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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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auch die dünne Schneeschicht am Boden, erleichterte es mir, meine Umgebung besser wahrzunehmen.
    Nun erkannte ich auch die Mülltonnen, die fein säuberlich aneinandergereiht an der Hauswand standen und dann fiel mein Blick auf die Frau, die davor am Boden kauerte und die Arme schützend vor ihr Gesicht hielt. Sie schien vor irgendetwas entsetzliche Angst zu haben. Unweigerlich sah ich mich um, doch außer uns beiden war niemand sonst zu sehen.
    Ich kam zu dem Schluss, dass meine Anwesenheit den Angreifer in die Flucht geschlagen haben musste, und atmete erleichtert auf, behielt jedoch zur Sicherheit mein Umfeld auch weiterhin im Auge.
    Jetzt, da mein Puls ein wenig zur Ruhe gekommen war, fühlten sich meine Beine an, als wären sie aus Pudding und ich hätte mich am liebsten auf der Stelle gesetzt, doch dann erinnerte ich mich wieder an die junge Frau, die mich mit großen, ängstlichen Augen ansah.
    »Es ist alles in Ordnung, niemand wird dir etwas tun, wie ist dein Name?«, fragte ich erstaunlich ruhig, als ich neben ihr in die Hocke ging und ihr meine Hand auf die Schulter legte. Sie zuckte bei der Berührung erschrocken zusammen, antwortete mir dann aber mit zittriger Stimme.
    »Nancy.«
    Nancy schien nur unwesentlich jünger als ich zu sein, vielleicht 16 oder 17 Jahre, hatte kurze, blonde Haare und ein hübsches, herzförmiges Gesicht. Ihre Unterlippe war geschwollen und das Blut, einer klaffenden Platzwunde an ihrer rechten Augenbraue, lief ihr, wie ein kleiner Sturzbach, über die Wange.
    »Komm mit, ich bringe dich erst einmal weg von hier«, entschied ich und packte sie am Ellbogen, um ihr nach oben zu helfen, doch Nancy machte keinerlei Anstalten sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
    Gerade als ich einen neuen Versuch starten wollte, fiel mein Blick auf ihre vor Angst weit aufgerissen Augen, die an mir vorbei in die Dunkelheit starrten. Schlagartig wurde mir bewusst, dass wir nicht mehr alleine waren und mein Puls beschleunigte sich. Blitzschnell sprang ich hoch, wirbelte herum und keuchte vor Entsetzen laut auf.
    Aus den Schatten der Dunkelheit löste sich eine riesige Gestalt mit langen, zotteligen Haaren und bei diesem Anblick erschauderte ich von Kopf bis Fuß. Als der Mann mich ansah, weiteten sich seine Augen für einen kurzen Moment, bevor er sie bedrohlich zusammenkniff.
    Er war mindestens 190 cm groß und seine bullige Figur deutete darauf hin, dass er körperliche Anstrengungen nicht scheute und irgendwie war alles um ihn herum noch finsterer als es ohnehin schon war. Es wirkte fast, als habe sich ein dunkler Schleier um ihn gelegt, so als wäre seine negative Aura plötzlich sichtbar. Ich konnte die Bedrohung, die von ihm ausging, förmlich spüren und mir war sofort klar, dass ich jetzt in wirklich großen Schwierigkeiten steckte.
    Augenblicklich beschloss mein Gehirn, den Dienst zu quittieren und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich wusste nicht, ob ich weglaufen, laut schreien oder heulen sollte, und starrte wie gebannt auf die große Gestalt, die mich nun neugierig musterte.
    Er trug einen langen, schwarzen Mantel, welcher seinen massigen Oberkörper, mit den breiten Schultern, noch bedrohlicher wirken ließ und hatte den Kopf zur Seite geneigt, so als sei er in die Betrachtung eines Gemäldes vertieft.
    In meiner Verzweiflung hob ich den Arm und schleuderte den Schlüsselbund so fest ich konnte, in seine Richtung. Ich hatte noch nie zu den motorisch begabten Menschen gezählt und jede bisher erprobte Sportart, die mit Treffsicherheit zu tun hatte, endete zwangsläufig in einem Desaster oder mit kleineren Verletzungen, doch zu meiner Verwunderung traf ich diesmal genau ins Schwarze.
    Der Mann machte keinerlei Anstalten dem Wurfgeschoss auszuweichen, das sirrend auf ihn zugeflogen kam. Mit einem lauten Klirren knallte der Schlüssel an seine Schläfe, doch der Fremde verzog keine Miene. Er warf einen kurzen Blick auf den Schlüsselbund, der jetzt vor ihm am Boden lag, dann funkelte er mich mit seinen dunklen Augen wütend an. Ganz automatisch wich ich einen Schritt zurück.
    Ungläubig, dass dieser Treffer ihm kein bisschen zugesetzt hatte, blickte ich ihn an, dann schluckte ich und sah mich hilfesuchend um, doch außer der lautstark wimmernden Nancy hinter mir, war ich auf mich allein gestellt.
    Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder ich rannte los und versuchte die Hauptstraße zu erreichen, oder ich stellte mich dem Angreifer und tat so, als hätte ich keine Angst

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