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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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wahren. »Es könnte sein, dass sie vier Männer getötet hat oder zumindest jemandem geholfen hat, sie zu ermorden.«
    »Ich werde Mr. Steadlys Fragen gern beantworten«, sagte Ann. »Und mich seinem Urteil beugen.«
    »Du kannst es nicht ertragen, Leute zu berühren!«, warf Erich ihr vor. »Ist das etwa normal?«
    »Ich mag es nicht, berührt zu werden, das stimmt.« Sie kam nicht umhin, es zuzugeben, weil es ohnehin alle wussten.
    »Persönliche Vorlieben bedeuten nicht, dass ein Mensch nicht normal ist, Mr. van Helsing, denn sonst würde man Sie allein schon Ihrer Hose wegen einsperren.« Mr. Yancy runzelte die Stirn. »Ich glaube, Miss van Helsing hat eine sehr klare Vorstellung von ihrer Situation, und es würde eine gerichtliche Untersuchung erfordern, etwas anderes beweisen zu wollen. Es ist ein Fall, den ich nur zu gern vor Gericht sehen würde, da ich Ihnen versichern kann, dass Sie verlieren würden. Aber viel mehr interessiert mich, was wir als Allererstes für Sie tun können, Miss van Helsing?«, wandte er sich an Ann.
    »Oh, Sie könnten diese Herren hinausbegleiten, wenn Sie so freundlich wären. Ich werde Mr. van Helsings Sachen von Jennings in den Gasthof bringen lassen.«
    Erich blickte von einem zum anderen. Mr. Cobblesham erhob sich schnell und begab sich ohne ein weiteres Wort zur Tür. Squire Fladgates Schritte waren gemessener, doch er schlug die gleiche Richtung ein. Als Erichs Verbündete zur Tür hinausgingen und Jennings und Polsham hereinkamen, wusste er, dass diese Runde auf jeden Fall verloren war.
    »Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen«, sagte er zu Ann, als er sich an Polsham und Jennings vorbeidrängte.
    »Oh, ich denke schon.« Mr. Yancys ruhige Stimme trieb ihn aus der Tür.
    Ann seufzte, als fiele ihr ein Stein vom Herzen. »Danke. Danke Ihnen allen«, sagte sie zu den fünf Menschen im Zimmer. Sie war also doch nicht allein und ohne Freunde gewesen.
    »Dieser verdammte raffgierige Laffe!«, rief Mr. Brandywine. »Was glaubt er, wer er ist? Nichts als ein verdorbener Familienzweig ...«
    »Sicherheitshalber werde ich für heute Nacht aus Bristol zusätzliche Hilfe kommen lassen«, bemerkte Yancy. »Könnte sein, dass sie erst spät erscheinen und aussehen wie die Schläger, die sie einmal waren, doch machen Sie sich keine Sorgen. Johnson ist vertrauenswürdig wie sonst was, und er wird noch ein paar andere Burschen mitbringen, um dafür zu sorgen, dass Mr. van Helsing hier keinen Ärger macht.«
    »Haben Sie das mit dem Haus am Grosvenor Square ernst gemeint?«, fragte Mr. Brandywine.
    »Ja«, sagte Ann. »Es wird höchste Zeit, dass ich aus meinem Kinderzimmer ausziehe und mir die Welt ansehe.« Sie sah die bedrückten Mienen der Dienstboten. »Natürlich würde ich Sie gern alle mitnehmen. Und ... bis nach der Beerdigung meines Onkels wird sich ohnehin nichts ändern.«
    In dem Moment erkannte sie, wie allein sie war und wie sehr sie ihren Onkel vermissen würde. Aber sie schaffte es, ein Lächeln aufzusetzen. »Es sei denn, Sie drei möchten lieber bleiben und hier nach dem Rechten sehen. Es wird Zeit, dass wir dieses Haus von seinen Staubhüllen befreien und die Gärten wieder in Ordnung bringen. Und London ist ja auch nicht jedermanns Geschmack.«
    Sie begannen alle gleichzeitig zu reden, aber Ann hob eine Hand. »Das muss nicht jetzt entschieden werden.«
    »Ich werde mich um die Bestattung Ihres Onkels kümmern«, erbot sich Mr. Brandywine.
    »Ich rechne nicht damit, dass viele Leute kommen werden«, sagte Ann bedrückt. Dabei verdiente er wirklich sehr viel mehr, ihr Onkel.
    »Das soll wohl ein Scherz sein, Miss van Helsing.« Mr. Yancy lachte. »Lord Brockweir war überaus beliebt. Und jeder, für den die Anfahrt nicht zu weit ist, wird einen Blick auf die reichste Frau der Grafschaft werfen wollen, ob abergläubisch oder nicht. Mit dieser Bürde werden Sie von jetzt an leben müssen, meine Liebe.«
    Ann dachte darüber nach, wie sie die in drei Tagen stattfindende Beerdigung gestalten sollte. Schließlich schluckte sie. »Also gut. Dann möchte ich es auch richtig machen. Polsham, könnten Sie mit Mr. Watkins sprechen? Ich möchte ein gutes Essen und Getränke im Hammer und Amboss bestellen, da uns keine Zeit bleibt, das Haus entsprechend vorzubereiten. Sie und Mrs. Simpson werden wissen, was bestellt werden muss. Scheuen Sie keine Kosten! Mr. Brandywine kann sich um das Finanzielle kümmern. Jennings, könnten Sie die Prozession vom Haus zur Kapelle arrangieren?

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