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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Gefecht gesetzt, aber nicht gleich ein fauliger Kadaver. Denk einfach mal drüber nach.«
     

Kapitel 17
    Bones hätte sich noch so sehr beeilen können, ich hätte einfach keine Zeit mehr gehabt, mich zu duschen, bevor ich zum College ging. Mit etwas Glück würde ich mich daheim schnell noch umziehen können.
    »Ich muss das hier bei Ted abgeben«, informierte mich Bones, als ich aus dem Auto stieg. »In ein paar Stunden bin ich bestimmt wieder da.«
    »Dann schlafe ich«, murmelte ich. »Müssen wir ...«
    »Hi, Cathy!«
    Timmie öffnete breit lächelnd die Tür. Er hatte mich wohl durchs Fenster gesehen.
    Bones warf Timmie einen Blick zu, der das Lächeln auf dem Gesicht des Jüngeren gefrieren ließ.
    »Verzeihung, ich habe nicht gewusst, dass du in Begleitung bist«, entschuldigte sich Timmie und wäre fast gestolpert, so eilig hatte er es, sich wieder in seine Wohnung zu verziehen.
    Ich warf Bones meinerseits einen erbosten Blick zu, weil er meinen ohnehin schon ängstlichen Nachharn so verschreckt hatte.
    »Macht nichts«, sagte ich mit einem Lächeln. »Eigentlich ist er gar keine richtige >Begleitung<.«
    »Oh.« Timmie riskierte einen schüchternen Blick auf Bones.
    »Bist du Cathys Bruder?«
    »Sehe ich etwa aus wie ihr beschissener Bruder?«, blaffte Bones.
    Timmie wich so schnell zurück, dass er sich den Kopf am Türrahmen stieß. »Entschuldigung!«, hauchte er und knallte noch einmal gegen die Tür, bevor er es in seine Wohnung schaffte.
    Ich marschierte auf Bones zu und stieß ihm den Finger in die Brust. Man hätte seinen Blick als bockig bezeichnen können... wäre er nicht über zweihundert Jahre alt gewesen.
    »Du hast die Wahl«, sagte ich, jedes Wort einzeln betonend. »Entweder du entschuldigst dich jetzt ganz ehrlich bei Timmie, oder du verziehst dich zurück in deine Höhle, wo du hingehörst, wenn du dich aufführen willst wie ein Neandertaler. Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, aber er ist ein netter Kerl, und wegen dir hat er sich jetzt vermutlich in die Hose gemacht. Die Entscheidung liegt bei dir, Bones. Also los.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. Ich trommelte mit dem Fuß auf den Boden.
    »Eins... zwei...«
    Unter leisem Fluchen ging er die Treppe hinauf und klopfte zweimal an Timmies Tür.
    »In Ordnung, Kumpel, tut mir furchtbar leid, dass ich so schrecklich ungehobelt war, und ich bitte um Verzeihung«, sagte er bewundernswert demütig, als Timmie die Tür einen Spaltbreit geöffnet hatte. Nur mir fiel sein leicht gereizter Tonfall auf, als er weitersprach. »Ich kann nur sagen, dass ich mich instinktiv gekränkt fühlte, als du sie für meine Schwester gehalten hast. Schließlich werde ich sie heute Nacht bumsen, du kannst dir also bestimmt vorstellen, wie unangenehm mir die Vorstellung ist, es mit meinem eigen Fleisch und Blut zu treiben.«
    »Du Arsch!«, fuhr ich ihn an, als Timmie der Mund offen blieb. »Der Einzige, den du heute Nacht bumsen wirst, bist du selbst!«
    »Du hast gesagt, ich soll ehrlich sein«, konterte er. »Also, Süße, ehrlich war ich.«
    »Verpiss dich ins Auto, wir sehen uns später, wenn du aufgehört hast, dich wie ein Vollidiot zu benehmen!«
    Timmies Blicke huschten immer wieder zwischen uns beiden hin und her, den Mund hatte er noch immer nicht wieder zubekommen. Bones schenkte ihm ein Lächeln, das eigentlich eher ein Zähnefletschen war.
    »Nett, dich kennengelernt zu haben, Kumpel, und noch ein kleiner Ratschlag: Denk nicht einmal dran. Bei dem geringsten Versuch, dich an sie ranzumachen, kastriere ich dich mit bloßen Händen.«
    »Hau ab!« Zur Verdeutlichung stampfte ich mit dem Fuß auf.
    Er rauschte an mir vorbei, wirbelte dann herum und küsste mich energisch auf den Mund, bevor er einen Satz nach hinten machte, um meinem rechten Haken auszuweichen.
    »Bis nachher, Kätzchen.«
    Timmie wartete ab, bis Bones nicht mehr zu sehen war, erst dann traute er sich wieder zu sprechen.
    »Ist das dein Freund?«
    Ich stieß ein Knurren aus, das man als Ja durchgehen lassen konnte.
    »Er kann mich echt nicht leiden.« Es war fast ein Flüstern.
    Ich warf einen letzten Blick in die Richtung, in die Bones verschwunden war, und schüttelte dann den Kopf über sein sonderbares Verhalten.
    »Ja, Timmie, den Eindruck habe ich auch.«
    Ich schaffte es gerade noch, in den Saal zu schlüpfen, als der Professor schon dabei war, die Prüfungsbogen auszuteilen. Ein paar meiner Kommilitonen warfen mir irritierte Blicke zu und stießen sich untereinander an,

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