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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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erwiderte seinen Gruß. Urplötzlich schoss ein großer, stämmiger Geist aus der Menge heraus, packte mich und wirbelte mich grölend durch die Luft. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Bruce, den Geist, der mir laufend anzügliche Angebote machte, den ich aber wegen seiner urigen Art in mein Herz geschlossen hatte.
    »Du riechst gut, wie immer«, erklärte er, während er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. Erst James lautes Räuspern stoppte ihn und er ließ lächelnd von mir ab. Alle waren materialisiert und unterschieden sich damit nicht von normalen Menschen. Bei unserem letzten Zusammentreffen hatte ich ihnen als ihr Geistwächter befohlen, sich nach eigenem Ermessen unsichtbar oder sichtbar zu machen und nachdem sie ihren Job erledigt hatten, ließ ich ihnen diese Entscheidungsfreiheit, sozusagen als kleines Dankeschön für ihre Hilfe.
    Mein Blick schweifte über die freudig drein blickenden Gesichter und dann sah ich Charles, den einzigen englischen Geist. Er war hager, trug eine Nickelbrille und strahlte mich an, als sich unsere Blicke trafen.
    »Ich danke euch, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Es wäre nett, wenn ihr euch an verschiedenen Plätzen postiert, so dass alle Eingänge gesichert sind. Das Tageslicht wird Angreifer zwar fernhalten, trotzdem sollten wir auf der Hut sein«, informierte James unsere Helfer. »Es werden gegen Abend einige Mitglieder der Bruderschaft eintreffen und nach Einbruch der Dunkelheit müsst ihr besonders wachsam sein.«
    Zustimmendes Gemurmel erfüllte den Raum, und nachdem James noch ein paar Einzelheiten erläutert hatte, löste sich die kleine Versammlung auf und jeder ging an den für ihn vorgesehenen Posten. James nahm mich an der Hand und zog mich mit sich nach oben in unser Zimmer.
    Die Vorhänge waren zugezogen und es war stockdunkel im Raum, obwohl es draußen mittlerweile taghell war. Ich hatte meinen Kopf auf James Brust gebettet und er strich mir sanft mit den Fingern über meinen Rücken. Auch wenn ich ihn nicht sehen konnte, so wusste ich doch, dass er die Augen geöffnet hatte und nachdachte, genau wie ich. Ohne Zweifel war ich müde, aber ich war viel zu aufgewühlt, um Ruhe zu finden.
    Die Ereignisse der vergangenen Nacht schwirrten mir durch den Kopf und ein gewisses Unbehagen breitete sich in mir aus. Immer wieder musste ich an Aidens Worte denken, als er erklärt hatte, wie gefährlich diese Ubour waren.
    Ein einziger Biss genügte, um einen Vampir auch in eine solche Kreatur zu verwandeln. Ich war heute zweimal nur knapp einem solchen Schicksal entkommen. Wäre James nicht plötzlich im Garten aufgetaucht und hätte er mich nicht in Baobhan Shins Hütte gerettet, wäre ich jetzt vermutlich auch eine dieser Bestien.
    Ich schauderte und presste mich noch fester an seinen muskulösen Körper. James schien zu spüren, dass ich beunruhigt war. Er drehte sich etwas zu mir und nahm mich fest in seine Arme. Seufzend atmete ich seinen Geruch ein und schloss zufrieden die Augen. Er roch so unbeschreiblich gut. Der Duft und seine Nähe beruhigten mich. Bei ihm fühlte ich mich geborgen, wie nie zuvor und ich liebte diesen Mann mit jeder Faser meines Körpers.
    »Was ist denn los, mein Engel?«, flüsterte er und küsste mich auf die Stirn.
    »Ich muss ununterbrochen an die Ubour denken und daran, wie gefährlich sie uns werden können«, gestand ich. Einen Augenblick schwieg er, dann fuhr er mir sanft mit den Fingern durch mein Haar.
    »Sie sind gefährlich, aber ich werde niemals zulassen, dass dir etwas geschieht. Wenn alle Mitglieder der Bruderschaft eingetroffen sind, werden wir sicher einen Weg finden, wie wir diese Bedrohung aus der Welt schaffen können«, versuchte er mich zu beruhigen.
    »Das hoffe ich, denn die Angst, dir könnte etwas zustoßen, macht mich verrückt. Als ich dich heute gesehen habe, wie du gegen diese beiden Ubour gekämpft hast, wurde mir wieder einmal bewusst, wie sehr ich dich liebe und dass ich es nicht ertragen könnte, dich zu verlieren.«
    James verstärkte seine Umarmung, um mir zu zeigen, dass er verstand. Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, was geschehen wäre, wenn eine dieser Kreaturen es geschafft hätte, James zu beißen, doch in meinem Kopf tauchten plötzlich unzählige Bilder auf.
    James, der mich mit schwarzen Augen ausdruckslos anstarrte und dessen lange Reißzähne sich mir bedrohlich näherten. Erschrocken fuhr ich hoch und schaltete die Nachttischlampe an. Als ich zu ihm sah, blinzelte er
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