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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Mensch«, sagte ich leise, »aber irgendwann stoße auch ich an meine Grenzen. Erst wurde ich von einem Vampir gebissen, dann hat man versucht mein Gedächtnis zu löschen und, als ob das alles nicht genug wäre, habe ich jetzt auch noch Visionen und kann Geister sehen«, murmelte ich mehr zu mir selbst, stützte die Ellbogen auf die Knie und vergrub mein Gesicht in den Händen.
    »Ach herrje, das arme Kind. Sieht mir ganz nach einem Nervenzusammenbruch aus«, stellte Berta besorgt fest und kam auf mich zugeeilt. »Kann ich Ihnen etwas bringen«, fragte sie besorgt.
    »Ja, ein Seil und einen wackligen Stuhl«, antwortete ich und sah in ein sehr verwirrtes Gesicht.
    »Vielleicht einen beruhigenden Kräutertee?«, schlug sie vor und nickte mir aufmunternd zu.
    »Das wäre einfach wunderbar«, antwortete ich.
    »Dann müssen Sie mich nur noch rasch materialisieren«, erwiderte sie lächelnd. Als ich aufstöhnte, kniete sich James neben mich und strich mir sanft mit dem Fingern über die Wange.
    »Entschuldige Claire. Ich vergesse immer wieder, dass dies alles ganz neu für dich ist«, sagte er sanft.
    »Schon gut, ich werde mich wohl einfach damit abfinden müssen«, seufzte ich mit einer wegwerfenden Handbewegung, denn mittlerweile war mir beinahe alles egal. Ich musste mich endlich damit abfinden, dass alles was ich bisher erlebt und erfahren hatte, nur der Anfang war.
    »Erkläre mir bitte, was es mit diesem Materialisieren auf sich hat und was ich tun muss«, bat ich ihn.
    »Zuerst einmal solltest du wissen, dass es nur sehr wenige Geistwächter gibt und ich habe noch nie von einem gehört, der diese Gabe bekommen hat, ohne den Eid abzulegen.« Als ich aufsah, um ihn zu fragen, was er mit dem Eid meinte, hob er die Hand und bat mich, ihn ausreden zu lassen.
    »Geistwächter werden nur sehr wenige Auserwählte und das erst nach einer jahrelangen Ausbildung. Bevor sie ihre Tätigkeit ausüben dürfen, müssen sie einen Eid ablegen, indem sie schwören, dass sie alle Geister die ihnen begegnen, nach spätestens sieben Tagen auf die nächste Ebene schicken. Somit soll verhindert werden, dass sie eine Armee Untoter um sich scharen und diese für ihre eigenen Zwecke einsetzen können. Die nächste Ebene bedeutet, dass sie nicht länger auf der Erde verweilen, sondern ihre Seele in eine andere Welt gleitet und dort Ruhe findet.« Ich nickte als wäre ich voll im Bilde und bedeutete ihm fortzufahren. »Du kannst die Geister materialisieren, indem du sie berührst und ihnen befiehlst, dass sie Materie annehmen.«
    »Das ist alles? Ich muss sie nur berühren und etwas sagen? Aber was ist denn dann der Unterschied zu ihrem jetzigen Zustand?«, wollte ich wissen und zuckte zusammen als Berta auf mich zukam und dabei mitten durch James hindurchlief.
    »Wenn wir materialisiert sind, können wir Gegenstände berühren und nutzen, so wie ein Mensch. Wir können dann auch essen und trinken, wenn wir das möchten, müssen es aber nicht zwangsläufig. Verhungern können wir nicht, weil wir ja schon tot sind. In diesem Zustand ...«, sie deutete mit dem Finger auf sich selbst, »ist uns dies nicht möglich. Wenn wir nicht materialisiert sind, kann uns nur ein Geistwächter sehen«, beantwortete sie meine Frage.
    Erschöpft rieb ich mir die Stirn, holte dann tief Luft, kämpfte mich aus dem bequemen Sessel und räusperte mich. Ich straffte die Schultern, um einen möglichst tatkräftigen Eindruck zu machen.
    »Dann werde ich euch jetzt materialisieren.« Wie von der Tarantel gestochen eilten nun auch die beiden anderen zu mir und sahen mich mit großen, erwartungsvollen Augen an. Ich drehte mich zu James um ihn zu fragen, was ich genau zu tun hatte, denn ich wollte auf keinen Fall einen Fehler machen.
    »Berühre sie einfach und befehle es ihnen«, kam er mir zuvor. Ganz vorsichtig bewegte ich meine Hand nach vorn, bis dieser Bertas Oberarm erreichte und in selbigem verschwand. Es war ein Gefühl als fasse man in eiskalten Nebel und ich war kurz davor meine Hand wieder zurückzuziehen, doch die drei Geister sahen mich mit solcher Vorfreude an, dass ich es nicht über das Herz brachte, sie zu enttäuschen. So warf ich meine Zweifel beiseite und konzentrierte mich ganz auf meine Aufgabe.
    »Ich befehle dir, dass du dich materialisierst«, sagte ich zu Berta und zog rasch meine Hand zurück, als diese unangenehm zu kribbeln begann. Berta flackerte plötzlich wie eine Leuchtreklame und ich warf einen fragenden Blick zu James.
    »Alles in

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