet. Mancherorts fanden die Behörden nahezu blutleere Leichen. Von anderen Tatorten gab es Reportagen über mysteriöse Blutspuren ohne dazugehörige Opfer. Dafür aber eröffnete sich den Beamten an diesen Orten ein Bild der völligen Verwüstung, wie nach offenen Bandenkämpfen. Zerstörte Autos, zerborstene Glasscheiben, eingeknickte Straßenlaternen und unbekannte Symbole mit Blut an Wände geschmiert, von denen Natalie auf einem Foto aus London eine Zeichnung zu kennen glaubte. Sie war sich ziemlich sicher, sie in Andrés Band ‚Gilden in

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