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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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sie ihn prüfend musterten und ihn nicht einmal einer Antwort würdigten.
    Eine Menge Gründe, warum sie hier sein könnten, schossen Stephan durch den Kopf. Schnell sprach er in Gedanken einen Satz seiner Gesänge, um die Furcht zu bannen. War es möglich, dass sie ihm helfen wollten, weil sie wussten, dass die Aufgabe vielleicht zu schwer für ihn sein würde? Wie eifrige Kriegerinnen sahen sie allerdings nicht aus ...
    »Ich kann den Gestank von Emotionen an ihm riechen, Freya.« Trotz des heulenden Windes klang Deirdres Stimme klar und hart wie ein Peitschenschlag.
    »Es ist gut, dass wir gekommen sind.« Selbst Freya wirkte unversöhnlich. Und warum sollte sie auch versöhnlich sein? Sein letzter Fehler auf Mirso hatte sie die Liebe einer Schwester gekostet.
    »Warum seid ihr hier?«, wiederholte Stephan und legte Entschlossenheit in seine Stimme.
    Deirdre musterte ihn von oben bis unten. »Um hinter dir aufzuräumen, wenn du versagst.«
    Diese Antwort traf ihn hart. So sicher waren sie, dass er scheitern würde? Er würde nicht um ihre Hilfe bitten, aber er konnte Rubius nicht verübeln, dass er eine Garantie brauchte. Doch seine eigenen Töchter in die Welt hinauszuschicken und sie des Schutzes zu berauben, der ihnen Mirso bot? Wenn Rubius dazu bereit war, dann musste er auch glauben, dass er, Stephan, scheitern würde, und wirklich sehr verzweifelt sein.
    »Ich werde mich bemühen, dir die Arbeit abzunehmen, und Kilkenny und seine Männer auslöschen.«
    »Wie du die ausgelöscht hast, die sich hier verkrochen hatten?« Freyas Worte waren für Stephan ein Schlag ins Gesicht.
    Schuldbewusst senkte er den Kopf und schöpfte tief Luft, bevor er den Blick wieder erhob. »Der eine, der entkommen ist, wird Kilkenny hierherbringen, wo ich ihn mir schnappen kann.«
    Deirdres verächtlicher Gesichtsausdruck traf ihn wie ein Pfeil ins Herz. »Erzähl mir nicht, du hättest seinen stellvertretenden Kommandeur absichtlich entkommen lassen.«
    Der Geflohene war Callan Kilkennys Stellvertreter? Woher wussten sie das? Und ... wenn er es sich recht überlegte, woher wussten sie, wo sie ihn finden würden? Erst vor zwei Wochen hatte er Rubius von seiner Reise nach Cheddar Gorge geschrieben. Der Brief hätte länger brauchen müssen, um Mirso zu erreichen – von der Reise der Töchter in diese entfernte Ecke Englands erst ganz zu schweigen. Es sei denn ...
    »Du denkst, dass Vater dir nicht vertraut, nicht wahr?«, wollte Freya wissen, die ihm die Frage scheinbar an den Augen angesehen hatte. »Nach dem, was auf Mirso geschehen ist?« Sie wirkte enttäuscht von ihm.
    »Also hat er mich von Anfang an von euch verfolgen lassen«, sagte Stephan nüchtern. Wieder einmal kam er sich wie der demütige Büßer vor, der in ihrer Gegenwart nicht sprechen durfte. Ihre Sicherheit, dass er versagen würde, war wie ein Messer in seinem Bauch. Aber das durfte er sie nicht merken lassen. »Warum hat Rubius dann nicht einfach euch damit beauftragt, Ashartis Überbleibsel zu beseitigen?«
    »Wir sind seine Töchter«, sagte Freya und straffte die Schultern. »Er will uns nicht gefährden.«
    »Freya«, schnaubte Deirdre. »Wie kannst du nach all den Jahren noch so naiv sein? Die Wahrheit ist, dass das Töten nicht zu unseren Talenten gehört. Nein, Harrier, wir sind das Werkzeug, um noch mehr Waffen wie dich zu erzeugen. Er will nicht unsere Fähigkeit gefährden, Harrier zu erschaffen.«
    Freya rümpfte die Nase. »Das Maß seiner Verzweiflung kannst du daran erkennen, dass wir überhaupt hier sind.«
    »Mit deiner Macht in ihrem derzeitigen Zustand wirst du viele erledigen, aber nicht alle«, sagte Deirdre. »Unsere Aufgabe ist es, das Ausmaß deines Scheiterns abzuschätzen, um zu wissen, wie viele mehr von dir wir noch erschaffen müssen.«
    »Nun, dann habt ihr eine lange Reise umsonst unternommen.« Stephan hatte sich wieder im Griff und schaffte es, sich unbesorgt zu geben. »Ich werde sie alle töten. Ihr solltet mehr Vertrauen haben.« Er holte Luft und gab seiner Stimme einen etwas amüsierten Beiklang. »Seid ihr im Hammer und Amboss abgestiegen? Dann habt ihr es dort hoffentlich bequem genug. Vielleicht solltet ihr jetzt dorthin zurückkehren, falls ihr nicht noch ein paar letzte weise Worte für mich habt.«
    Deirdre lächelte. Er hatte sie noch nie lächeln sehen – und er hätte auch jetzt darauf verzichten können.
    »Hier habe ich ein Wort für dich.« Sie flüsterte fast. »Bereite dich auf deine Aufgabe vor, wenn du auch

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