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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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folgen, da die Sonne sie unweigerlich töten würde und wir konnten unbehelligt nach Castle Hope zurück, um uns einen neuen Plan zurechtlegen.
    Ein zweites Mal würden wir nicht so leichtfertig in ihre Falle tappen. James warf einen Blick über die Schultern und lächelte mich erleichtert an. Dann geschah es.
    Vor uns hörten wir den entsetzten Aufschrei von Rufus, der gerade die erste Abzweigung passiert hatte, in der ich vorher gedacht hatte, eine Bewegung erkannt zu haben.
    Wie sich nun herausstellte, hatte ich mich nicht getäuscht. Während ich zu erfassen versuchte, was gerade geschah, drängten sich bereits Aiden und Vasili an mir vorbei und zogen ihre Pflöcke.
    »Sille, pass auf Claire auf«, hörte ich James rufen, dann packte mich auch schon jemand am Arm und zog mich einige Meter zurück. Nur ganz langsam lichtete sich der Schleier in meinem Kopf und ich begriff, was geschehen war.
    Die Ubour waren nicht tiefer in die Höhlen geflohen, wie wir dachten, sondern sie hatten uns eine Falle gestellt. Einige von ihnen hatten sich in den Abzweigungen versteckt und nur darauf gewartet, dass wir alle wie auf dem Präsentierteller vor ihnen auftauchten.
    Die lauten Schreie fuhren mir durch Mark und Bein und ich versuchte mich, aus Silles Griff zu lösen und meinerseits in den Kampf einzugreifen. Ich musste den anderen helfen. Während ich mich vergeblich gegen sie zur Wehr setzte, sah ich die Ubour vor uns.
    Einige folgten den Vampiren, die versuchten aus dem Höhlengang ins Freie zu entkommen, andere kämpften verbissen gegen jene, welche die Abzweigung noch nicht passiert hatten.
    Dann plötzlich war noch lauteres Gebrüll zu hören und ich begriff, dass auch hinter uns Ubour aufgetaucht waren. Unsere zehn Geister versuchten sie aufzuhalten, waren ihnen aber zahlenmäßig unterlegen und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis auch diese Bestien uns erreichten.
    Wir saßen in der Falle und hatten nicht einmal die Möglichkeit, wieder zurück in den Schutz unserer Höhle zu fliehen. Hektisch blickte ich im Gang hin und her und versuchte mir einen Weg zu James zu bahnen, der jetzt auch an vorderster Front kämpfte. Doch Balthasar und Aiden versperrten mir den Weg, und da der Gang an dieser Stelle nicht sehr breit war, gelang es mir auch nicht an ihnen vorbeizuschlüpfen.
    »Wir werden ihnen nicht lange standhalten können, es sind zu viele«, rief Sille, die sich jetzt den Ubour hinter uns zugewandt hatte und mit ihrem Eisenpflock angriff. Unentschlossen drehte ich mich zu ihr, da ich nicht wusste, was ich tun sollte. Ich sah, wie sie ihren Angreifer niederrang und ihr Pflock sich in seine Brust bohrte. Geschmeidig sprang sie auf und warf einen kurzen Blick über die Schulter.
    »Versuche dein Licht heraufzubeschwören, Claire«, schrie sie und wehrte den Angriff eines weiblichen Ubours ab.
    »Aber ich ...«, stammelte ich und sah verzweifelt auf meine Handflächen.
    »Du kannst es, glaub an dich«, ermutigte sie mich, als einer der Ubour ihr seine Klauen quer über die Wange zog. Als ich ihr Blut sah, war es als habe jemand einen Eimer Eiswasser über mich geschüttet. Ich verdrängte alle Zweifel in die hinterste Ecke meines Gehirns und holte tief Luft. Wir würden alle sterben oder uns ebenfalls in solche Ungeheuer verwandeln, wenn ich mich jetzt nicht zusammenriss.
    Ich hob die Hände auf Brusthöhe, so als ob ich einen imaginären Ball festhalten würde, genauso, wie es mein Vater mir gezeigt hatte, dann schloss ich die Augen und konzentrierte mich.
    Es musste mir einfach gelingen, meine ganze Energie auf diesen einen Punkt zwischen meinen Händen zu bündeln. Nur wenn ich es schaffte, würde das Licht erscheinen.
    Ich spürte, wie das Blut in meinen Adern zu kochen begann und mein Herz immer schneller gegen meine Brust schlug. Ich richtete all meine Gedanken nur auf die Macht in mir und schickte sie zu genau diesem einen Punkt. Plötzlich begann es in meinen Schultern zu kribbeln und dieses Gefühl bewegte sich langsam meine Arme hinab. Es wurde mit jeder Sekunde stärker und unangenehmer, doch ich wagte nicht, die Augen zu öffnen.
    Als das Kribbeln meine Fingerspitzen erreicht hatte, war es als würde ich glühende Kohlen in Händen halten und ich musste all meine Kraft aufbringen, um nicht vor Schmerzen laut aufzuschreien. Dann verebbte der Schmerz und an seiner Stelle blieb nur eine angenehme Wärme.
    Die Schreie, die dann ertönten, waren wie Musik in meinen Ohren. Ich öffnete die Augen und musste mein

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