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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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Kilkenny schroff, bevor er sich auf dem Absatz umwandte und dann mit großen Schritten auf die Bäume zuging, bis er zwischen ihnen verschwunden war.

20. Kapitel
    A nn sah Kilkenny mit feuchten Augen nach, wie er auf den Wald zuging. Noch nie hatte sie einen so einsamen Mann gekannt. Und jetzt war ihm sogar der Trost seiner Ideale genommen worden. In gewisser Weise waren sie sein Schutz gewesen vor dem, was Asharti ihm angetan hatte und vor seinen eigenen Schuldgefühlen. Nun blieb ihm keine Zuflucht mehr. Und wer verstand besser als sie und Stephan das Bedürfnis nach einem Ort oder einer Beschäftigung, die einem eine Zuflucht boten?
    Sie blickte auf ihre blutende Hand herab und wieder auf zu Stephan. Auch ihre Zuflucht war für immer dahin. Warum hatte sie, einem bloßen Impuls folgend, eine so folgenschwere Entscheidung getroffen? Auf was für eine Art von Zukunft hatte sie sich eingelassen – geächtet von allen, die sie kannte? Sie würde sich von Blut nähren müssen ... und ein ewiges Leben haben, Herrgott noch mal! Und wo stand Gott in all dem eigentlich? War sie überhaupt noch eines seiner Geschöpfe, oder war sie auf die dunkle Seite übergewechselt?
    Stephan schenkte ihr ein kleines, unsicheres Lächeln.
    Nein, sie war nicht zum Bösen übergewechselt, sondern nur auf Stephans Seite. Die letzte Barriere zwischen ihnen war beseitigt worden. Was auch immer für Probleme vor ihr lagen, welches Wagnis auch immer sie eingegangen war, es war der nächste Schritt auf einer Reise, die sie angetreten hatte, als sie in der Höhle den Mut gefunden hatte, Stephan zu berühren. Auch das war aus einem Impuls heraus geschehen, der sie aus ihrer Isolation gerissen hatte. Sie würde es nie bereuen. Stephans Gestalt begann an den Konturen zu zerfließen, weil Anns Sicht verschwamm. Aber es waren nicht nur die Tränen, die in ihren Augen standen. Ihr war auch heiß, schier unerträglich heiß, erkannte sie.
    Mit einem besorgten Ausdruck in den Augen hob Stephan sie auf. »Wir müssen einen sicheren Unterschlupf finden. Du wirst für eine Weile sehr krank sein.«
    »Einen Unterschlupf?« Ann schloss die Augen und lächelte. Sie war so müde. »Da bleiben uns jetzt nicht mehr sehr viele Orte.« Aber er hatte recht. »Die Höhle?«
    Er blickte auf sie herab und drückte sie an seine Brust. »Vielleicht bleibt uns nichts anderes übrig. Aber du wärst sicher lieber an einem Ort, der dir vertraut ist und dir mehr Bequemlichkeiten bietet.« Seine Augen hatten wieder dieses rote Glühen, das sie inzwischen als sehr schön empfand. Ann legte den Kopf an seine Schulter und spürte die ausgeprägten Muskeln unter ihrer Wange. Unter dem metallischen Blutgeruch lag dieser wundervolle Duft nach Zimt.
    Sie spürte, wie Dunkelheit sie einzuhüllen begann, und dann erfüllte diese Schwärze auch ihren Kopf.
    »Das könnte jetzt ein bisschen unbequem werden, doch es dauert nur einen Moment«, hörte sie ihn sagen. Seine Stimme war jedoch schon weit entfernt – und dann vernahm und spürte Ann überhaupt nichts mehr.
    Stephan vollzog den Ortswechsel, so schnell er konnte. Er war überrascht zu sehen, dass er es bis zu der Kreuzung in Sidcot geschafft hatte, die gute fünf Meilen vom Jagdhaus entfernt lag. Nur ein sehr mächtiger Vampir konnte so große Entfernungen zurücklegen. Und Stephan war zudem von seinen Verletzungen geschwächt. Hatte seine Vereinigung mit Ann seine Kräfte erhöht? Sein Gefährte rauschte immer noch durch seine Adern.
    Gut. Dann würde er sich diesmal sogar noch mehr anstrengen und es in zwei Versuchen bis nach Maitlands schaffen. Stephan runzelte die Stirn, als er auf Ann herabblickte. Die Krankheit brach schneller aus, als er erwartet hatte. Sie brauchte dringend immunisiertes Blut, bevor der Gefährte ihrem Körper verheerende Schäden zufügen konnte.
    Komm zu mir!, rief er seinen Gefährten. Und bring alle Kraft mit, die du hast!
    Die Kreuzung und die Kutsche, die sich von Upper Langford näherte, waren mit dem vertrauten roten Film überzogen, als Stephans Augen von der Macht seines Gefährten glühten. Die Dunkelheit erhob sich rasend schnell, ein schneidender Schmerz durchzuckte ihn, und die Schwärze löste sich auf und offenbarte die verfallenen gotischen Bögen von Maitlands Abbey, die fahl die Dunkelheit durchstachen. Eine Gänsehaut überlief Stephans nackten Oberkörper im kalten Nachtwind, aber Ann fühlte sich fieberheiß an seiner Brust an. Die Zimmer auf Maitlands waren dunkel, nur in den

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