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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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Arm um mich. Die Anwesenden wendeten ihren Blick von uns ab und widmeten sich wieder ihren Gesprächen. Eilig überflog ich die vielen kleinen Grüppchen, die sich teilweise wild gestikulierend miteinander unterhielten. Inzwischen schob James mich behutsam zu einem der Gäste, der mich interessiert musterte. Es handelte sich um einen alten, weißhaarigen Vampir mit freundlichen, blauen Augen, die von zahlreichen Fältchen umrahmt waren.
    »Rufus, das ist meine Gefährtin Claire. Claire, das ist Rufus, einer der ältesten Vampire der Upir«, stellte uns James gegenseitig vor. Rufus schüttelte meine Hand und lächelte freundlich.
    »Es freut mich sehr, dich kennenzulernen. Ich habe schon sehr viel von dir gehört und ich muss sagen, was deine Schönheit anbelangt, so waren die Gerüchte durchaus zutreffend«, entgegnete er mit tiefer Stimme. Sofort nahm mein Gesicht wieder die Farbe eines gekochten Hummers an.
    »Vielen Dank«, sagte ich verlegen und erwiderte sein Lächeln. Sofort schob James mich einige Schritte weiter nach links, wo eine südländisch aussehende Frau stand. Ihr langes, schwarzes Haar spiegelte den Lichtschein des Feuers wider und ihre olivfarbene Haut wirkte wie Seide. Interessiert, aber durchaus wohlgesonnen musterte sie mich aus ihren dunkelbraunen Augen.
    »Das ist Gabriela. Sie ist eines der Oberhäupter der Strega«, teilte mir James mit. Aus meinen Lehrstunden wusste ich, dass die Strega Vampire in Italien ansässig waren und dass diese Unterart zu den Gutmütigsten überhaupt zählten.
    »Es ist schön die Gefährtin eines unserer wertvollsten Krieger kennenzulernen«, sagte Gabriela und reichte mir die Hand.
    »Es freut mich auch sehr«, entgegnete ich und konnte nicht umhin, diese Frau sympathisch zu finden. Ihr Lächeln war so offen und ehrlich, dass ich mich in ihrer Gegenwart wohlfühlte und mich gerne ein wenig mehr mit ihr unterhalten hätte, doch James dirigierte mich schon wieder ein Stück weiter.
    Plötzlich starrte ich auf einen braunen Hemdknopf, bis ich begriff, dass mein Gegenüber mindestens zwei Köpfe größer war als ich. Ich sah nach oben in das kantige Gesicht eines blonden Hünen, der vielleicht Mitte zwanzig sein mochte. Das blonde Haar war zu einem kurzen Bürstenschnitt gestutzt und seine leuchtend blauen Augen musterten mich eindringlich. James war schon sehr muskulös, aber dieser Vampir war eine Kampfmaschine. Er wirkte irgendwie militärisch und gab einem das Gefühl, dass man in seiner Umgebung nichts zu fürchten hatte. Himmel, der Typ sah aus wie ein Schrank. Hatte ich jemals zuvor so breite Schultern gesehen und wie kam er damit durch eine handelsübliche Tür?
    »Das ist Vasili«, bemerkte James. »Er vertritt die Wukodlak Vampire, die aus ...«, ich unterbrach ihn grinsend.
    »Die aus Bulgarien stammen«, beendete ich seinen Satz. Vasilis tellergroße Hand schloss sich um meine und ich unterdrückte ein schmerzvolles Aufstöhnen, als er etwas zu fest zudrückte.
    »Es ist mir eine Ehre«, sagte er mit einem Akzent, den man durchaus für einen russischen hätte halten können.
    »Und ich bin Pater Finnigan«, sagte eine laute Stimme neben mir und eine kleine speckige Hand wurde mir entgegengestreckt. Ich drehte meinen Kopf, um zu sehen, wer mich da angesprochen hatte und sah auf einen sehr gedrungenen, korpulenten Mann, der eine braune Kutte trug und mich freudig anlächelte.
    »Zu welcher Gattung gehören sie?«, wollte ich wissen, während ich seine Hand schüttelte, die unangenehm feucht und verschwitzt war.
    »Oh, ich bin kein Blutsauger«, kichert er und zwinkerte James verschwörerisch zu, der daraufhin zu lachen begann.
    »Dann sind sie also ein Mensch«, stellte ich fest und wischte mir unauffällig die Handfläche an meiner Hose ab.
    »Nein, das bin ich nicht«, antwortete er belustigt. Ich sah fragend zu James, der immer noch grinste und langsam wurde ich ärgerlich, was die tiefe Falte bewies, die sich zwischen meinen Augenbrauen bildete. James kannte dieses Vorzeichen mittlerweile nur zu gut und wurde wieder etwas ernster.
    »Pater Finnigan ist in gewisser Weise so, wie du es nach Balthasars Angriff warst. Er wurde vor 20 Jahren gebissen und auch er hat kurz danach das Gegenmittel bekommen. Seither ist er unsterblich und besitzt auch eine Fähigkeit, doch er ist kein Vampir.«
    Ich horchte auf, denn dies war das erste Mal, dass mir jemand begegnete, der eine ähnliche Wandlung durchgemacht hatte, wie ich.
    »Was für eine Fähigkeit haben Sie
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