Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
Vom Netzwerk:
und Bastien wussten alles über ihn, aber sie wusste nichts. Und nun sah sie, wie ungestüm sie gewesen war, einen Feind zu jagen, den sie kaum verstand.
    Zayan hatte sich auf der Matratze ausgestreckt wie ein nachsichtiger römischer Herrscher. „Ich kann ihn nicht zerstören, Bastien. Er ist geschützt. Aber du als sein Zwilling hast die Macht, die ich nicht habe. Die Entscheidung, mein Lieber, liegt bei dir.“
    Mit einem Keuchen realisierte sie, dass Zayan die Wahrheit sprach. Die Entscheidung ruhte allein in Bastiens Händen. Ob er seinen Liebhaber zerstörte oder seinen Bruder.
    Althea erkannte, dass weder Yannick noch Bastien versucht hatten, Zayan zu bekämpfen, nachdem dieser sie gefangen genommen hatte. Beide hatten Angst um ihre Sicherheit.
    Sie blickte flehend zu Bastien herüber. Hielt den Atem an. Doch sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich, seine Wimpern beschatteten seine Augen. Er kreuzte die Arme vor seiner nackten Brust. Ein höhnisches Lächeln bog seine perfekten Lippen. „Du willst mich dazu bringen, meinen Bruder umzubringen.“ Er drehte sich zu Yannick um. „Und du verlangst von mir, dass ich den Vampir umbringe, den ich begehre. Zum ersten Mal in meinem Leben – oder in meinem Leben nach meinem Leben – halte ich die Zügel in meinen Händen.“ Bastien leckte sich die Lippen, als wollte er diese neue Erfahrung schmecken. Seine blausilbernen Augen leuchteten voller gefährlichem Übermut.
    Zayan schwang die Peitsche. Das Ende knallte über den Boden nahe Bastiens Füßen. Bastien wich nicht zurück, obwohl die Peitsche seine Zehen berührte. Er nahm einen störrischen Gesichtsausdruck an. Für einen ausgewachsenen, nackten Vampir wirkte er auf einmal überraschend kindlich und verletzlich. „Du hast mich gerade nur geschlagen, weil ich es dir erlaubt habe. Noch einmal: Die Entscheidung liegt allein in meinen Händen.“
    Zayan lachte, ein grausames und leises Lachen. Er grapschte nach Altheas Knöchel. Ehe sie nach ihm treten konnte, hatte er sie zu sich gezogen. Die Röcke, die bisher um ihre Knie gehangen hatten, rutschten höher und offenbarten ihre nackten Schenkel. Diese roten Augen bohrten sich in ihre Seele, während Zayan die Länge ihres linken Beins streichelte, bis hinauf zur Innenseite ihres Oberschenkels. Seine Berührung ließ sie erzittern, entzündete eine ihr unbekannte Angst. Selbst in Todesgefahr hatte sie sich nicht so gefürchtet.
    Zayan hielt ihren Blick fest, ließ aber ihr Bein los. Er neigte den Kopf mit schauriger Höflichkeit. „Ich werde sie nicht entweihen. Also, mein junger Liebhaber, wie lautet deine Entscheidung?“
    „Ich werde keinen von euch beiden töten.“
    Doch im selben Augenblick schnellte Bastiens Hand in die Höhe und ein Feuerball sprang aus der Handfläche hervor. Ein weißer Blitz traf Zayans Schulter. Im selben Moment schoss Yannick einen weiteren Blitz auf Zayan ab. Der weiße Feuerball traf Zayan auf der anderen Seite, direkt über dem Herzen. Die Zwillinge schickten einen Blitz nach dem Nächsten, trieben Zayan vom Bett. Der alte Dämon krümmte sich auf dem Boden, kroch rückwärts wie ein verwundetes Tier.
    Eine rote Flamme raste aus Zayans rechter Hand. Sie explodierte gegen Yannicks Bauch. Für einen Moment stand Altheas Herz still. Aber das Licht verschwand und Yannick hielt sich unverletzt auf beiden Beinen. Gott sei Dank! Dem mächtigen Ansturm der Zwillinge konnte Zayan nichts entgegensetzen. Offenbar waren seine Kräfte geschwächt. Yannick und Bastien aber strotzten vor Kraft, und ihre Augen glühten furchterregend in bläulichem Weiß. Sie schienen aus der Kraft des anderen ihre eigenen Kräfte zu nähren.
    Sie sollte sich sicher fühlen, triumphierend. Aber der Anblick ließ sie unruhig werden. Es erinnerte sie daran, was diese Männer in Wahrheit waren. Sie war eine Sterbliche unter Dämonen.
    Althea suchte das Bett und den Boden nach ihren Pflöcken ab. Sie waren fort – vermutlich hatte Zayan sie gefunden und weggeworfen. Sie hasste es, ohne eine Waffe zu sein. Aber sie konnte sehen, dass die Zwillinge ihre Hilfe nicht brauchten. Sie trieben Zayan zur Feuerstelle zurück. Jedes Mal, wenn er versuchte, zu einer Seite auszubrechen, vereinigten die Zwillinge ihre Kräfte und sandten feurige Stöße aus, die Zayan zurückhielten. Wollten sie ihn in die Flammen treiben?
    Zayans nackter Rücken berührte nun beinahe das Feuer. Die Flammen tanzten hinter ihm. Mit seiner schwarzen Mähne und den wilden, feurigen Augen sah er

Weitere Kostenlose Bücher