Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust
Schweiß. Der scharfe Geruch nach männlichem Samen.
Und dazu das kupfrige Versprechen von frischem Blut.
Über ihm lag ein Mann, der mit seinem – nein, mit Bastiens – Schwanz spielte. Langes, schwarzes Haar hing über seine Wangen und seinen Mund, als er seinen Hals leckte.
Zayan . In seiner menschlichen Gestalt. Der einzige Hinweis, dass er nicht menschlich war, waren seine Eckzähne, die sich gegen Yannicks Hals drückten.
Er war tief in Bastiens Geist gefangen. Mit seinem Zwilling auf diese Art verbunden, fühlte er, wie er die Hand nach unten ausstreckte. Es war Bastien, der all das tat. Yannick war hilflos. Er spürte, wie Bastien nach der Erektion des Vampirs griff, die sich unter der maßgeschneiderten Hose abzeichnete.
Zayans kehliges Stöhnen hallte in seinem Kopf wider.
Die Verbindung war zu stark. Das Band war zu fest geknüpft. Er musste seinen Geist zwingen, sich umzusehen, die Umgebung wahrzunehmen.
Er musste die Verbindung mit Bastien kappen, um eine Chance zu haben, ihn zu retten.
Aber Yannick spürte unter seinen Fingerspitzen den Stoff, den Bastien jetzt beiseiteriss und seine Hand in die Hose steckte. Seine Finger kratzten über den langen, erigierten Penis, bis er Zayans Hoden umfasste. Haarlos und weich. Frisch rasiert.
Bastiens Stimme klang verschüchtert und lüstern in Yannicks Geist. Er folgte Bastiens Zärtlichkeiten, spürte das heiße Gewicht von Zayans Schwanz, der über seiner Hand lag. Er konnte die Verbindung nicht unterbrechen – nicht, solange seine Emotionen – Angst und Erregung – sich mit denen von Bastien vermischten.
Er massierte den Schwanz eines Dämonen. Und es gefiel ihm. Er spürte ein Streicheln an seinem eigenen Glied, als erwidere Zayan seine Liebkosungen. Es fühlte sich so real an, dass ihm die Sinne schwanden.
„Ich schaffe es, dass du zuerst kommst.“ Bastiens Stimme klang herausfordernd. Selbst im Angesicht der eigenen Vernichtung musste sein Zwilling das Gegenüber verhöhnen. Furcht griff nach Yannicks heftig pochendem Herz. Als sie sterblich gewesen waren, hatte er oft genug erlebt, wie Bastien seinen Gegner beim Duell so lange verspottet hatte, bis dieser in seiner Wut unkontrollierbar wurde. Mehr als einmal hatte dies dazu geführt, dass der Gegner schlecht zielte, weil seine Hand zitterte. Pures Glück hatte Bastien bis nach seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag am Leben erhalten.
Yannick spannte sich an. Jeden Moment konnte Zayan zubeißen. Wenn er mit Bastien verbunden war, spürte er wohl auch den Schmerz? Würde er die Zerstörung seines Bruders am lebendigen Leib miterleben?
„Yannick! Yannick! Was passiert mit dir?“
Ein heißer Mund legte sich auf seinen, eine Zunge drang zwischen seine Lippen. Weiche Locken legten sich auf seine Brust, und er nahm den Hauch von Lavendel und Rosen wahr.
Althea.
Erleichterung überkam ihn, als er ihren süßen Mund auf seinem spürte. Er musste sich von diesem Bann befreien …
Bastiens Stimme flehte in seinem Kopf. Yannick. Lass mich nicht im Stich …
10. KAPITEL
Besessen
Althea schlang die Arme um Yannicks starken Nacken und küsste ihn so heftig sie konnte.
Yannick, bitte! Bitte rede mit mir! Antworte mir!
Wenn das den Bann nicht brach, was dann? Ihre Arme schmerzten, weil sie ihn so heftig geschüttelt hatte. Er war so groß, muskulös und schwer, sie konnte ihn kaum bewegen. Selbst als sie Schläge auf seine Brust hatte prasseln lassen, hatte er sich kein Stück bewegt. Er blieb verloren.
Seine großen, silbernen Augen starrten sie an. Aber er sah sie nicht.
Yannick, komm zurück zu mir. Halt mich fest. Küss mich .
Sie schlug erneut gegen seine Brust. Presste ihre Brüste gegen seinen Körper, der von kaltem Schweiß und Gänsehaut bedeckt war. Sie ließ ihre Hände überall hingleiten, auf und ab. Aber sie konnte ihn kaum wärmen. Es reichte nicht.
Er stand am Fenster, blickte hinaus in die schwarze Nacht. Sie hatte sich zwischen ihn und das Fenster gestellt, um ihn daran zu hindern, in die Nacht zu fliegen.
„Zayan.“ Der Name war nur ein raues Wispern, das sie kaum verstand.
Hatte Zayan seinen Verstand in Besitz genommen?
Wie konnte sie ihn befreien?
Zunächst musste sie ihn irgendwie vom Fenster wegbekommen. Am besten zurück ins Bett. Obwohl ihr der Gedanke verhasst war, ihn jetzt loszulassen, hatte sie keine andere Wahl. Sie betete, dass er nicht jetzt seine Gestalt wandelte. Kalte, feuchte Luft drang durch das offene Fenster in ihre Kammer. Sie löste ihre
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