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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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zu sprechen.
    »Es tut mir leid. Ich weiß, dass es kein Trost ist, aber es tut mir so leid, dass Hennessey sie umgebracht hat.«
    Bones' Mund verzog sich zu einem leisen, bitteren Lächeln.
    »Er war es nicht. Der Kerl hätte ihr alles Mögliche angetan, aber gleich umgebracht hätte er sie nicht. Hennessey hätte sie mindestens noch ein paar Tage lang am Leben gelassen. So lange, bis er jede Einzelheit aus ihr herausgepresst hätte, die sie mir erzählt haben könnte. Und von Hennesseys Handlangern hätte auch keiner einen Alleingang riskiert.«
    Jetzt verstand ich gar nichts mehr.
    »Was meinst du damit? Wer hat sie dann umgebracht?«
    Sein Mund verzog sich noch weiter. »Francesca hat es selbst getan. Das ist die einzig logische Erklärung. Sie muss in der Falle gesessen und gewusst haben, dass es kein Entkommen gab, also hat sie Selbstmord begangen: Man braucht nur eine Sekunde, um sich ein silbernes Messer ins Herz zu stoßen, dann ist nicht mehr viel zu machen. Die Leiche dort abzulegen, wo ich ihn fast umgelegt hätte, ist nur Hennesseys Art, uns zu sagen, dass er weiß, an wen sie ihn verraten hat.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, wie viel eiskalte Courage es sie gekostet haben musste, das zu tun. Sie erinnerte mich an den Indianer, der Bones die Höhle anvertraut hatte. Auch er war der Meinung gewesen, er könne nur noch über die Art seines Todes selbst entscheiden. Ein letztes Gefecht vor dem endgültigen Aus.
    »Dein Part ist erledigt, Kätzchen. Jetzt ist Schluss.«
    Sein kompromissloser Tonfall riss mich aus meinen Überlegungen.
    »Bones«, sagte ich sanft, »ich weiß, dass du aufgebracht bist... «
    »Schmonzes.«
    Er packte mich bei den Schultern, seine Stimme war leise und eindringlich.
    »Mir ist egal, wie verärgert du bist oder was du mir androhst. Beende unsere Beziehung, sprich nicht mehr mit mir, mach, was du willst, aber ich werde dich nicht länger als Lockvogel für Typen benutzen, vor denen Francesca solche Angst hatte, dass sie lieber in den Tod gegangen ist, als sich ihnen ausgeliefert zu wissen! Ich würde es nicht ertragen, auf einen Anruf von dir warten zu müssen und ihn nie zu erhalten oder deine Leiche irgendwo finden zu müssen... «
    Abrupt drehte er sich weg, aber zuvor sah ich etwas Hellrotes in seinen Augen glitzern. Das besänftigte meine Wut darüber, dass er mir hatte Vorschriften machen wollen.
    »Hey.« Ich zupfte vorsichtig an seinem Hemd. Als er sich daraufhin noch immer nicht umdrehte, lehnte ich mich an ihn. »Du wirst mich nicht verlieren. Francesca war allein, sie hatte keine Rückendeckung von dir. Du kannst nichts dafür, aber du bist es ihr schuldig, die Jagd nach Hennessey fortzusetzen. Sie hat alles dafür geopfert, sie mag ihre eigenen Gründe gehabt haben, aber das ändert nichts an dem, was sie getan hat. Du wirst jetzt nicht aufgeben und ich auch nicht. Wir müssen an den Erfolg glauben. Hennessey wird sich ins Hemd machen, weil er nicht weiß, was sie dir erzählt hat. Er wird nachlässig werden und Fehler machen.
    Du bist jetzt seit mehr als elf Jahren hinter ihm her; noch nie warst du deinem Ziel so nahe! Zum Umkehren ist es zu spät, und ich werde mir auch keine Angst einjagen lassen. Wir kriegen ihn. Ihn und jeden geldgeilen Bastard aus seinem Team auch. Und sie sollen wissen, dass du es warst, der sie zu Fall gebracht hat... du und deine kleine Gevatterin Tod, der noch nie ein Vampir begegnet ist, den sie nicht erst umzulegen versucht hat.«
    Als er meine Anspielung auf das hörte, was er an dem Morgen bei Lola frustriert zu mir gesagt hatte, gab er einen erstickten Laut von sich. Dann drehte er sich um und zog mich in seine Arme.
    »Du bist meine rothaarige Gevatterin Tod, und ich habe dich furchtbar vermisst.«
    Den Umständen zum Trotz machte es mich glücklich, das zu hören.
    »Bones, als ich dich vorhin angerufen habe... vor der Sache mit Francesca... da wollte ich dir eigentlich sagen, dass ich mir endlich klar darüber geworden war, wer ich bin und was ich brauche. Du hast mir gesagt, wenn ich es weiß, soll ich mich bei niemandem dafür entschuldigen. Also tue ich es auch nicht.«
    Er wich ein Stück zurück, und seine Augen nahmen einen wachsamen Ausdruck an. »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass ich eine launische, verunsicherte, engstirnige, eifersüchtige, zu Gewaltexzessen neigende Zicke bin, und du musst mir versprechen, dass dich das nicht stört, denn so bin ich, und ich brauche dich. Ich habe dich diese Woche jeden

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