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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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gekommen, und sie hatten nie etwas daran auszusetzen gehabt. Sie waren dazu übergegangen, meine nächtlichen Aktivitäten einfach zu ignorieren.
    »Justina, Mädchen, komm mal raus!«, überging er meine Frage und erhob sich. Einen Augenblick später kam meine Mutter aus dem Haus; sie sah genauso verwirrt aus wie ich.
    »Was ist denn? Ist was passiert?«
    Noch immer bebend vor Zorn antwortete er ihr.
    »Sieh sie dir nur an. Sieh sie dir an! Erzähl mir nicht, sie hätte letzte Nacht nichts Schlimmes getan! Nein, sie hat sich auf eine Buhlschaft mit dem Teufel eingelassen, das hat sie getan!«
    Ich wurde bleich und zermarterte mir das Hirn. Wie waren sie dahintergekommen, dass ich Sex mit einem Vampir gehabt hatte? Waren mir Reißzähne gewachsen? Ich betastete meine Zähne, doch sie waren wie immer.
    Die Geste brachte ihn noch mehr in Rage.
    »Zeig mir nicht den Stinkefinger, Fräulein! Für wen hältst du dich eigentlich?«
    Ich musste meiner Mutter hoch anrechnen, dass sie mich sofort in Schutz nahm. »Oh, Pa, du verstehst das nicht. Sie ist... «
    Abrupt versagte ihr die Stimme, und sie starrte mich ihrerseits ziemlich schockiert an.
    »Was?«, fragte ich ängstlich.
    »Dein Hals...«, flüsterte sie mit ungläubigem Blick.
    Entsetzt drängte ich mich an ihr vorbei und rannte ins nächste Badezimmer. Hatte ich eine Bisswunde? Gott, hatte er mich gebissen, ohne dass ich es gemerkt hatte?
    Kaum starrte mir allerdings mein Spiegelbild entgegen, da wurde mir klar, warum sie so reagiert hatten. Überall auf meinem Hals verteilt prangten in allen Blauschattierungen vier... nein, eher fünf... Knutschflecken. Keine typischen Bissspuren von Vampirzähnen, nur ganz normale, unverkennbare Knutschflecken.
    Als ich Bones' Hemd aufknöpfte, sah ich, dass auch meine Brüste davon übersät waren. Was für ein Glück, dass ich kein ausgeschnittenes Oberteil anhatte, sonst wären sie wohl gleich tot umgefallen.
    »Ich weiß, was das bedeutet!«, brüllte Großvater Joe mich von der Veranda her an. »Du solltest dich was schämen, als unverheiratete Frau nächtelang nicht nach Hause zu kommen. Schämen solltest du dich!«
    »Schämen solltest du dich!«, wiederholte meine Großmutter. Wie schön, dass sie sich nach dreiundvierzig Ehejahren immer noch einig waren.
    Ohne eine Erwiderung ging ich hinauf in mein Zimmer. Es war definitiv an der Zeit, mir etwas Eigenes zu suchen. Vielleicht war dieses Apartment ja sofort beziehbar.
    Wie nicht anders zu erwarten war, folgte mir meine Mutter.
    »Wer ist es, Catherine?«, wollte sie wissen, sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Ich musste ihr irgendetwas erzählen. »Ich habe ihn bei der Vampirjagd kennengelernt. Wir, äh, haben etwas gemeinsam. Er bringt auch Vampire um.«
    Näheres brauchte sie nicht zu wissen. Wie zum Beispiel die äußerst wichtige Tatsache, dass er selbst einer war.
    »Ist... ist das zwischen euch beiden was Ernstes?«
    »Nein!« Ich wehrte so heftig ab, dass sie die Stirn runzelte. Nein, eine Beziehung mit ihm ist unmöglich, weil er praktisch tot ist, aber, mein Gott, er ist einfach umwerfend und ein richtiger Hengst im Bett.
    »Aber warum... ?« Sie wirkte ehrlich verwirrt.
    Seufzend legte ich mich aufs Bett. Wie soll man mit seiner Mutter über hemmungslose Lust reden?
    »Naja, es ist einfach so passiert. Es war nicht geplant.«
    Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Habt ihr verhütet?«
    »Das war nicht nötig«, antwortete ich wahrheitsgemäß, ohne nachzudenken.
    Sie schlug sich eine Hand vor den Mund. »Was meinst du damit? Du könntest schwanger werden! Oder dir sonst was holen!«
    Ich musste mich schwer zusammenreißen, um nicht die Augen zu verdrehen. Ich konnte mir schon vorstellen, wie meine Antwort lauten würde. Gute Nachrichten, Ma. Er ist ein Vampir, ein alter noch dazu, also keine Schwangerschaft und keine Krankheiten. Es ist ausgeschlossen.
    Stattdessen sagte ich ihr nur, sie solle sich keine Sorgen machen.
    »Keine Sorgen? Ich soll mir keine Sorgen machen! Ich sag dir, was ich machen werde. Ich fahre in die Stadt, wo uns niemand kennt, und kaufe dir Kondome! Du wirst nicht so jung schwanger werden wie ich... oder schlimmer noch. Heutzutage gibt es AIDS. Und Syphilis. Und Gonorrhö. Und noch mehr, das ich nicht mal aussprechen kann! Wenn du dir schon ein solches Verhalten angewöhnst, dann benutze wenigstens Verhütungsmittel.«
    Mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen schnappte sie sich ihr Portemonnaie und

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