Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
war, denn damit lenkte ich jetzt wieder die Aufmerksamkeit des Angreifers auf mich, der nun erneut mit gefletschten Zähnen auf mich zu stürmte.
»Scheiße«, krächzte ich, machte kehrt und fing an zu rennen, doch ich kam nicht sehr weit. Entsetzt schrie ich auf, als mich eine Hand im Nacken packte und unsanft zu Boden stieß. Brutal drehte mich der Fremde auf den Rücken, so dass ich ihn ansehen musste. Dann blickte ich direkt in einen weit geöffneten Mund, der sich mir unaufhaltsam näherte und dessen schlecht riechender Atem mir in die Nase stieg. Mit beiden Händen versuchte ich ihn auf Abstand zu halten, doch ich hatte keine Chance gegen seine übermenschliche Kraft. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Todesangst und wünschte mir nichts sehnlicher, als heil aus dieser Situation zu entkommen.
In meiner Verzweiflung trat ich mit den Füßen nach ihm und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch seine Hände umklammerten meinen Hals wie ein Schraubstock. Ich spürte, wie der Puls in meinen Adern pochte und die Panik schlug wie eine Welle über mir zusammen. Meine Hand schoss nach vorne und ich fuhr ihm mit meinen Fingernägeln quer über sein Gesicht, so fest, dass sofort Blut aus den Kratzern quoll. Wutentbrannt schrie er auf, dann packte er mich an den Haaren und riss meinen Kopf gewaltsam zur Seite, so dass mein blanker Hals ungeschützt vor ihm lag.
Aus den Augenwinkeln erkannte ich die messerscharfen Zähne, die sich meiner Kehle näherten und ein letztes Mal versuchte ich mit aller Macht, mich zu wehren. Mit all der mir verbliebenen Kraft hämmerten meine Fäuste auf seinen Kopf ein und ich rammte ihm mein Knie in den Unterleib, doch es war vergebens.
Dann durchfuhr ein brennender Schmerz meinen Körper, als seine Zähne sich in mein Fleisch bohrten. Meine Gegenwehr verebbte schlagartig und ich ergab mich meinem Schicksal, denn mir war klar, dass ich nun sterben würde und nichts dagegen tun konnte. Regungslos lag ich da und wartete auf den Film, den man doch angeblich immer dann zu sehen bekam, wenn man starb, doch nichts geschah. Bevor ich das Bewusstsein verlor, ließ er von mir ab und einen kurzen Augenblick später, spürte ich den metallischen Geschmack von Blut in meinem Mund. Angewidert drehte ich mein Gesicht zur Seite und dann verschwand mein Angreifer so schnell, wie er sich auf mich gestürzt hatte.
Ich lag da und fühlte die eisigen Schneeflocken, die sanft auf mein Gesicht fielen und zärtlich über meine Haut strichen. Mir war kalt und nur noch ganz vage nahm ich den Kampf war, der um mich herum, erneut begonnen hatte.
Meine Augen waren geschlossen und selbst wenn ich gewollt hätte, so wäre es mir nicht möglich gewesen, sie zu öffnen. Ich war so müde und so erschöpft, wie noch nie zuvor in meinem Leben.
Irgendwann begriff ich, dass der Lärm um mich herum verstummt war und plötzlich schoben sich zwei Arme sanft unter meinen Körper. Jemand hob mich behutsam vom kalten Asphalt auf, dann begann sich die Welt zu verdunkeln.
Kapitel 3
Ich erwachte, behielt meine Augen jedoch geschlossen. Es war angenehm warm und ich lag auf einem weichen Untergrund. In einiger Entfernung erkannte ich vertraute Stimmen, die sich leise unterhielten, doch ich konnte nicht verstehen, was sie sagten.
Ich überlegte krampfhaft, was geschehen war, doch mein Kopf fühlte sich seltsam leer an. Hin und wieder jedoch blitzten Bruchstücke vor meinem geistigen Auge auf und verschwommen sah ich eine Gestalt vor mir mit unnatürlich spitzen Zähnen. So schnell, wie das Bild erschienen war, verschwand es wieder und zurück blieb nur ein dichter Nebel. Es war fast so, als ob sich ein Schleier über meine Erinnerung gelegt hatte und mir den Zugang verweigerte.
Vorsichtig blinzelnd öffnete ich die Augen und erkannte die mir vertraute Umgebung sofort. Ich lag auf dem Sofa in Christophers Penthouse und jemand hatte mir ein feuchtes Tuch auf die Stirn gelegt. Ruckartig richtete ich mich auf, was zugegeben keine gute Idee war, denn ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Schädel und zwang mich zurück in die Kissen.
Einen kurzen Augenblick später kam Kimberly auf mich zugeeilt, gefolgt von Christopher und einer weiteren Person, die ich aber nicht erkennen konnte, da sie sich im Hintergrund hielt.
»Claire, Gott sei Dank bist du wieder wach. Wie geht es dir meine Kleine? Ich hab mir solche Sorgen gemacht«, wollte Kim wissen.
»Was ist denn passiert?«, erkundigte ich mich mit
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