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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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freundschaftlich auf die Schultern und grinste.
    »Dann bist du jetzt also wieder einer von uns.« Danach richtete er das Wort an James. »Wir werden aufbrechen, sobald es dunkel ist. Morgen Nacht werden wir uns das Rannoch Moor etwas genauer ansehen«, informierte er uns. James fasste in seine Hosentasche, wo er das Amulett von Samuel aufbewahrte und reichte es Vasili.
    »Warum warten? Besser ihr inspiziert das Moor am Tag. Wenn es dunkel ist, habt ihr keine Chance zu fliehen, falls die Ubour euch entdecken. Außerdem solltet ihr eine Handvoll Geister mitnehmen, denn ihnen können sie nichts antun. Oder wollt ihr euch selbst in die Höhlen wagen?«
    Während James redete, folgte ich seinem Beispiel, streifte mir mein Amulett vom Hals und gab es Balthasar. Der starrte jedoch nur fassungslos auf das Schmuckstück in meiner Hand und machte keine Anstalten, es an sich zu nehmen. Ich konnte gut nachvollziehen, was gerade in ihm vorging. Noch vor einigen Monaten hatte er uns deshalb gejagt und nun überreichte ich ihm mein Amulett aus freien Stücken.
    »Nun nimm es schon«, forderte ich ihn auf. Ehrfürchtig fuhr seine Hand wie in Zeitlupe nach vorn und umschloss den Blutrubin, dann sah er mich sehr lange an.
    »Ich werde euch nicht enttäuschen, das schwöre ich bei meinem Leben«, flüsterte er, dann drehte er sich um und beide verschwanden in der Menge.
    »Das war sehr nett von dir«, bemerkte ich und griff nach James Hand.
    »Ich weiß«, seufzte er und schenkte mir ein schiefes Lächeln.
    »Und was tun wir jetzt?«, wollte ich wissen und sah ihn fragend an.
    »Also ich gehe ins Bett und dich nehme ich mit«, entschied er grinsend und zwinkerte mir zu. Dann schlichen wir uns aus dem Raum.
     
    Ich schmiegte mich dicht an James, schloss die Augen und sog seinen so unvergleichlichen Geruch ein. Er hielt mich fest in seinen Armen und ein wohliges Gefühl bemächtigte sich meiner. Wir waren zusammen, das war alles, was zählte und doch wurde dieses Glücksgefühl immer wieder von der Angst überschattet, ich könnte ihn verlieren. Bei diesem Gedanken schnürte sich mir die Kehle zu und ich verkrampfte mich.
    »Claire?« James bemerkte mein Schaudern und musterte mich eingehend. Es war dunkel im Zimmer und doch konnte ich seinen besorgten Gesichtsausdruck deutlich erkennen. Ich kuschelte mich noch dichter an ihn und er schlang seine Arme fest um mich.
    »Das alles macht mir furchtbare Angst«, gestand ich. »Wir haben uns doch erst gefunden, was ist wenn ...«
    »Pssst!« James hatte mir einen Finger auf den Mund gelegt und ich verstummte augenblicklich. »An so etwas darfst du gar nicht erst denken, mein Engel. Alles wird gut gehen. Uns wird nichts geschehen. Versuche jetzt etwas zu schlafen.«
    Ich seufzte und nickte, dann legte ich meinen Kopf auf seine Brust. An Müdigkeit mangelte es mir nicht, doch das letzte Mal, als ich eingeschlafen war, hatte ich von einem Ubour geträumt und kurz darauf wurde ich angegriffen. Ich hatte Angst die Augen zu schließen und meinen Träumen die Macht zu überlassen, doch mein Körper resignierte und ich glitt langsam in einen unruhigen Schlaf.
     
    Ich stand an einem Ufer und der Mond spiegelte sich auf der glatten Wasseroberfläche. Die ganze Umgebung war in ein unwirkliches, blaues Licht getaucht und nicht ein Laut war zu hören.
    Langsam drehte ich mich um und sah auf den Wald hinter mir. Etwas hatte sich dort bewegt und erregte meine Aufmerksamkeit. Trotz meiner Sehstärke konnte ich nichts erkennen und so machte ich einige Schritte auf die Bäume zu, hielt aber inne, als ich erneut ein Geräusch vernahm. Ich kniff die Augen zusammen und konzentrierte mich auf den Punkt, von dem ich glaubte, die Laute gehört zu haben, doch da war nichts.
    Dann sah ich mich um und mit einem Mal wurde mir bewusst, dass ich mich auf dem Präsentierteller befand. Ich stand auf einem ungeschützten, freien Stück Wiese und der Mond warf sein Licht wie ein Scheinwerfer auf mich. Wer auch immer sich dort im Wald befand, hatte mich längst gesehen, das war mir jetzt klar.
    Ich musste zusehen, dass ich schleunigst hier wegkam, doch da war nur das Wasser hinter mir oder der Wald vor mir. Wieder hörte ich das Geräusch, diesmal lauter und deutlicher. Wie versteinert stand ich da und rührte mich nicht. Meine Augen zuckten von einem Punkt zum nächsten, in der Hoffnung doch etwas zu erkennen. Dann sah ich die Gestalt.
    Sie bewegte sich langsam aus den Schatten des Waldes auf mich zu, und als das Licht des

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