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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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versteckt haben könnte?« Die drei Geister sahen sich an und schüttelten den Kopf.
    »Und wie geht es nun weiter«, wollte ich wissen.
    »Wir müssen nach Edinburgh und dort in die Bibliothek, die du in deiner Vision gesehen hast«, erklärte James und fuhr mit dem Finger um den Rand seiner Tasse.
    »Du denkst, dass es diese Bibliothek und das Buch wirklich gibt?«, entgegnete ich nachdenklich. James nickte zustimmend.
    »Ich müsste mich sehr täuschen, wenn sie nicht existieren. Leam wollte uns etwas sagen, konnte es aber nicht mehr, doch durch deine Gabe, hatte er die Möglichkeit es dir zu zeigen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um die Nationalbibliothek von Schottland handelt, denn dort haben wir uns des Öfteren getroffen, wenn ich in Edinburgh war. Wenn es das Buch gibt, werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit darin eine Nachricht von Leam finden.«
    »Werden wir mit dem Mercedes nach Edinburgh fahren?«, erkundigte ich mich mit einem besorgten Unterton, denn das würde bedeuten, dass ich wieder eine Ewigkeit im Auto verbringen musste.
    »Nein, wir werden nur zurück nach Inverness fahren und von dort aus nach Edinburgh fliegen«, entschied James. Ich atmete erleichtert auf und widmete mich wieder meinem Tee.
    Wir saßen noch bis Mitternacht zusammen vor dem Kamin und ich musste James immer und immer wieder erzählen, was genau ich in meiner Vision gesehen hatte. Er wollte jede Kleinigkeit erfahren, um auch ganz sicher zu gehen, dass wir nichts übersehen hatten. Für den nächsten Vormittag hatte er telefonisch zwei Tickets gebucht, was bedeutete, dass wir in aller Frühe aufbrechen mussten.
    »Es ist Zeit, wir sollten versuchen noch ein wenig zu schlafen«, er rieb sich müde die Augen und erhob sich. Kurz darauf klopfte es und Berta trat ein.
    »Ich habe die Zimmer hergerichtet«, teilte sie uns mit und machte einen unbeholfenen Knicks, der sie fast aus dem Gleichgewicht gebracht hätte. Dann bedeutete sie uns mit einer Handbewegung, ihr zu folgen. Wir stiegen die Treppe nach oben und liefen einen langen, düsteren Flur entlang, der nur sporadisch von einigen wenigen Lampen beleuchtet wurde. Plötzlich rümpfte ich die Nase und blieb stehen.
    »Himmel, was stinkt denn hier so erbärmlich?«, ich wedelte mir mit der Hand Luft zu und sah mich suchend um. Der Geruch war unbeschreiblich und erinnerte mich an ein verwesendes Tier und eine Kloake zugleich. James blieb stehen, hob den Kopf und schnupperte.
    »Du hast recht, hier riecht es wirklich äußerst seltsam«, bestätigte er. Als wir zu Berta sahen, rieb sich diese verlegen die Hände und starrte höchst interessiert auf eine Steinkachel am Boden unter sich.
    »Berta?«, fragte James mit gerunzelter Stirn, »Du weißt nicht zufällig, wo dieser Gestank herkommt?« Berta biss sich auf die Unterlippe und war plötzlich sichtlich verlegen.
    »Ich habe ihm gesagt er soll es nicht übertreiben, aber er wollte nicht auf mich hören. Schließlich hat er seit fast einem Jahrhundert nichts mehr gegessen«, murmelte sie peinlich berührt.
    »Was redest du da?«, brummte James und sah sie fragend an. Anstatt ihm jedoch zu antworten, öffnete sie die Tür neben mir. Ich schlug angewidert die Hand vor Mund und Nase und wich einige Schritte zurück.
    »Du meine Güte was ist das?«, rief ich entsetzt. »Liegt da ein totes Tier drin?« James, der nicht so empfindlich zu sein schien und mittlerweile in der Tür stand, drehte sich zu mir und schüttelte amüsiert den Kopf.
    »Ein totes Tier würde ich es nicht nennen«, antwortete er und deutete mit dem Finger geradewegs in den Raum vor sich. Ich zog mir die Bluse über die Nase, näherte mich vorsichtig und spähte in das abgedunkelte Zimmer. Mitten im Raum stand ein großes Bett und quer darüber lag Ian.
    »Stinkt der so?«, fragte ich fassungslos. Ich konnte nicht glauben, dass ein Mann alleine für diese Geruchsbelästigung verantwortlich war.
    Doch nicht James, sondern Ian selbst beantwortete meine Frage mit einer so lauten Blähung, dass ich erschrocken zusammenfuhr. Den Bruchteil einer Sekunde später erreichte uns eine derartig übelriechende Methanwolke, dass ich die Flucht ergriff und erst einige Meter weiter entfernt stehen blieb. Berta schloss die Tür und zuckte entschuldigend mit den Achseln, während ich ungläubig den Kopf schüttelte.
    »Mein Gott, wie kann einer allein nur so derartig stinken?«, murmelte ich in den Kragen meiner Bluse.
    »Er hat in den letzten Stunden alles gegessen, was er

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