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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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sich kam.
    »Warum kämpfen wir nicht gegen ihn?«, wollte ich wissen und fügte hinzu, »wir sind zu zweit, da sollte es doch kein Problem sein, ihn zu überwältigen.«
    »Nein, wir hätten keine Chance«, erklärte er und zog mich mit sich über den Burghof. Im Bruchteil einer Sekunde hatten wir die Tür erreicht und James stieß sie schwungvoll auf, während ich einen letzten Blick über meine Schulter warf. Als er die Tür von innen verriegelt hatte, rannte er nach unten in den Keller, wo sich unser Übungsraum befand. Verwirrt folgte ich ihm und hatte Probleme, mit ihm Schritt zu halten.
    »Was ist denn los?«, rief ich ihm nach, doch ich bekam keine Antwort.
    Als ich den Übungsraum erreicht hatte und durch die Tür trat, sah ich James an einer der Glasvitrinen stehen, in denen wir einige Waffen aufbewahrten, mit denen wir ab und an trainierten. Er griff nach einem Metallpflock und wog ihn kurz in der Hand, dann stürzte er an mir vorbei nach oben. Ich hatte gerade den Mund geöffnet, um etwas zu fragen, da war er auch schon auf der Treppe und im nächsten Moment aus meinem Blickfeld, verschwunden.
    »Es ist übrigens sehr unhöflich, nicht zu antworten, wenn man etwas gefragt wird«, schrie ich ihm hinterher und machte mich gleichfalls wieder auf den Weg nach oben.
    In der Eingangshalle standen Ian, Berta und Emma vor der offenen Haustür. Alle drei sahen mich fragend an.
    »Keine Zeit«, entgegnete ich und rannte hinaus auf den Hof. Ich fand James in dem kleinen Garten, wo er sich langsam um die eigene Achse drehte, den Pfahl kampfbereit in der Hand.
    »Er ist weg«, murmelte er, als ich ihn erreicht hatte.

Kapitel 3
     
     
     
    James saß in seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf, während er in einem sehr alten Buch blätterte.
    Nachdem er die Umgebung der Burg gründlich abgesucht hatte, war er schnurstracks in die Bibliothek gelaufen, hatte das Buch aus dem Regal gezogen und sich an seinen Schreibtisch gesetzt. Immer wenn ich versucht hatte, mit ihm zu reden, hatte er warnend die Hand gehoben.
    Mittlerweile war fast eine Stunde vergangen, seit ich von dieser seltsamen Kreatur angegriffen worden war und James hatte es noch immer nicht für nötig befunden, mir zu erklären, was überhaupt los war. Stattdessen saß er, seit einer gefühlten Ewigkeit, grübelnd über diesem verflixten Buch und würdigte mich keines Blickes.
    Ich beobachtete ihn noch einige Minuten lang, dann platzte mir endgültig der Kragen. Wenn er glaubte, ich würde noch eine weitere Stunde still herumsitzen und darauf hoffen, dass er endlich etwas sagte, dann hatte er sich entschieden getäuscht. Gerade als ich mir die passenden Worte zurechtgelegt hatte und den Mund öffnete, erklang die gusseiserne Glocke an der Haustür. Sofort dachte ich wieder an das Ding im Garten, beruhigte mich aber sofort, denn es war sehr unwahrscheinlich, dass unser Angreifer so höflich wäre und vor seinem Eindringen klingeln würde.
    »Erwartest du jemanden?«, fragte ich James. Er schien genauso ratlos wie ich zu sein und schüttelte den Kopf, während er sich erhob. Er griff meine Hand und gemeinsam gingen wir hinaus in die Eingangshalle. Sein Körper war angespannt und ich konnte spüren, dass er beunruhigt war. Ich selbst fühlte mich in seiner Gegenwart absolut sicher, wie immer, wenn er bei mir war.
    Vor der massiven Holztür blieb er stehen und als die Glocke sich erneut heftig bewegte und läutete, straffte er seine Schultern. Ich stellte mich direkt neben ihn, doch er schob mich sanft hinter sich, so dass er beschützend vor mir stand.
    »Wer ist da?«
    »Wir sind es, mach schon auf«, sagte eine männliche Stimme und augenblicklich entspannte sich James. Er schob den eisernen Riegel nach hinten und zog die schwere Tür auf.
    Draußen standen Robert und Aiden, die Söhne von Baobhan Shin, der mächtigen Vampirseherin, die mir bereits einmal durch ihre Weissagung geholfen hatte James zu befreien.
    Niemand würde vermuten, dass es sich bei ihnen um Brüder handelte, so unterschiedlich waren die beiden. Robert hatte dunkle, schulterlange Haare und einen maskulinen Körper. Aiden war das genaue Gegenteil. Er war blond, schlaksig und fast einen halben Kopf größer als sein Bruder.
    Beide sahen fantastisch aus, wie alle Vampire und sie hatten etwas mit mir gemeinsam. Sie konnten unbeschadet ins Tageslicht. Diese außergewöhnliche Gabe hatten sie ihrer Mutter zu verdanken, die überaus mächtig war und

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