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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Abfahrt zum Rannoch Moor war in einer Stunde und viele Vampire wollten die verbleibende Zeit noch nutzen, um mit ihren Familien zu telefonieren oder sich einfach noch etwas Ruhe zu gönnen.
    James und ich gingen zurück in unser Zimmer, wo wir beide unsere Blutrubine in einen eigens dafür angefertigten Tresor legten, der sich hinter unserem Bett befand.
    James hatte ihn erst vor einigen Wochen einbauen lassen, für den Fall, dass genau so eine Situation eintreten würde. Da ein schwerer Baldachin das ganze Bett umrandete, mussten wir diesen erst beiseiteschieben und selbst dann fiel es schwer, die Stelle zu erkennen.
    Derjenige, der diesen versteckten Safe gebaut hatte, war ein Meister seines Fachs, dachte ich und untersuchte das grobe Mauerwerk. Ich benötigte einige Sekunden um den Stein zu finden, den man nach rechts schieben musste, um den Mechanismus in Gang zu setzen. Nachdem ein kleines Stück Wand sich ächzend aufgeschoben hatte, sah man den Tresor, der mit einer Zahlenkombination zu öffnen war. James gab die Ziffern ein und öffnete die Stahltür, dann legte er beide Amulette hinein und verschloss alles wieder gründlich. Zu guter Letzt drapierte ich den Baldachin wieder an die richtige Stelle und seufzte erleichtert auf.
    »Das wäre geschafft«, sagte ich lächelnd, auch wenn mir eigentlich nicht danach zumute war. Wer wusste, ob ich jemals wieder einen Fuß in dieses Zimmer setzen würde? Ich schüttelte den Kopf, um diese Gedanken schnellstmöglichst wieder zu vertreiben und sah dann zu James, der auf einen Punkt in weiter Ferne starrte.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich besorgt und legte ihm eine Hand auf den Oberarm.
    »Ich dachte nur gerade daran, dass ich mich erheblich besser fühlen würde, wenn ich wüsste, dass du hier auf mich wartest. Außerdem könntest du so die Blutrubine im Auge behalten«, erklärte er.
    »Netter Versuch, aber leider zwecklos«, antwortete ich. »Ich habe nicht vor hier zu bleiben und vor Sorge umzukommen, während du am Rannoch Moor gegen die Ubour kämpfst.« Er nickte, doch es war ihm deutlich anzusehen, dass er darüber nicht glücklich war.
    »Dir ist klar, dass es auch auf unserer Seite Verluste geben wird?«, wollte er wissen und musterte mich.
    »Ja, das weiß ich.« Bei dem Gedanken daran schnürte sich mein Magen krampfhaft zusammen. Natürlich würden auch einige unserer Leute diesen Kampf nicht überleben, aber noch war es nicht soweit.
    Ich konnte nur hoffen, dass es keinen von den Vampiren traf, die mir persönlich sehr nahe standen, so wie Aiden. Natürlich wünschte ich keinem der Kämpfer so ein Ende. Es war jedoch unrealistisch zu denken, dass wir diese Nacht alle heil überstehen würden. Außer natürlich die Geister, denn die waren ja schon tot.
    Mein Blick fiel auf James Nachttisch, wo noch immer der Blutbeutel lag, den Berta ihm vor Kurzem dort hingelegt hatte.
    »Hast du gar nichts getrunken?«, wollte ich wissen und sah ihn besorgt an. Er zuckte kurz mit den Schultern, dann grinste er.
    »Gestern von dir und etwas Besseres gibt es nicht.« Ich schüttelte den Kopf und seufzte, dann ging ich hinüber, nahm den Beutel und reichte ihn James.
    »Los trink aus, oder willst du etwa, dass dir mitten im Kampf die Kraft ausgeht?«, befahl ich ihm streng. Zu meinem Erstaunen nahm er den Beutel, öffnete ihn und trank ihn in einem Zug leer.
    Es war immer noch ein seltsames Gefühl ihn dabei zu beobachten, aber keinesfalls unappetitlich oder gar ekelhaft. Für mich war es so, wie wenn ich mir ein Sandwich machte und da ich selbst schon von seinem Blut getrunken hatte und wusste, wie köstlich es schmeckte, war es mittlerweile ganz normal ihn so zu sehen.
    Nachdem er getrunken hatte, zogen wir uns um. Als ich auf dem Sessel saß und meine Boots schnürte warf ich einen verstohlenen Blick zu James, der sich gerade seinen Gürtel mit den Eisenpflöcken umschnallte. Er sah unbeschreiblich gut aus und fast hätte ich bei seinem Anblick vor Bewunderung laut geseufzt.
    James war, wie ich, ganz in Schwarz gekleidet und durch seinen eng anliegenden Rollkragenpullover konnte man seine muskulöse Brust erahnen. Sein schwarzer Ledermantel mit dem langen Schlitz auf der Rückseite reichte ihm bis zu den Waden und er wirkte in diesem Aufzug wie ein Gott, der in den Kampf zog.
    »Wir sollten nach unten gehen, es ist Zeit«, entschied James, nachdem er einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. Ich verknotete mein Haar im Nacken, stand auf und griff nach meinem

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