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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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bekommen?«, fragte ich neugierig. Pater Finnigan legte mir freundschaftlich seine Hand auf die Schulter.
    »Zuerst einmal würde es mich freuen, wenn du mich duzt und Finn nennst, so wie alle anderen auch«, gluckste er, »sonst komme ich mir steinalt vor und das wollen wir doch nicht. Nun, was meine Fähigkeit betrifft, so kann ich dir diese am besten verdeutlichen, indem ich sie dir zeige.«
    Plötzlich spürte ich dort, wo seine Hand noch immer auf meiner Schulter lag eine seltsame Wärme und den Bruchteil einer Sekunde später, hatte ich das dringende Bedürfnis, mich unbedingt setzten zu müssen. Ohne zu wissen warum, drehte ich mich von Pater Finnigan ab und lief geradewegs auf die Couch zu. Dort saßen bereits Rufus und Aiden, die beide in ein Gespräch vertieft waren und nicht bemerkten, wie ich mich ihnen näherte. Ich wollte umdrehen, doch ich konnte nicht. Es war wie ein Zwang, gegen den ich nicht ankam. Als ich direkt vor Aiden und Rufus stand, verstummten die Männer und sahen mich fragend an. Doch anstatt etwas zu sagen, zwängte ich mich gewaltsam zwischen die beiden und setzte mich.
    Von der anderen Seite des Zimmers erklang schallendes Gelächter. Mit einem Mal fühlte ich mich, als wäre ich eben aus einem Traum erwacht. Verwirrt blickte ich von Aiden zu Rufus, die mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansahen und schmunzelten. Vorsichtig erhob ich mich und murmelte eine kurze Entschuldigung, bevor ich wieder zurück zu James und Pater Finnigan ging.
    »Kein Problem, diese Scherze kennen wir schon von Finn«, rief Aiden mir hinterher und begann nun auch lauthals zu lachen. James zog mich in die Arme und gab mir einen Kuss auf die Schläfe.
    »Jetzt kennst du Finns Gabe«, klärte er mich auf.
    »Du kannst also andere Leute dazu bringen, das zu tun, was du möchtest«, schlussfolgerte ich und war sichtlich beeindruckt.
    »So ist es, aber das geht nur, wenn ich sie berühre«, erklärte Finn.
    Ob man diese Manipulation auch bei den Ubour anwenden konnte? Wenn dem so wäre, dann müsste man keine Angst mehr haben, von ihnen gebissen und verwandelt zu werden. Sie wären willenlos und es wäre ein Einfaches, sie zu pfählen. War Finnigan deshalb hier, weil er seine Gabe nutzen konnte, um diese Kreaturen zu schwächen? Diese Frage ließ mir keine Ruhe, ich musste sie einfach stellen.
    »Funktioniert es auch bei Ubour?« Pater Finnigan spitzte die Lippen und runzelte die Stirn, während er nachzudenken schien.
    »Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, denn ich war noch nie in der Situation einem Ubour gegenüberzustehen, aber ich wüsste nichts, was dagegen spricht. Bisher hat es bei allen Wesen funktioniert, bei denen ich es angewendet habe«, erklärte er.
    Diese neue Erkenntnis machte mir wieder etwas Hoffnung, denn damit konnten wir uns einen gewissen Vorteil verschaffen und Finn war vor einer Verwandlung sicher. Zugegeben, es wäre beruhigender gewesen, wenn er nicht erst jemanden berühren müsste, um diese Fähigkeit einzusetzen, aber es war auf jeden Fall besser als Nichts. Wenn Pater Finnigan bei uns war, während wir diese Kreaturen bekämpften, könnte er im Notfall einschreiten und die Ubour außer Gefecht setzen.
    Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie Rufus sich erhoben hatte und um Ruhe bat. Erst als die Gespräche im Raum mit einem Mal verebbten, wurde es mir bewusst und ich hob den Kopf.
    »Ich möchte noch einmal alle Anwesenden aufs Herzlichste begrüßen, auch wenn der Anlass unseres Zusammentreffens nicht unbedingt ein erfreulicher ist. Ich bedauere, dass viele Clans sich geweigert haben, einen Vertreter zu schicken, kann aber deren Beweggründe nachvollziehen. Gestern Nacht wurden unzählige Mitglieder der Bruderschaft und ihre Familien, auf grausame Art und Weise getötet. Diese Bestien haben nicht einmal Halt vor den Kindern und Säuglingen gemacht«, berichtete er und seine Stimme bebte vor Wut.
    Ich sah mich unauffällig um und konnte erkennen, wie alle Anwesenden mit grimmigem Gesichtsausdruck seinen Ausführungen lauschten.
    Mir selbst drehte sich der Magen um, wenn ich daran dachte, dass unschuldige Kinder bei diesen Angriffen ums Leben gekommen waren.
    »Die Überfälle fanden weltweit statt. In Europa geschahen alle zur selben Zeit, was darauf hindeutet, dass es sich um einen gut koordinierten Angriffsplan gehandelt haben muss. Wie wir bereits erfahren haben, steckt hinter dieser grausamen Tat eine Person, welche schon vor zwei Monaten versucht
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