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Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Oberkörper das Bett erreichte. Ohne sein Hemd wirkte er so verwundbar.
    Er hielt wenige Schritte entfernt inne, die Beine leicht gespreizt, die Hände vor seiner Brust erhoben. Er schützte sein Herz.
    Der nächste Hieb von Zayans Peitsche wurde mitten in der Luft gestoppt, und das Ende fiel schlaff auf Bastiens Rücken. Im selben Moment zischten zwei weiße Blitze aus Yannicks Händen und lösten die Schlingen um die Knöchel seines Bruders.
    Mit einem Brüllen schnellte Zayan herum. Sein Haar wehte um seinen Oberkörper wie ein schwarzer Umhang. Seine glühend roten Augen hefteten sich auf Yannick. Ein dunkles, böses Lachen wurde von den Wänden zurückgeworfen.
    Zayans Explosion warf Yannick zurück. Entsetzt beobachtete sie, ohne ihm helfen zu können, wie sein Rücken mit einem Krachen auf den Boden prallte und sein Kopf mit einem Knall folgte. Trotz des schweren Schlags war Yannick so schnell wieder auf den Füßen, dass es Althea schien, als flimmere er vor ihren Augen. Mitten im Sprung schickte er einen Strahl helles Licht, das gegen Zayans nackte, breite Brust prallte.
    Triumph bemächtigte sich Altheas. Zayan strauchelte. Doch er tat nur zwei Schritte nach hinten, ehe er sich wieder gefangen hatte. Jetzt erkannte sie, wie ungleich der Kampf zwischen Yannick und dem alten Dämonen war. Sie hatte noch nie so große Angst vor einem Feind verspürt. Sie fürchtete um Yannick.
    Zayan konnte ihn jederzeit vom Angesicht der Erde tilgen.
    Instinkt leitete sie. Ihre Finger spannten den Hahn ihrer Armbrust. Sie beruhigte ihren Atem. Jetzt durfte sie keine Gefühle zulassen, die sie zur Unachtsamkeit verleiteten. Warten … warten …
    Zayan heulte wie ein Wolf und hob die Hände …
    Jetzt!
    Der Bolzen flog und traf Zayan in die nackte Brust. Der Aufprall ließ ihn zurücktaumeln, seine Beine stießen gegen das Fußende des Bettes. Seine riesige Hand schlang sich um den Bettpfosten. Er verzog die fleischigen Lippen zu einem Grinsen. Er blickte zu dem Schaft hinab, der aus seiner Brust ragte.
    Verdammt. Sie hatte ihn verfehlt. Der Bolzen steckte wenige Zentimeter zu hoch in seiner Brust.
    Althea spannte sich an, duckte sich hinter dem Schrankkoffer. Sie wusste, der nächste Schlag von Zayan würde direkt durch den Koffer dringen und sie zerreißen …
    Feuer explodierte vor ihr. Die Flamme umschloss sie wie eine Umarmung. Schreie hallten in der Kammer wider – ihre eigenen entsetzten Schreie. Sie konnte das Feuer sehen, das umgeben war von tiefster Schwärze.
    Dann sah sie nichts mehr.
    „Willst du sie? Sie ist dein, nimm sie dir.“
    Benommen öffnete Althea die Augen. Sie fiel …
    Nein. Sie lag auf dem Bett. Jenem Bett, auf dem Bastien und Zayan sich geliebt hatten, auf dem Bastien ausgepeitscht worden war. Über ihr erstreckte sich der schwarze Betthimmel riesig und formlos, wie der Nachthimmel. Sie sah verschwommene Schemen darauf. Weibliche Formen, nackt und verführerisch, die auf dem Betthimmel herumtollten, ihre Glieder schlangen sich umeinander. Sie blinzelte, um besser zu sehen. Ihre Brille war fort.
    Althea setzte sich auf und stützte sich auf ihre schwachen Arme. Ihr Kleid war halb zerrissen, ihre linke Brust freigelegt und die Röcke ein fesselndes Gewirr um ihre Beine. Zayan hatte sich am Fußende des Bettes hingefläzt und schenkte ihr ein böses Lächeln. Seine Fingerspitze strich leicht über ihre nackte Fußsohle.
    Sie krabbelte zurück. Jenseits des Fußendes standen Bastien und Yannick, die Gesichter einander zugewandt. Doch beide beobachteten sie. Yannicks Gesicht wirkte, als wäre es in Stein gemeißelt. Seine Augen waren starr, sie spiegelten das Licht des Feuers regungslos. Sie wusste aber, dass er hinter dieser Starre seinen Beschützerinstinkt verbarg. Sie blinzelte erneut und blickte zu Bastien. Seine Augen ließen ihr Herz rasen. Sie las darin so viel Verlangen, so viel Angst.
    „Ich stehe dir nicht im Weg, wenn du sie für dich beanspruchst“, sagte Zayan zu Bastien. „Du kannst sie als Spielzeug haben, wenn du es wünschst.“ Nachlässig wies Zayan auf Yannick. „Es ist schließlich dein privilegierter Bruder gewesen, der verhindert hat, dass du Anspruch erhoben hast auf das, was du wolltest. Wenn du mich zerstörst, was erreichst du schon damit? Die Vorherrschaft deines Bruders? Vielleicht auch Zerstörung.“
    Tief und beherrschend erfüllte Zayans akzentuierte Stimme ihre Gedanken. Sie wünschte, sie hätte ihren Vater gezwungen, ihr mehr über Zayan zu erzählen. Yannick

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