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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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unsere Umgebung.
    »Das, Süße, ist ein Vampirclub. Er hat eigentlich keinen richtigen Namen, aber die Anwohner nennen ihn Bite. Alle möglichen Kreaturen kommen hierher, um gemeinsam einen netten Abend zu verbringen, ohne verbergen zu müssen, wer sie sind. Sieh nur, an der Bar sind sogar ein paar Gespenster.«
    Mein Blick folgte seiner Handbewegung. Verdammt, da saßen... falls sitzen der richtige Ausdruck war... tatsächlich drei durchsichtige Gestalten auf Barhockern und wirkten ganz wie ein paar Stammgäste aus der Kneipe in Cheers. Na ja, Cheers,-die Geisterversion vielleicht. Durch die Energie, die von den untoten Gästen ausging, fühlte ich mich, als hätte man mir einen Stromschlag versetzt.
    »Mein Gott... das sind ja so viele ...«
    Und es waren viele. Mindestens ein paar hundert.
    »Ich wusste gar nicht, dass es so viele Vampire auf der Welt gibt...«, fuhr ich ungläubig fort.
    »Kätzchen«, bemerkte Bones geduldig, »etwa fünf Prozent der Erdbevölkerung besteht aus Untoten. Ich kann dir sagen, in manchen Gegenden ist unser Anteil sogar noch höher. Beispielsweise in Ohio. Ich habe dir ja schon gesagt, dass die Grenze zwischen dem Natürlichen und dem Übernatürlichen hier durchlässiger ist, also strahlt die ganze Region eine leichte Energie ab. Die jüngeren lieben das. Finden es anregend.«
    »Soll das heißen, mein Bundesstaat ist... eine Vampirhochburg?«
    Ein Nicken. »Mach dich nicht verrückt. Es gibt Dutzende davon auf der Welt.«
    Etwas strich an mir vorüber, mein Radar spielte verrückt, und ich verrenkte den Hals, um zu sehen, wer oder was da vorbeigehuscht war.
    »Was war das?«, flüsterte ich und musste ihm den Mund fast ans Ohr pressen, damit er mich verstehen konnte. Die Untoten machten einen ziemlichen Radau.
    »Was?« Er warf einen Blick in die Richtung, in die ich starrte.
    »Das. «Ich war ungeduldig. »Dieses ...Ding. Es ist kein Vampir, das weiß ich, aber es ist auch bestimmt kein Mensch. Was ist es?« Es war männlich, auch wenn ich das nicht mit Sicherheit hätte behaupten können, und sah aus wie ein Mensch, aber nicht ganz.
    »Ach der. Das ist ein Ghul. Ein Körperfresser. Du weißt schon, wie in Die Nacht der lebenden Toten, nur laufen sie nicht so komisch und sehen auch nicht so scheußlich aus.«
    Körperfresser. Schon bei der Vorstellung drehte sich mir der Magen um.
    »Hier.« Er deutete in Richtung Bar. Bei den Gespenstern - oder sollte ich sie politisch korrekt lieber als Existenzbehinderte bezeichnen? - war ein Platz frei. »Warte dort, nimm einen Drink. Dein Typ wird bald aufkreuzen.«
    »Hast du sie noch alle?« Mein Gehirn konnte nicht schnell genug all die Gründe auflisten, die dagegen sprachen. »Hier wimmelt es nur so von Monstern! Ich habe keine Lust, als Appetithäppchen herzuhalten!«
    Er lachte leise. »Vertrau mir, Kätzchen. Hast du all die normalen Menschen gesehen, die am Eingang warten? Das hier ist, wie gesagt, ein besonderer Ort. Die meisten Gäste sind Vampire und Ghule, aber es gibt auch Menschen. Das macht ja gerade einen Teil der Anziehungskraft aus. Die Menschen, die hierherkommen, sind handverlesen, sonst wüssten sie gar nichts von diesem Club. Sie kommen, um sich unter die Untoten zu mischen und sich vielleicht sogar etwas Blut aussaugen zu lassen. Glaub mir, für manche ist das der Kick. Der ganze Dracula-Kram, du weißt schon. Aber die Etikette hier ist streng. Gewalt ist strikt verboten, und alle Opfer sind Freiwillige. Kann man das Gleiche von Nachtclubs behaupten, in denen nur Menschen verkehren?«
    Mit diesen Worten verschwand er in der Menge und ließ mir keine andere Wahl, als mich an die Bar zu setzen, wie er gesagt hatte, und auf mein Opfer zu warten. Wie sollte ich den Typen hier bloß erkennen. Es sah aus, als hätte man Die unheimlich verrückte Geisterstunde ins Studio 54 verlegt.
    Der Barkeeper, ein Vampir, fragte mich, was ich gerne wolle.
    »Hier raus«, blaffte ich ihn an, bevor mir auffiel, wie unhöflich ich mich benahm. »Äh, 'tschuldigung... hm... haben Sie einen Gin Tonic? Sie wissen schon... für normale Menschen?« Eine Bloody Mary hätte mir jetzt gerade noch gefehlt.
    Der Barkeeper lachte und entblößte Zähne, die überhaupt keine Ähnlichkeit mit Fängen aufwiesen. »Zum ersten Mal hier, Schätzchen? Keine Sorge, hier sind Sie vollkommen sicher. Es sei denn natürlich, Sie verlassen den Club mit jemandem. Dann sind Sie auf sich gestellt.«
    Wie beruhigend. Nachdem er mir versichert hatte, der Drink

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