Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
beobachten wie Berta und Emma ein ganzes Stück hinter der Limousine herliefen und hektisch winkten, bevor wir um eine Ecke bogen und ich sie aus den Augen verlor.
    Schöne Scheiße dachte ich und biss mir auf die Unterlippe. Es hätte mir klar sein müssen, dass Christopher von meinen Geistern wusste, denn schließlich hatten wir, mit deren Hilfe, den Vampirangriff auf Castle Hope abgewehrt. Nun war ich völlig auf mich allein gestellt und diese Tatsache behagte mir ganz und gar nicht. Balthasar drehte sich zu mir und seine Augen blitzten triumphierend.
    »Sehr wirksam so ein Schutzbann, nicht wahr?«, als er meinen wütenden Gesichtsausdruck wahrnahm, drehte er sich zufrieden um.
    Aufmerksam betrachtete ich die Umgebung, um etwas zu erspähen, das mir bekannt vorkam und woran ich mich orientieren konnte. Doch immer, wenn ich dachte, etwas erkannt zu haben, bogen wir erneut in eine der unbekannteren Seitenstraßen ab und alles um mich herum war mir fremd. Ich fluchte innerlich und fragte mich, was ich James sagen sollte, schließlich erwartete er, dass ich ihm meinen Standort mitteilte, aber wie sollte ich das tun, wenn ich selbst keine Ahnung hatte, wo wir waren?
    Nach einiger Zeit befanden wir uns auf einer der Hauptstraßen und wenige Minuten später fuhren wir auf eine Brücke. Durch die getönten Scheiben wirkte alles um ein Vielfaches dunkler, als es ohnehin schon war, doch an den gekreuzten Stahlträgern erkannte ich, dass ich hier schon einmal gewesen war.
    Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern und plötzlich fiel es mir ein. Es musste sich um die Williamsburg-Bridge handeln, die direkt über den East River nach Brooklyn führte. Diesen Weg war ich mit Christopher und Kimberly gefahren, als wir sein Ferienhaus besuchten.
    Nachdem wir den Fluss hinter uns gelassen hatten, machte der Fahrer eine 180-Grad-Wendung und fuhr auf einer Parallelstraße wieder in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
    Gerade als ich mich fragte, was das zu bedeuten hatte und ob er dies tat, um eventuelle Verfolger abzuschütteln, bog er nach rechts ab und fuhr unter der Williamsburg-Bridge hindurch in einen dunkleren und nicht sehr gepflegten Teil von Brooklyn. Konzentriert zählte ich die Straßen, die wir überquerten, und erhaschte einen Blick auf ein Straßenschild, auf dem Bedford Ave stand. Ich wiederholte den Namen im Geiste immer und immer wieder, um ihn auf keinen Fall zu vergessen, als wir plötzlich anhielten. Balthasar stieg aus dem Wagen und öffnete meine Tür.
    »Aussteigen«, befahl er barsch. Als ich auf den verdreckten Gehweg trat und die kalte Abendluft einsog, sah ich mich neugierig um.
    Wir hatten vor einem roten Backsteinhaus geparkt, das ziemlich verwahrlost wirkte, aber bewohnt zu sein schien. Im Erdgeschoss befand sich ein Mini Market mit dem Namen "Jesus", was mich fast zum Lachen gebracht hätte, wäre die Situation nicht so ernst gewesen. Unauffällig prägte ich mir jede Einzelheit ein, die eventuell wichtig sein könnte, und sah verstohlen zu der roten Feuerleiter an der Hauswand empor. Wenn ich gezwungen war zu fliehen, so wäre diese Leiter, unter Umständen, ein Weg in die Freiheit.
    »Beweg dich«, blaffte Balthasar mich an und stieß mir unsanft in den Rücken, so dass ich automatisch einen Ausfallschritt machen musste. Dann schob er mich zu dem Eingang, der genau unter einer Feuerleiter lag.
    Das Treppenhaus entsprach dem äußeren Eindruck, es war dreckig und roch extrem unangenehm nach Müll und Urin. Angewidert stieg ich die Stufen nach oben, bis wir im dritten Stock angekommen waren und Balthasar vor einer zerkratzten, dunkelroten Türe stehen blieb.
    Er klopfte einige Male in einem seltsamen Rhythmus dagegen, dann hörte ich, wie von innen eine Kette zurückgezogen wurde.
    Ein übergewichtiger, kahlköpfiger Mann sah zuerst mich argwöhnisch an, dann nickte er Balthasar zu und trat zur Seite, um uns Platz zu machen. Wieder wurde ich heftig gestoßen und damit zum Weitergehen aufgefordert. Eine wüste Beschimpfung lag mir auf den Lippen, doch, solange ich nicht wusste, wie es Kim ging, musste ich mich zurückhalten.
    Ich trat in einen spärlich eingerichteten Raum, der nur notdürftig beleuchtet war. Der Bewohner dieser Behausung schien nicht viel Wert auf Gemütlichkeit zu legen, denn außer einem großen Tisch und einigen klapprigen Stühlen, befand sich nur noch ein Schrank im Zimmer, an dem jedoch beide Türen fehlten. Balthasar durchquerte den Raum und öffnete eine Tür, dann sah

Weitere Kostenlose Bücher