Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
Vom Netzwerk:
willst oder nicht.« Seine Stimme ging ihr durch und durch. »Ich will dein Vermögen. Ich habe mich in letzter Zeit daran gewöhnt, sehr gut zu leben, aber man muss auch für die Zukunft vorsorgen. Meine ... Arbeitgeber werden meine Dienste vielleicht nicht für immer brauchen. Doch ein Mann wie ich benötigt ein festes Einkommen und ein gewisses Ansehen in der Welt. Und dein Vater hat mir schließlich jede Chance verdorben, diesen Besitz zu erben.«
    »Bist du deswegen so verbittert?«, fragte Ann. Bis zu diesem Moment war sie nicht sicher gewesen, ob Erich wusste, dass Maitlands an die Krone zurückfallen würde, falls sie ohne Nachkommen starb. Sie hatte sich immer gewundert über diese Klausel im Testament ihres Vaters. Aber da das Land kein unveräußerliches und unteilbares Vermögen war, hatte er nach Belieben darüber verfügen können, nachdem es durch die Mitgift ihrer Mutter in seinen Besitz übergegangen war. Ihr Vater hatte dafür gesorgt, dass die Klauseln seines Testaments bekannt wurden, bevor er nach Spanien aufgebrochen war. Er hatte gesagt, es sei zu ihrem Schutz. Doch Erich war auf dem Kontinent gewesen. Hatte ihr Vater ihm in dieser Angelegenheit geschrieben?
    »Verbittert? Warum sollte ich verbittert sein? Ich bin der letzte männliche Van Helsing, und dennoch vermacht er mir nichts? Stattdessen hinterlässt er es einem verrückten Frauenzimmer, das es nicht mal zu genießen weiß! Ich bin nicht verbittert, ich bin ...« Er beendete den Satz nicht, sondern unterdrückte den Zorn in seiner Stimme und fuhr in einem leichteren Tonfall fort. »Maitlands Abbey ist mir ans Herz gewachsen, Ann. Es wird mir Freude bereiten, hier der Herr zu sein. Nachdem du mir eine angemessene Zeit gedient hast, werde ich ein Pflegeheim für meine arme, kranke Gattin finden müssen. Wer wird mir das verdenken können?«
    »Eine Irrenanstalt.« Obwohl Anns Herz raste, atmete sie tief durch und zwang sich, ruhig zu bleiben. Er konnte sie vergewaltigen, solange er wollte. Die Irrenanstalt danach war ihr so gut wie sicher. Und vielleicht würde sie sogar ein Segen für sie sein.
    Er zuckte die Schultern und lächelte. Es war kein schönes Lächeln, was jedoch nichts mit dem Zustand seiner Zähne zu tun hatte.
    »Mein Onkel wird auch noch etwas dazu zu sagen haben«, entgegnete sie kühl und hasste die Enge in ihrer Kehle.
    »Dein Onkel wird nicht mehr lange auf dieser Welt sein.« Wieder zuckte Erich die Schultern, und sie hasste ihn noch mehr dafür.
    »Ich bin volljährig.«
    »Aber die Leute halten dich für verrückt. Oder für eine Hexe. Sie werden sich sagen, dass sie das Richtige für dich tun, und gleichzeitig froh darüber sein, dass ein anderer für dich verantwortlich ist. Ich werde Maitlands trotz aller gegenteiligen Bemühungen deines Vaters mein Eigen nennen.«
    Er hatte recht. Sie blickte sich verzweifelt um. »Es gibt jemanden, der mich beschützen wird.«
    »Der Harrier? « Van Helsing lachte. »Er ist zielstrebig, doch sein Ziel bist nicht du, mein unbedarftes kleines Frauchen. Außerdem wird man sich um ihn kümmern.«
    »Kilkenny?«
    Aber Erich lächelte nur. »Ich habe Arrangements getroffen, während ich in London war.«
    »Was für Arrangements?«, beharrte sie. Wenn sie es wüsste, könnte sie Sincai warnen.
    »Verschiedene. Unter anderem habe ich eine Sonderheiratserlaubnis besorgt. Sie müsste jeden Tag hier eintreffen.«
    »Ich werde dich niemals heiraten!«, zischte sie.
    »Natürlich wirst du das, meine Liebe«, entgegnete er leichthin. »Und übrigens würde ich deinem verliebten Besucher raten, sich künftig von dir fernzuhalten. Wenn ich ihn das nächste Mal hier spüre, lasse ich Verstärkung kommen. Ich kenne mich mit seiner Spezies aus und weiß, wie man ihn für immer aus dem Weg räumen kann.«
    Ann ging in Gedanken durch, was sie über Stephan und seine Gattung wusste. Konnten Erich und Kilkenny ihm den Kopf abschlagen, ihn vom Rumpf abtrennen? Denn das war es, was nötig war, um ihn zu töten. Sie erschauderte vor Ekel. Oder sie könnten ihn unter Drogen setzen. Drogen verringerten die Macht seines Gefährten. Könnte ihnen das gegen Stephan Sincais Willen gelingen? »Ich rate dir , dich von mir fernzuhalten«, gab sie aufgebracht zurück. »Geh, oder ich werde dem Runner sagen, dass du es warst, der die Kreaturen in dem Jagdhaus umgebracht hat.«
    »Würde er glauben, dass der Mann, der ihn geholt hat, das Verbrechen selbst begangen hat?« Erich runzelte die Stirn, als dächte er

Weitere Kostenlose Bücher