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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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und grub mein Gesicht tief in sein Kissen. Eingehüllt von seinem Duft, schlief ich wieder ein.
    Erst am späten Mittag wachte ich auf und eilte sofort in die Küche, wo Berta mich kopfschüttelnd empfing. Sie hatte schon einige Stunden auf mich gewartet und war ganz begierig darauf, mir einige ihrer Rezepte beizubringen. Den ganzen Nachmittag kochten wir also schottische Spezialitäten und wuselten wie die Verrückten in der Küche herum. Spätestens nach dem so berühmten Haggis, hatte ich allerdings die Nase gestrichen voll. Nicht, dass es mir nicht schmeckte, aber optisch machte dieses so hochgepriesene Essen einen recht zweifelhaften Eindruck auf mich.
    »Das sieht ja aus wie schon mal gekaut«, motzte ich, während ich mit der Gabel in der Pampe herumstocherte. Zu meinem Erstaunen schmeckte es gar nicht so übel, wie es aussah und Berta nickte zufrieden. Den restlichen Nachmittag standen wir über dampfenden Töpfen und Pfannen und produzierten weitere Mahlzeiten, die nicht wirklich etwas fürs Auge boten und einige Male auch so schmeckten, wie sie aussahen.
    Als es schließlich draußen dunkel wurde, verkündete Berta, dass wir nun fertig seien, was ich erleichtert zur Kenntnis nahm. Auf einem langen Tisch an der Wand standen mittlerweile etliche Töpfe und Plastikbehälter, in denen all unsere Kreationen nur darauf warteten, von Ian verschlungen zu werden. Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis er neugierig den Kopf zur Tür herein reckte und sich dann mit leuchtenden Augen auf das Essen stürzte.
    Ich half Berta gerade beim Abwasch, als sich James in meinen Gedanken meldete.
    » Hallo, mein Engel. Ich wollte dir nur kurz Bescheid geben, dass ich gelandet bin und bereits im Auto sitze «, teilte er mir mit.
    » Bis wann wirst du wieder hier sein «, wollte ich wissen.
    » In einer Stunde darfst du mir wieder um den Hals fallen «, antwortete er belustigt. Seine samtige Stimme in meinem Kopf zu hören, verursachte mir immer wieder aufs Neue einen Schauer und ich konnte es kaum erwarten, ihn wieder hier bei mir zu haben.
    Als die Küche blitzte, als sei sie dem Hochglanzprospekt eines Möbelhauses entsprungen, schlug sich Berta die Hand vor die Stirn.
    »Ach du liebe Güte, ich habe ja ganz vergessen unserem Gefangenen etwas zu essen zu bringen«, stöhnte sie auf.
    »Wenn du möchtest, kann ich ihm das Blut bringen«, schlug ich Berta vor. Dieses Angebot nahm sie nur zu bereitwillig an, da sie selbst noch einiges an Arbeit zu verrichten hatte, und nach wenigen Augenblicken überreichte sie mir einen prall gefüllten Blutbeutel.
    Als ich die Treppen nach unten in den Kerker ging, erinnerte mich dies zwangsläufig an den Abend, als ich James befreit hatte. Auch er war vor einigen Monaten in einem ähnlichen, unterirdischen Gefängnis gefangen gehalten worden. Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken an diese Nacht zu vertreiben und konzentrierte mich auf die Stufen vor mir.
    Vor Balthasars Zelle angekommen, öffnete ich ein kleines Fenster in der Tür. Ich war erst einmal hier unten gewesen, an dem Tag, an dem man Balthasar in diesen Kerker gebracht hatte. Eine unbequeme Pritsche, die dem Anschein nach genauso alt war wie die Burg, war das Einzige gewesen, was man ihm zugestanden hatte. Umgehend hatte ich Berta und Ian angewiesen, die Zelle etwas wohnlicher zu gestalten und als ich jetzt einen Blick hineinwarf, war ich erstaunt, wie gemütlich es tatsächlich geworden war.
    Die Geister hatten meine Anweisungen ausgeführt und sich dabei wirklich viel Mühe gegeben. Die Pritsche war verschwunden und an einer Wand war ein stabiles Holzbett aufgebaut. Außerdem hatten sie einen Schreibtisch in eine der Ecken gestellt und vor zwei Regalen, die mit Büchern gefüllt waren, stand ein gemütlicher Sessel. Den sonst so kalten Steinboden bedeckte nun ein großer Teppich und einige schottische Landschaftsbilder verzierten die Wände. Hätte man nicht gewusst, dass man sich in einer Gefängniszelle befand, so hätte man dies nie vermutet.
    Balthasar lag auf dem Bett und las in einem Buch. Als ich die Klappe öffnete, hob er den Kopf und sah mich an.
    »Ich habe hier dein Essen«, sagte ich knapp und hielt den Blutbeutel an die Öffnung. Er schob ein Lesezeichen zwischen die Seiten, legte das Buch aufs Bett und erhob sich. Als er an der Tür angekommen war, nahm er seine Nahrung entgegen.
    Ich hatte Balthasar seit unserer Ankunft nicht mehr gesehen und war positiv überrascht, wie gepflegt er nun plötzlich aussah. Sein

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