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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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Ann an, die sich nach den Aufregungen der Nacht kaum noch auf den Beinen halten konnte. Und bald würde sie auch die Auswirkungen ihrer Infektion zu spüren bekommen. Sie würde das Blut eines Vampirs benötigen, um Immunität gegen den Gefährten zu erlangen. Sehr viel Blut. Sie würde todkrank werden, und er musste sicherstellen, dass sie überlebte, und wenn auch nur, um sie den Schrecken des ewigen Lebens auszuliefern. Das war jetzt sein Ziel.
    Und dann war da noch das Problem der zwölf von Kilkenny geschaffenen Vampire. Diese Anzahl könnte sich vergrößert haben.
    »Haben deine zwölf Männer noch weitere geschaffen?«
    In einer unsicheren Geste strich Kilkenny sich über die Augen. »Davon ging ich bisher nicht aus. Wir hatten einen Pakt ... Aber jetzt weiß ich es nicht mehr.«
    »Ich denke, das werden wir bald herausfinden«, sagte Stephan grimmig. »Doch zunächst mal müssen wir von hier verschwinden.« Wieder warf er einen Blick auf Ann. »Nach dem, was in Bucklands Lodge in dieser Nacht geschehen ist, wird die menschliche Gesellschaft uns unerbittlich auf den Fersen sein.« Ein weiterer Gedanke kam ihm. »Zwei von Rubius’ Töchtern halten sich im Dorf auf. Vielleicht würdest du Schottland eine Weile als behaglicher empfinden«, sagte er zu Kilkenny.
    »Ich bezweifle, dass ich mich an irgendeinem Ort behaglich fühlen würde«, erwiderte der Mann, der nirgendwohin gehörte, bitter.
    Auch Callan Kilkenny brauchte ein Ziel. »Vielleicht gibt es einen Mittelweg für jemanden wie dich«, sagte Stephan. Kilkenny machte ein zweifelndes Gesicht. »Suchen wir nicht Erlösung? Vielleicht liegt sie weder im blinden Festhalten an Rubius’ Regeln noch im Erschaffen einer idealen, frei erfundenen Gesellschaft. Möglicherweise musst du mit dem beginnen, was du hast, dort, wo du stehst. Mag sein, dass du nur hoffen kannst, die Welt ein bisschen zu verbessern. Es gibt zu viel Schlechtes, um alles auf einmal zu beseitigen.«
    »Was willst du damit sagen?« Auch Kilkenny sah erschöpft aus.
    »Nur, dass du ein guter Mann bist. Das spüre ich. Vielleicht kannst du etwas Gutes auf der Welt vollbringen, nicht viel, wohlgemerkt, aber doch immerhin ein bisschen.«
    »Es ist zu spät für mich, die Weihen zu empfangen.« Kilkennys schiefes Lächeln misslang. Früher hatte er wahrscheinlich einen jungenhaften Charme besessen, der Mädchen und Frauen bezaubert hatte. Aber diese Zeiten waren vorbei.
    »Dann sorge für Gerechtigkeit, wo du nur kannst. Benutze deine Kraft und die anderen Gaben des Gefährten im Dienste des Guten, wo immer du es finden kannst.« Stephan ließ kein Mitgefühl in seine Stimme einfließen. Das würde der Callan Kilkenny nicht ertragen.
    »Du meinst, ich soll in der Welt umherziehen wie diese gebrochenen Krieger in Japan?«
    »Die Ronan-Samurai?« Stephan lächelte im Stillen. Er wusste das eine oder andere über Ronan-Samurai. »Ja«, antwortete er. »Fang damit an, diejenigen zu finden, die deine Anhänger geschaffen haben. Denn die werden dir zur Last gelegt.«
    Kilkennys Blick wanderte über den Schauplatz des Gemetzels, den Wald und den Portikus von Bucklands Lodge, während er überlegte. »Vielleicht ist das ein ebenso guter Plan wie jeder andere.«
    »Möglicherweise ist sogar ein Plan im Moment noch zu viel.«
    Kilkenny richtete seinen gramerfüllten Blick auf ihn. »Das denke ich auch. Besser eine Tat – eine kleine – nach der anderen.«
    »Das mag alles sein, dessen du dir sicher sein kannst.«
    »Und möglicherweise nicht mal das.«
    »Erschaff nur nicht noch mehr Vampire«, warnte Stephan ihn eindringlich.
    Kilkenny zog die Brauen hoch. »Nicht einmal aus Liebe?«, fragte er mit einem Blick auf Ann.
    Stephan seufzte. »Schon gut, ich hab verstanden.«
    Kilkenny wandte sich zu Ann. »Danke für Ihre unglaubliche Couragiertheit, Miss. Sie haben zwei alte Schlachtpferde davor bewahrt, sich noch mehr zum Narren zu machen. Ich hoffe nur, dass Sie Ihre Entscheidung nicht Ihr Leben lang bereuen werden.«
    »Wer weiß das schon?« Sie lächelte und küsste ihn auf die Wange. »Die Ewigkeit währt viel zu lange, um so weit vorausschauen. Ich werde einfach nur auf die nächste kleine Entscheidung warten und sie dann treffen ... oder nicht.«
    Stephan legte den Arm um sie, und sie erhob diesen vertrauensvollen Blick, dem nichts entging, zu ihm. »Sie sind sehr weise, Miss van Helsing«, flüsterte er, »für jemanden, der nur ein einziges Leben gelebt hat.«
    »Pass gut auf sie auf!«, sagte

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