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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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Großbritannien’ gesehen zu haben.
    Lange hielt sie es für Zufall, dass sie auf Berichte dieser Art stieß. Es tauchten jedoch an den Tatorten immer wieder dieselben Worte in lateinischer Sprache auf, die mit Blut auf Wände oder Asphalt, geschrieben waren. Vindicta und bellum, Rache und Krieg. Während weltweit über die Bedeutung dieser Worte gerätselt wurde, die von Experten als Zeichen für verdeckte Sektenkriege gedeutet wurden, starrte Natalie am Morgen des 29. Mai 2007, als sie beim Frühstück die Zeitung aufschlug, in Death’ Gesicht.
    Es war nur eine schlechte Schwarzweißaufnahme aus der Verbrecherkartei der britischen Polizei, doch Natalie erkannte die Visage sofort wieder. Langsam kroch eine Gänsehaut über ihren Rücken und sie glaubte, Death’ Hände wieder auf ihrer Haut zu spüren. Seine Finger waren wie rot glühende Eisenstifte gewesen, die bei jeder Berührung schwarz verbrannte Krater in ihrer Seele hinterlassen hatten. Erst als sie die fettgedruckte Überschrift las ‚Mann kaltblütig ermordet’, ließ der Schreck nach.
    Natalie überflog den kurzen Bericht.
    Studenten entdeckten die schlimm zugerichtete Leiche des Mannes in den frühen Morgenstunden in der Londoner U-Bahn. Den Angaben der Londoner Polizei zufolge handelt es sich dabei um einen deutschstämmigen Schwerverbrecher namens Simon Wolf, auch bekannt unter dem Namen Death (Bild), der in London, Paris und Wien wegen Mord, zahlreichen Raubüberfällen und Drogenhandel gesucht wurde
.
    Nachdem sie den Text gelesen hatte, faltete Natalie die Zeitung und ihr wurde klar, dass Death ihr nie mehr etwas zuleide tun würde. Der Tod dieses Scheusals nahm ihr die Angst, zugleich aber machte sie die Serie von Verbrechen misstrauisch. Waren all die Vergehen und Delikte nur Zufall oder hingen sie zusammen? Plötzlich stellte sie sich die Frage, ob auch André darin verwickelt war, und falls ja, welche Rolle er spielte.

15.
     
Wien, 29. Mai 2007, 21:30 Uhr
     
    G elangweilt saß Romain Valmont hinter dem Steuer seines geparkten Wagens und beobachtete den Hauseingang und die Fenster der Wohnung im zweiten Stock. Seit der kleinen Unachtsamkeit in der U-Bahn, bei der die junge Frau sofort Verdacht geschöpft hatte, war er vorsichtiger an die Sache herangegangen. Er war Natalie nur noch mit großem Abstand gefolgt und hatte mehrmals das Outfit gewechselt. Nachts verbrachte Romain die Zeit vor ihrem Haus und tagsüber geleitete er sie sicher zur Arbeit, ohne dass sie etwas davon bemerkte. Dabei fragte er sich, welche Bedeutung diese Frau für Barov hatte. Denn während sich die Überfälle und Ausschreitungen radikaler Halbblüter häuften und jeder Agent eingesetzt wurde, um nach dem Drahtzieher zu fahnden, saß er in Wien fest und schützte eine Menschenfrau. Doch es war nicht seine Aufgabe, Befehle infrage zu stellen. Wie jeder andere Vampir, hatte auch er sich seiner Familie und dem Rat unterzuordnen.
    Romain schielte zu Natalies Balkonfenster. Er sah sie ans Geländer treten. Sie trug einen Morgenmantel, der sich um ihren Körper schmiegte wie eine zweite Haut. Einmal mehr bewunderte er ihre Schönheit. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass André bei diesem Anblick schwach wurde. Jedoch glaubte er nicht, dass das Oberhaupt des Rates die von ihm geforderten Gesetze brach und eine Liaison mit einer Menschenfrau hatte. Wäre dem so, würde das vermutlich zu noch größeren Unruhen unter den Vampiren führen. Es würde dem Rat schaden und alles infrage stellen wofür sie die vergangenen Jahre gekämpft hatten.
    Eine rasche Bewegung im Augenwinkel riss Romain aus seinen Gedanken. Er spürte einen kalten Hauch, der durch die Lüftung in den Wagen kroch. Er brauchte den Assassinen nicht sehen, um zu wissen, dass er da war. Romain stieg aus. Der modrige Gestank des Bastards stieg ihm in die Nase. Natalie war unterdessen in ihre Wohnung zurückgekehrt, so konnte er sich in aller Ruhe mit dem Assassinen beschäftigen. Gemächlich ließ er seinen Blick durch die Straße schweifen. Selbst für seine Augen war es schwierig, einem Assassinen nachts zu folgen, wenn er nicht entdeckt werden wollte. Zwischen zwei geparkten Autos verschwamm für die Dauer eines Lidschlages das Bild und eine hoch gewachsene Gestalt erschien. Lumpen und Verwesungsgestank umhüllten den entstellten Körper. Die Menschen verwendeten in ihren Büchern und Geschichten die Begriffe Werwolf oder Wertier, was der Wahrheit nahe kam, auch wenn es nicht ganz korrekt war.
    „Was

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