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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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unseres Feindes, vindicto e´bellum …“
    „Kann es sein, dass der Assassine selbst unser Drahtzieher ist?“, murmelte André und strich durch seine Haare.
    „Unwahrscheinlich.“ Gerald schüttelte den Kopf. „Assassinen interessieren sich nur für ihre eigenen Belange und sind lediglich Auftragskiller, das liegt in ihrer Natur.“
    „Wer immer diesen Assassinen beauftragt hat, hat auf den heutigen Tag gewartet“, schlussfolgerte André.
    In etwa viereinhalb Stunden würde die Versammlung des Vampirrates beginnen, zu dem die Oberhäupter aller Familien geladen waren. Während André den Vorsitz über den Rat hatte und Geralds Agenten damit beschäftigt waren, den Hauptschuldigen hinter den Verbrechen zu finden, war Natalie in Wien dem Assassinen schutzlos ausgeliefert.
    „Wir können diese Frau nicht mehr länger schützen, versteht Ihr?“
    André nickte bei Geralds Worten. Der unbekannte Gegner schien jeden seiner Schritte genau geplant zu haben, von Anfang an. Wer immer hinter all dem steckte, wusste auch über Andrés Vergangenheit Bescheid. Wusste, wie er auf Natalie reagieren würde.
    „Ich sage Euch das jetzt als Freund. Ihr müsst sie aus Euren Gedanken verbannen“, beschwor ihn Gerald. „Ihr mögt Euren Geist vor den anderen verschließen, aber mir könnt Ihr nichts vormachen, André, dafür kenne ich Euch schon zu lange. Ich habe Euch in den letzten Tagen und Wochen beobachtet. Ihr seid nicht mehr derselbe. Manchmal irrt Ihr geistesabwesend umher oder sitzt reglos da, um Ihr vermutlich in Gedanken zu folgen. Und …“
    „Schweigt!“, sagte André schärfer als beabsichtigt, doch es tat ihm bereits leid, als das Echo der Stimme im Raum verhallte. „Verzeiht, mir, Gerald. Aber diese Bestie wird Natalie zu Tode foltern. Ihr wisst, dass Assassinen mit der Psyche ihrer Opfer und deren Angst spielen.“
    „Dieser Assassine hat meinen Bruder getötet. Ich würde ihn hier und jetzt jagen, wenn ich könnte.“ Zorn funkelte in Geralds Augen. Er ballte die Fäuste und presste seine Lippen zu schmalen Linien zusammen. „Doch denkt an die Ratssitzung. Zu viel steht heute Abend auf dem Spiel.“
    André atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen. Er befürchtete, Natalie würde bereits auf ihrem Bett liegen, mit gebrochenen Gliedern, verdrehtem Genick, blutüberströmt und geschändet, von einer der widerwärtigsten Kreaturen, die über diesen Planeten wandelten. Er konnte es förmlich sehen. Entsetzt riss er die Augen auf, spürte dass es nicht seine Gedanken waren, sondern eine Botschaft, die ihm jemand geschickt hatte. Sein Herz schlug schnell und hart. Er musste diese Bestie töten.
    „Nein, Gerald, auch wenn sie nur ein Mensch ist. Ich kann nicht zulassen, dass sie meinetwegen stirbt. Ich kann es nicht zulassen.“ Die Wut die aus ihm heraus brach, galt nicht Gerald. „Ich fliege zurück nach Wien.“
    „Aber die Versammlung …“, protestierte Gerald.
    „Sprecht mit dem Inneren Rat, haltet sie hin und wenn ich nicht rechtzeitig wieder zurück bin, beginnt ohne mich.“
    Gerald schüttelte den Kopf. „Wenn Ihr nicht anwesend seid, könnte das die Lage noch verschlimmern, André. Keine vereinzelten Scharmützel mehr, sondern ein offener Krieg. Wir wissen nicht, welche Familien sich dem Widerstand gegen den Rat angeschlossen haben. Vielleicht ist Eure Abwesenheit genau das, was unser Feind bezwecken möchte.“
    „Ich muss es riskieren. Wenn ich diese Bestie stelle, kann ich herausfinden, wer hinter all dem steckt noch bevor der Aufstand eskaliert und wir es durch unsere innere Zerrissenheit mit einer noch stärkeren Macht zu tun bekommen, die draußen lauert.“
    Gerald seufzte tief. „Es scheint als könnte ich Euch ohnehin nicht aufhalten. Versprecht mir, Euch zu beeilen. Ich werde unterdessen dafür sorgen, dass eine Militärmaschine aufgetankt auf dem Flughafen auf Euch wartet.“
    „Ich danke Euch, Gerald.“ Er klopfte seinem Freund auf die Schulter und wandte sich zum Gehen.
    „André.“
    Er hielt inne und sah noch einmal über die Schulter. Gefasst, aber mit geballten Fäusten stand Gerald im Schein der Deckenlampe. „Bringt mir den Kopf dieser Bestie.“

17.
     
Wien, 30 Mai 2007
     
    D as monotone Brummen der Sprechanlage riss Natalie aus dem Schlaf. Sie schielte auf die Handyuhr. Es war kurz nach Mitternacht.
    Widerwillig kroch sie aus dem Bett und schlurfte in den Flur. Sie nahm den Hörer ab, gähnte ein müdes Ja und wartete auf eine Antwort. Bis auf die

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