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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Hotelwäscherei«, entgegnete er und zupfte dabei sein Hemd zurecht, dann sah er mich von oben bis unten an und spitzte die Lippen.
    »Du schiescht scherh burschikosch aus«, stellte er etwas verächtlich fest.
    »Das sagt der Geist, der sich für keine Farbe entscheiden konnte und deshalb alle trägt«, knurrte ich und warf einen letzten Blick auf die bunte Gestalt vor mir, dann kniff ich die Augen zusammen und besah mir sein Gesicht.
    »Ist das ... mein Lippenstift unter deinen Augen?«, fragte ich ungläubig. Er nickte grinsend.
    »Dasch habe ich im Fernschehen geschehen. In dem Film haben dasch die Scholdaten im Dschungel auch gemacht«, er deutete auf das TV-Gerät an der Wand. Ich öffnete den Mund um ihn aufzuklären, dass man für diese Art der Tarnung keinen knallroten Lippenstift benutzte, doch als ich ihn mit stolzgeschwellter Brust vor mir stehen sah, brachte ich es nicht übers Herz. Schließlich würde ihn außer mir niemand sehen und aus diesem Grund, konnte mir seine Aufmachung egal sein.
    Emma zog eine der Schubladen heraus und wühlte darin herum, dann reichte sie mir strahlend ein kleines Fläschchen. Ich nahm es entgegen und betrachtete den kleinen Flakon.
    »Was soll ich damit?«
    »Das ist ein wenig von dem Eisenkraut-Sud, den wir in der Burg hergestellt haben«, teilte sie mir mit. Ich wunderte mich, dass von dem Sud noch etwas übrig war, und schob das Fläschchen in meine Hosentasche.
    Emma verblüffte mich immer wieder aufs Neue und ich bewunderte ihre rasche Auffassungsgabe und die Art, wie sie mitdachte. Sie verhielt sich teilweise so erwachsen, dass ich mich fragte, ob sie jemals die Gelegenheit bekommen hatte, einfach nur Kind zu sein.
    Ich musterte meine Geister, die wie drei Guerilla-Krieger am Fenster standen und ungeduldig von einem Fuß auf den anderen traten.
    »Ihr begleitet mich solange, bis wir wissen, wo Christopher sich befindet und wo er Kimberly gefangen hält, dann kommt ihr sofort hierher zurück und zeigt den anderen den Weg zu mir.«
    »Warum können wir nicht bei dir bleiben und du sagst es James durch eure Gedanken?«, wollte Emma wissen.
    »Weil es gut möglich sein kann, dass ich keine Ahnung habe, wo ich mich befinden werde. Wenn ich nicht durch Zufall an einen Platz gebracht werde, den ich kenne, oder einen Blick auf ein Straßenschild werfen kann, werde ich James kaum mitteilen können, wo er nach mir suchen muss.«
    Alle drei murmelten etwas Zustimmendes und nickten.
    »Dann macht euch jetzt unsichtbar und folgt mir, es ist Zeit nach unten zu gehen«, entschied ich, nach einem kurzen Blick auf die Uhr. Als ich die Zimmertür öffnete, waren die Drei transparent und nur noch für meine Augen sichtbar.
     

 
    Kapitel 22
     
     
    Punkt 18.00 Uhr stand ich auf dem Gehweg vor dem Hotel, neben mir meine drei Geister, die sich grimmig und kampfbereit umsahen.
    Jetzt im Winter, war es um diese Zeit bereits dunkel und ein eisiger Wind peitschte durch die Straße. Ich nahm meine Umgebung aufmerksam unter die Lupe und beäugte jedes näher kommende Fahrzeug misstrauisch.
    Der Central Park wirkte in der Dunkelheit düster und geheimnisvoll, auch wenn durch den Schnee nicht alles von der Finsternis verschluckt wurde.
    Plötzlich näherte sich eine schwarze Limousine und hielt direkt vor mir an. Die getönten Scheiben verhinderten, dass ich etwas erkennen konnte, doch als sich die Beifahrertür öffnete und eine Gestalt aus dem Wagen stieg, setzte mein Herz für einen Schlag aus.
    »Balthasar«, flüsterte ich kaum hörbar, doch für einen Vampir laut genug. Er öffnete die hintere Tür, dann verbeugte er sich und lächelte höhnisch. Ich zögerte einen Moment und fühlte mich sichtlich unwohl bei dem Gedanken, in den Wagen zu steigen, doch dann fiel mein Blick auf Ian, Berta und Emma und ihre Anwesenheit beruhigte mich ein wenig.
    Ohne Balthasar aus den Augen zu lassen, glitt ich auf den Rücksitz, wo ich bis hinter den Fahrersitz rutschte. Balthasar schloss die Tür und war gerade dabei wieder auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, als der Wagen für den Bruchteil einer Sekunde blau aufblitzte. Erschrocken sah ich mich um und erkannte, dass Ian, der versucht hatte, durch die Seitentür in den Wagen zu gelangen, zurückgeschleudert worden war und nun ausgestreckt auf dem Gehweg lag.
    »Deine Geister können uns leider nicht begleiten«, kicherte Balthasar und gab dem Fahrer ein Zeichen, der daraufhin den Wagen startete und losfuhr. Durch das Rückfenster konnte ich

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