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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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weit ausgefahren und er würde sie jeden Augenblick in Vasilis Nacken bohren.
    Doch dann war Balthasar zur Stelle. Er stieß Vasili kraftvoll zur Seite und rammte den Eisenpflock in die Brust des Ubour.
    James hob die Hand, um den Wachen Einhalt zu gebieten. Mit gerunzelter Stirn sah er zu Balthasar. Er hatte Vasili das Leben gerettet.
     

Kapitel 8
     
     
     
    Während James Vasili eine Hand reichte und ihm auf die Beine half, starrten Balthasar und ich auf den Ubour zu unseren Füßen. Schweigend warteten wir beide darauf, dass er sich zu zersetzen begann, doch plötzlich runzelte Balthasar die Stirn. Als ich seinem Blick folgte, erkannte ich, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Es waren die Schuhsolen des Ubour. Sie waren mit dunklem Dreck verkrustet, der fast schwarz wirkte. Balthasar streckte Vasili seine Hand entgegen.
    »Schnell, gib mir dein Messer«, befahl er. Vasili sah kurz zu James, der zustimmend nickte, dann zog er sein Messer heraus und legte es in Balthasars Hand. Der ging in die Hocke und begann einige Dreckklumpen abzukratzen und sie zur Seite zu legen.
    »Was macht er denn da?«, fragte Vasili an James gerichtet, doch der zuckte nur mit den Schultern.
    Als der Ubour zu zischen begann und kleine Rauchschwaden aufstiegen, begriff ich, warum Balthasar das tat. Alles, was der Ubour am Körper trug, würde sich mit ihm zersetzen und nach einigen Minuten verschwunden sein.
    Balthasar reichte Vasili sein Messer, nahm die dunklen Dreckklumpen und erhob sich. Er roch daran und seine Stirn legte sich erneut in tiefe Falten, dann reichte er die Erde an James.
    »Fällt dir an dem Geruch etwas auf?«, wollte er wissen. James roch an einem Brocken, dann legte sich ein erstaunter Ausdruck auf sein Gesicht.
    »Das ist Erde aus dem Rannoch Moor«, antwortete er und schnupperte erneut.
    »Ganz genau!«, bestätigte Balthasar. »Jetzt wissen wir auch, wo sich diese Dreckskerle verstecken.«
    Ich stand da und verstand wieder einmal nur Bahnhof.
    »Wovon redet ihr denn da bitte?«, wollte ich wissen und sah zu Vasili, der genauso ahnungslos schien wie ich. James hielt mir die Hand mit der Erde vor die Nase. Vorsichtig roch nun auch ich daran und erkannte sofort den untypischen Geruch von Kohle. Als ich ihn erstaunt ansah, nickte er kurz.
    »Das ist eindeutig Erde aus dem Rannoch Moor, denn nur dort kommt diese kohleähnliche Konsistenz vor. Jahrhundertelang wurde dort Torf abgebaut und das ist der einzige Ort in ganz Schottland, wo diese schwarze Erde vorkommt.«
    »Und das bedeutet was?«, wollte ich wissen. Nun ergriff Balthasar das Wort.
    »Das bedeutet, dass wir jetzt wissen, wo sich deine Schwester und ihre Ubour Anhänger verstecken«
    »Adoptivschwester«, verbesserte ich ihn, denn es war mir peinlich genug überhaupt in irgendeinem verwandtschaftlichen Verhältnis zu Kimberly zu stehen. Balthasar lächelte milde, bevor er fortfuhr.
    »Am Rannoch Moor gib es Berghöhlen, also der ideale Platz um sich tagsüber dort zu verstecken. Außerdem liegt es nur ca. drei bis vier Stunden von hier entfernt, was meine Vermutung noch untermauert. Sie halten Abstand, aber sind doch nah genug, um jederzeit angreifen zu können.«
    Bei seinen Worten lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Wenn sie wirklich nur einige Stunden entfernt waren, dann waren wir auf Castle Hope nicht mehr sicher.
    »Lasst uns nach oben gehen und den Anderen von unserer Entdeckung berichten«, schlug James vor. Dann wandte er sich zu Balthasar. »Ich bin mir zwar immer noch nicht ganz sicher, ob man dir vertrauen kann, aber du hast Vasili das Leben gerettet. Wir geben dir die Chance, uns zu beweisen, dass es dir ernst ist. Du bekommst ein Zimmer in der Burg, wirst aber vorerst noch bewacht, bis ich mir sicher bin, dass von dir keine Gefahr mehr ausgeht,« entschied er.
    Balthasar nickte. James legte einen Arm auf meinen Rücken und schob mich zur Treppe. Ich warf einen letzten Blick über die Schulter auf den Ubour, der immer noch zischte, von dem aber fast nichts mehr zu sehen war.
    Ich war froh und stolz zugleich. Mein Gefühl, was Balthasar betraf, hatte mich nicht im Stich gelassen. Ohne ihn hätten wir die Erde an den Schuhsohlen des Ubour vermutlich nie entdeckt und somit auch nicht das mögliche Versteck von Kimberly. Was aber noch viel gewichtiger war, er hatte Vasili davor bewahrt, gebissen zu werden.
     
    Nachdem James den anderen Bruderschaftsmitgliedern die neuen Erkenntnisse mitgeteilt hatte, herrschte im Salon nachdenkliches

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