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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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vorstellen, was die beiden bereits getan hatten, um Selbiges zu stillen.
    Evelyn kicherte, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte James einen Kuss auf die Wange. Zum Dank legte er seine Hände um ihre Taille und wirbelte sie durch die Luft, dann ließ er sie behutsam zurück auf den Boden. Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, sagte etwas und hakte sich bei Kimberly unter, danach verschwanden die beiden Frauen in der Höhle. James sah ihr nach, dann wandte er sich zu dem Ubour, der mit ihm aus der Höhle gekommen war.
    »Diese Schlampe wird bald Bekanntschaft mit meinem Pflock machen«, knirschte ich ein wenig zu laut. Plötzlich wirbelte James herum und starrte genau in unsere Richtung. Blitzschnell duckten wir uns alle noch tiefer hinter das Gestrüpp und hielten den Atem an, während James Blick suchend über die Büsche streifte.
    »Wir sollten verschwinden, bevor er hierher kommt, um nachzusehen«, flüsterte Vasili. Die Anderen murmelten etwas Zustimmendes und bewegten sich in gebückter Haltung zu dem kleinen Boot. Unentschlossen saß ich da. Konnte ich jetzt wirklich einfach so gehen? James stand ganz in meiner Nähe und vielleicht war doch noch nicht alles verloren? Ich dachte einen Moment nach, entschied mich aber schließlich dazu, den anderen zu folgen. Ich hatte versprochen nichts Unüberlegtes zu tun und ich würde mein Wort halten. Außerdem brauchte ich Zeit um alles, was ich gesehen hatte zu verarbeiten und dann konnte ich mir Gedanken darüber machen, wie es weitergehen sollte.
    Ich warf einen letzten Blick auf James, der immer noch mit gerunzelter Stirn in unsere Richtung starrte und jetzt erkannte ich deutlich seine schwarzen Augen. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Die sonst so sanften, bernsteinfarbenen Augen waren verschwunden und sein Blick war kalt und gefühllos.
    Dies war der Augenblick, in dem mein Verstand mir sagte, dass es für James keine Rettung mehr gab, aber mein Herz war anderer Meinung. Wenn ich ihn wirklich verloren hatte, dann würde ich ihn töten. So wie ich es versprochen hatte.
    Da wir auf keinen Fall entdeckt werden wollten, ruderten wir mit unserem Boot am Ufer entlang, bis wir sicher waren, dass man uns nicht mehr sehen konnte. Anschließend überquerten wir den See und fuhren zu unserer Ausgangsposition zurück. Wir versteckten das Boot und gingen schweigend zu unserem Wagen. Auch auf der Fahrt zurück sagte niemand ein Wort. Die Stille im Wagen lastete schwer auf mir, doch auch ich hatte nicht das Bedürfnis über das eben Erlebte zu sprechen und so schwieg auch ich. Was konnte ich auch sagen? Ich hatte das alles ja selbst noch nicht verarbeitet.
    Ich war auf vieles gefasst gewesen, aber nicht auf den Anblick von James und Evelyn, die wie zwei frisch verliebte Teenager miteinander herumturtelten. Es tat furchtbar weh. Diese Schlange hatte doch noch bekommen, was sie wollte. Ich dagegen hatte alles verloren, was mir etwas bedeutet hatte.
    Doch diesmal würde ich mich nicht wieder verkriechen und alles verdrängen, was mir Kummer bereitete. Diesmal würde ich handeln und das Einzige tun, was mir half, James loszulassen. Ich würde Vergeltung üben. Mir einen Plan zurechtlegen und das zu Ende bringen, was ich James versprochen hatte.
    Bei der Gelegenheit würde ich auch gleich dieses Miststück Evelyn ins Jenseits befördern, dachte ich mir und konnte mir ein boshaftes Lächeln nicht verkneifen. Sie hatte James gebissen und in eines dieser Ungeheuer verwandelt und sie würde dafür mit ihrem erbärmlichen Leben bezahlen. Weiter in die Zukunft konnte und wollte ich nicht denken, denn ich wusste noch nicht, wie es danach weitergehen sollte.
    »Was heckst du jetzt schon wieder aus?«, wollte Aiden wissen, der mich argwöhnisch von der Seite beobachtete. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen unschuldig an und zuckte die Achseln.
    »Wie kommst du darauf, dass ich irgendwas aushecke?«, fragte ich mit großen Augen. Aiden kniff die Lippen zusammen und sah mir forschend ins Gesicht, dann wandte er sich kopfschüttelnd ab.
    »Es hat ja eh keinen Sinn dir etwas zu sagen, denn so einen Dickkopf wie dich habe ich in meinen ganzen 423 Jahren nicht kennengelernt«, brummte er und blickte aus dem Fenster.
    Ich war froh, dass er nicht weiter bohrte, denn so konnte ich mich den Rest der Fahrt Evelyn und meinen Rachegedanken widmen.
    Als wir in den Burghof fuhren, warteten schon Berta, Ian und Emma am Eingang und bombardierten uns mit Fragen.
    »Aiden wird

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