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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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vor ihm. Schließlich hörte man doch immer wieder, dass man sich selbstbewusst geben sollte und auf keinen Fall Angst zeigen durfte, wenn man sich in einer solchen Situation befand. Außerdem war ich mir sicher, dass er mich schnell einholen würde, wenn ich versuchte wegzulaufen, also entschied ich mich für die zweite Variante, streckte mich zu meiner gesamten Größe von 170 cm und hob drohend den Zeigefinger in die Höhe.
    »Mach du noch einen Schritt in meine Richtung, dann reiß ich dir den Kopf ab und schiebe ihn dir in deinen Hintern«, schrie ich ihn an. Meine Stimme klang nicht wie geplant hart und unerschrocken, sondern eher piepsig und ich hätte mich ohrfeigen können, dass ich sie nicht besser unter Kontrolle hatte. Und was sagte ich da überhaupt? War ich noch ganz bei Verstand?
    Zuerst runzelte er die Stirn und sah mich noch finsterer an, doch dann legte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht, bei dem ich ungläubig nach Luft schnappen musste. Bei dem Anblick zog sich mein Magen zusammen und ich starrte fassungslos auf die beiden Fangzähne, die sich langsam aus seinem Oberkiefer schoben.
    Ganz klar, ich halluzinierte, da war ich mir absolut sicher, denn das, was ich da vor mir sah, war ein Vampir, und da es keine Vampire gab, blieb nur diese eine Erklärung.
    Ich blinzelte ungläubig, doch an dem Bild, das sich mir bot, änderte sich nichts. Der nicht reale Vampir warf den Kopf in den Nacken und aus seiner Kehle kam ein so furchterregendes Knurren, dass ich kurz davor war, mich vor lauter Angst zu übergeben.
    Mit einem Mal war ich mir nicht mehr ganz so sicher, was die Existenz von Vampiren betraf und mein Gehirn suchte krampfhaft nach einer logischen Erklärung, doch so sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte keine finden.
    Hinter mir hatte sich Nancy mittlerweile aufgerappelt und bewegte sich nun langsam aus der Gasse heraus. Von heftigen Schluchzern geschüttelt, taumelte sie wie eine Betrunkene und fiel dabei immer wieder auf die Knie, rappelte sich auf und stolperte erneut. Der Mann sah kurz zu ihr, doch dann wanderte sein Blick wieder zu mir, so als habe er beschlossen, dass ich ein lohnenderes Opfer sei und er auf die schmächtige Frau, die sich gerade weinend davon schleppte, verzichten konnte.
    "Lass sie bitte Hilfe holen", betete ich stumm, ohne den Fremden mit den gefletschten Zähnen aus den Augen zu lassen. Er beugte sich seltsam nach vorn, fast wie ein Sprinter der seine Startposition einnahm und dann ging alles so schnell, dass mir kaum Zeit blieb zu reagieren.
    Mit einem einzigen kraftvollen Satz stieß er sich ab und stürzte sich auf mich. Er bewegte sich mit einer so unmenschlichen Geschwindigkeit, dass ich ihn nur schemenhaft wahrnehmen konnte. Ich stolperte panisch zurück, krachte gegen eine der Mülltonnen, verlor den Halt und fiel zu Boden. Reflexartig hob ich noch die Arme schützend vor mein Gesicht, dann wartete ich auf den Schmerz, doch ich wartete vergebens. Stattdessen hörte ich nun Kampflärm, sowie ein zweites, noch tieferes Knurren.
    Verwirrt ließ ich die Arme sinken und spähte ungläubig auf die Szene, die sich mir bot. Irgendjemand war mir zu Hilfe gekommen und lieferte sich mit meiner Vampir-Halluzination einen erbitterten Kampf. Die beiden Männer bewegten sich derart schnell, dass ich Mühe hatte, ihnen zu folgen und anstatt aufzustehen und aus der Gasse zu verschwinden, saß ich wie gebannt am Boden und beobachtete die beiden fassungslos. Die Bewegungen beider Männer waren kraftvoll, fast anmutig und fasziniert sah ich zu, wie sie sich umkreisten, als wären sie zwei eingespielte Partner in einem tödlichen Tanz.
    Dann fiel mein Blick auf meinen Retter, der verbissen versuchte, seinen Gegner mit den Fäusten niederzustrecken. Er war etwa genauso groß wie sein Rivale, doch seine Figur war nicht ganz so massig und muskulös, sondern eher mit der eines Athleten zu vergleichen. Seine schulterlangen, braunen Haare waren leicht gelockt, und als ich einen kurzen Blick auf sein Gesicht werfen konnte, raubte es mir fast den Atem.
    Noch nie zuvor hatte ich einen Mann mit solch perfekten Gesichtszügen gesehen. Auch er sah für einen Moment zu mir und unsere Blicke trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde. Dieser kurze Augenblick genügte seinem Gegner, um einen unerwartet harten Schlag zu platzieren, der meinen Retter gegen die Wand schleuderte. Stöhnend ging er zu Boden.
    Ich sprang auf und wollte ihm zu Hilfe eilen, was ganz offensichtlich eine dumme Idee

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