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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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anzuziehen und nach unten zu gehen. Eine heiße Tasse Tee würde mir jetzt sicherlich gut tun.
    Schon im Flur, hörte ich das aufgeregte Stimmengewirr aus der Eingangshalle und fragte mich, was da unten los war. Als ich den Treppenabsatz erreicht hatte, blieb ich stehen und runzelte die Stirn. Unten in der Halle hatten sich ungefähr zwanzig, bis zu den Zähnen bewaffnete Vampire versammelt. Es hatte den Anschein, als wollten sie jeden Moment aufbrechen. Was verdammt nochmal war hier los und wieso wusste ich nichts von dieser nächtlichen Aktion? Suchend ließ ich meinen Blick über die Vampire gleiten, bis ich die Person gefunden hatte, die ich suchte. Ich nahm zwei Stufen auf einmal und lief auf direktem Weg zu Aiden, der sich angeregt mit Vasili unterhielt.
    Kurz bevor ich ihn erreicht hatte, sah er mich. Sein überraschter und leicht verlegener Gesichtsausdruck bestätigte meine Vermutung. Es war kein Versehen, dass ich nicht eingeweiht worden war. Ganz offensichtlich war es Aiden äußerst peinlich, dass ich jetzt vor ihm stand.
    »Was ist hier los?«, wollte ich wissen und stemmte die Fäuste in die Hüfte. Aus Vasilis Mund kam ein genuscheltes »Oh Scheiße, jetzt geht’s rund«, bevor er lautlos verschwand und den sichtlich verdatterten Aiden seinem Schicksal überließ.
    »Ich… also... das ist etwas kompliziert«, stammelte er ausweichend und begutachtete die Pflöcke an seinem Gürtel.
    »Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede«, fuhr ich ihn an. Als er den Kopf hob und mir direkt in die Augen blickte, stellte ich meine Frage erneut.
    »Ich will jetzt auf der Stelle wissen, was hier gespielt wird, und komm mir nicht mit irgendwelchen dummen Ausflüchten.« Er räusperte sich und seufzte.
    »Na gut, Claire, wie du willst. Wir haben uns hier alle versammelt, weil wir auf die Jagd gehen,«, erklärte er knapp.
    »Auf die Jagd?«, wiederholte ich fragend.
    »Wir wollen die Ubour zur Strecke bringen und endgültig vernichten.« Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch es kam kein Wort über meine Lippen, also schloss ich ihn wieder und starrte stattdessen mein Gegenüber fassungslos an. Hatte er eben gesagt, dass sie die Ubour zur Strecke bringen wollten? Gab es in der Nähe noch andere dieser Kreaturen oder meinte er damit die Ansammlung, die sich am Rannoch Moor versteckte?
    »Am Rannoch Moor?« Er wich meinem Blick aus und fühlte sich ganz offensichtlich sehr unwohl in seiner Haut, denn er zupfte aufgeregt am Saum seines schwarzen Pullovers herum. Als ich ihn dabei beobachtete wusste ich die Antwort bereits und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Meine nächste Frage war nur ein Flüstern.
    »Ihr wollt James umbringen, ist es nicht so?« Aiden antwortete nicht. Stattdessen strich er sich einige Fussel von seiner Hose. Ich beobachtete ihn dabei und wurde zusehends wütender, als er nichts sagte. »Wenn du mir nicht sofort antwortest, kannst du was erleben, mein Freund«, zischte ich nun um einiges lauter. In diesem Moment trat Balthasar zu uns, der meine Drohung gehört hatte, und sah stirnrunzelnd erst zu mir, dann zu Aiden.
    »Was ist hier los?«, wollte er wissen und wandte sich zu mir, da Aiden noch immer keine Anstalten machte, von seiner Kleiderinspektion aufzusehen.
    »Das versuche ich auch gerade herauszufinden«, antwortete ich gereizt. »Gehe ich richtig in der Annahme, dass ihr zum Rannoch Moor fahren wollt?« Balthasar sah mich erstaunt an, dann legte er seinen Kopf zur Seite und blickte zu Aiden, der mittlerweile so lange an einem Jackenknopf herumgedreht hatte, bis dieser der Schwerkraft nachgab und mit einem leisen »Plop« zu Boden fiel.
    »Du hast Claire nichts von unserem Plan erzählt?«, Aiden seufzte leise und schüttelte dann schuldbewusst den Kopf.
    »Ich wollte nicht, dass sie sich aufgeregt. Claire hat es im Moment schwer genug und ich dachte, noch mehr Kummer könne sie nicht verkraften«, erklärte er leise.
    »Du hättest es ihr sagen müssen. Sie hat ein Recht darauf zu wissen, was wir vorhaben«, entgegnete Balthasar vorwurfsvoll.
    Ich beobachtete beide Männer einige Sekunden, dann hob ich eine winkende Hand in ihr Blickfeld.
    »Würdet ihr bitte aufhören, von mir in der dritten Person zu sprechen! Wie ihr unschwer erkennen könnt, stehe ich nämlich direkt neben euch.« Dann drehte ich mich zu Aiden.
    »Ich kann nicht glauben, dass du mir nichts gesagt hast. Ich dachte, wir wären Freunde«, flüsterte ich enttäuscht.
    »Gerade aus diesem Grund habe ich

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