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Blutrot

Titel: Blutrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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Pete Daoust setzte sich neben ihn, Harold kletterte nach hinten. Sie verließen den Parkplatz und bogen in Richtung Stadt ab.
    Ludlow wartete einen Moment, dann folgte er ihnen.
    In der Stadt fuhren sie am Anchor Restaurant gegenüber von Fleury’s Drugstore vor. Ludlow wusste, dass er Danny am Wickel hatte, falls der Junge den Köder schlucken würde.
    Er hielt den Pick-up auf der Fahrerseite von Dannys Wagen an, während Harold gerade hinten ausstieg. Er schaltete den Motor ab und sagte: »Hey.«
    Danny schloss die Tür und wandte sich um. Pete Daoust bedachte Ludlow über das Wagendach hinweg mit einem finsteren Blick und schlug die Tür zu.
    »Sie schon wieder«, sagte Danny. »Was wollen Sie, alter Mann? Sie haben uns verfolgt, stimmt’s?«
    »Warum hätte ich das tun sollen?«
    »Wir haben Ihren Pick-up gesehen.«
    »Die Stadt ist klein. Da läuft man sich schon mal über den Weg.«
    Er stieg aus, schloss die Tür und stellte sich auf der Bürgersteigkante in die Sonne.
    »Wir haben Sie auch drüben in Portland gesehen.«
    »Auch das ist gut möglich.«
    »Lassen Sie den Scheiß.«

    »Welchen Scheiß?«
    »Mich zu verfolgen. Sie wissen ganz genau, wovon ich rede. Und ich sage Ihnen, hören Sie damit auf.«
    Zwei Arbeiter in Blaumännern und mit alten Boston-Celtics-Mützen auf dem Kopf kamen aus dem Anchor und musterten Ludlow und die drei Jugendlichen am Straßenrand. Dann gingen sie weiter und überquerten die Straße.
    »Bedrohst du mich etwa, Junge?«
    »Ich sag’s Ihnen bloß.«
    Die Arbeiter drehten sich mitten auf der Straße noch einmal um und schauten zu ihnen zurück, dann setzten sie ihren Weg fort.
    »An deiner Stelle würde ich mich nicht mit anderen Leuten anlegen. Es sei denn, du kannst mit den Fäusten besser umgehen als mit den Dingern dort.«
    Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der Baseballschläger auf der Rückbank und ließ den Blick einen Moment lang darauf ruhen.
    »Sie verdammter, alter Drecksack. Was soll das, uns einfach zu beobachten? Spionieren Sie uns nach? Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?«
    »Lass uns verschwinden, Danny«, sagte Harold. »Dad kümmert sich schon darum.«
    »Ja. Vergiss doch den Trottel«, sagte Pete.
    Ludlow hörte die Unsicherheit in Petes Stimme. Darauf hatte er gehofft. Der dicke Junge war der Joker in diesem Spiel. Nun wusste er, dass seine Rechnung aufgehen würde.

    »Du hast einen guten Schwung, Pete«, sagte er. »Und ein gutes Auge. Im Gegensatz zu Schwester McCormack hier.«
    »Sie Penner !«
    Jetzt griff Danny durch das offene Wagenfenster nach hinten. Die beiden anderen Jungen traten einen Schritt zurück, als ihr Anführer mit einem Baseballschläger in der Hand wieder auftauchte. Ludlow hätte fast gelächelt. Es war so einfach. Aber er wusste, dass es ein Fehler gewesen wäre, zu lächeln. Außerdem konnte der Junge vielleicht besser mit dem Schläger umgehen, als es im Spiel den Anschein gehabt hatte.
    Ludlow lief vor dem Restaurant über den Bürgersteig, dem Jungen den Rücken zugewandt, als würde er die Flucht vor ihm ergreifen. Er wusste, dass der Anblick seines Rückens Danny ermutigen würde. Feiglinge fühlten sich dadurch immer ermutigt. Als er spürte, dass der Junge dicht genug hinter ihm war, wirbelte er herum und ließ den von der Seite heransausenden Baseballschläger gegen seinen rechten Unterarm prallen.
    Der Junge geriet aus dem Gleichgewicht. Seine freie, vom Körper weggestreckte Hand war zur Faust geballt. Obwohl der plötzliche Schmerz in Ludlows Arm intensiv war, wusste er, dass nichts gebrochen und kein Muskel derart geprellt war, dass es ihn hätte aufhalten können. Es war wichtig, dass der Junge als Erster zugeschlagen hatte, aber jetzt musste er die Sache rasch zu Ende bringen.

    Während Danny noch versuchte, sein Körpergewicht wieder gleichmäßig auf beide Füße zu verteilen, versetzte Ludlow ihm einen Fausthieb und traf ihn knapp unterhalb des Brustkorbs. Danny jaulte auf und krümmte sich. Ludlow schob den geprellten Arm halb unter den Baseballschläger, hob ihn - und dadurch auch Dannys Arm - ein Stück an, um sich eine neue Lücke zu verschaffen. Dann schlug er dem Jungen mit aller Kraft in die Rippen. Er konnte hören, wie eine davon brach.
    Danny schrie auf, ließ den Schläger fallen und ging mitten auf dem Bürgersteig zu Boden.
    Ludlow sah sich um. Pete war ein Stück zurückgewichen und stand neben Harold. Das war gut. Er wollte sie nicht in die Sache hineinziehen. Ein Stück die Straße

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