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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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und setzte sich im Bett auf.
    »Claire, was ist denn los? Ich merke doch, dass dich etwas bedrückt«, sagte er sanft. Ohne eine Erwiderung warf ich mich in seine Arme. Es schien, als wäre ich eben aus einem Albtraum erwacht und nur die körperliche Nähe zu ihm, konnte mich beruhigen. James sagte nichts, sondern hielt mich einfach nur fest in seinen Armen. Irgendwann löste ich mich aus seiner Umarmung und sah ihn an.
    »Wenn einer von uns beiden sich in einen Ubour verwandelt ...«, ich biss mir auf die Lippe und suchte nach den passenden Worten. »... würden wir uns dann noch erkennen? Ich meine ... würden unsere Gefühle füreinander noch bestehen?« James runzelte nachdenklich die Stirn, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein, Ubour hegen keine Gefühle für andere.«
    »Und unsere Verbindung als Gefährten?«, fragte ich leise. Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Wenn einer von uns sich verwandelt, würden wir auch diese Verbindung verlieren. Es wäre uns nicht mehr möglich in Gedanken miteinander zu kommunizieren oder die Gefühle des anderen zu spüren«, klärte er mich auf. Ich saß regungslos da und verarbeitete, was er eben gesagt hatte. Diese Verbindung zu James zu verlieren, war für mich unvorstellbar. Auch wenn ich am Anfang etwas Zeit benötigt hatte, um mich daran zu gewöhnen, so war sie jetzt doch ein Teil von mir.
    Wir waren nun seit über zwei Monaten Gefährten und mittlerweile hatte ich gelernt, wie ich meinen Geist vor ihm abschirmen konnte, so dass ich ihm nicht alles offenbaren musste, was ich dachte, aber diese Gabe ganz zu verlieren? Dann fiel mir plötzlich ein weiterer Punkt ein. Gefährten konnten nicht ohne einander existieren. Starb einer von beiden, so war der andere auch dem Tode geweiht. Was aber würde geschehen, wenn sich einer von uns beiden in einen Ubour verwandelte?
    Ich hatte vergessen meine Gedanken abzuschirmen und daher wunderte es mich nicht, dass James mir auf diese Frage antwortete, ohne dass ich sie ausgesprochen hatte.
    »Sobald einer von uns sich verwandeln sollte, ist es, als hätte es unsere Verbindung niemals gegeben. Auch wenn nach der Verwandlung einer von uns beiden sterben würde, könnte der andere weiterleben«, informierte er mich. Wieder entstand eine lange Pause, in der weder James, noch ich etwas sagten.
    Wie wäre ein Leben als Ubour, ohne die Liebe zu James und ohne jegliche Gefühle? Jetzt, da ich wusste wie erfüllt mein Leben war, seit ich mit ihm zusammen war, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich ohne das alles weiterleben sollte. Ich sah auf und blickte in diese wundervollen, bernsteinfarbenen Augen, die mich so eindringlich musterten. Dann fuhr ich mit der Hand durch sein samtiges, rostbraunes Haar und küsste ihn.
    »Versprichst du mir etwas?«, flüsterte ich.
    »Mmh ...«, war alles, was er antwortete.
    »Sollte ich mich jemals in ein solches Ungeheuer verwandeln, dann musst du mir versprechen, dass du mich tötest.« James sah mich bestürzt an und schüttelte energisch den Kopf.
    »Du weißt, dass ich das niemals tun könnte.«
    »Doch, das könntest du, genauso, wie ich es tun würde, wenn es dich betreffen würde«, erklärte ich ihm.
    »Aber ...«, ich legte ihm einen Finger auf die Lippen und er schloss den Mund.
    »Ich wäre nicht mehr die Claire, die du kennst und liebst, sondern ein völlig fremdes und gefährliches Wesen. Du musst mir schwören, dass du mich von so einem Dasein erlösen würdest«, bat ich ihn. James nahm eine Haarsträhne von mir und wickelte sie sich um den Finger, während er ein sehr nachdenkliches Gesicht machte, dann nickte er.
    »Ich verspreche es dir, aber so weit wird es niemals kommen«, beteuerte er.
    »Ja, das wird nicht passieren«, stimmte ich zu und löschte das Licht.
     
     
    Als ich wach wurde, war es draußen bereits dunkel. Und James lag nicht mehr neben mir im Bett. Rasch zog ich mich an und eilte nach unten. Schon auf der Treppe hörte ich die aufgeregten Stimmen aus dem Salon und blieb kurz vor der Tür noch einmal stehen, um zu lauschen. Es war schwer auszumachen, wie viele Personen sich im Raum befanden, aber der Unterhaltung nach zu urteilen, schienen es nicht wenige zu sein. Ich holte tief Luft, straffte meine Schultern und drückte die Klinke nach unten. Plötzlich verstummten die Gespräche und alle Augenpaare waren auf mich gerichtet. Augenblicklich schoss mir das Blut in den Kopf und ich sah mich verstohlen um.
    Sofort kam James zu mir geeilt und legte seinen

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