Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
Gesicht abwenden, so hell war das Licht, welches sich im ganzen Gang ausgedehnt hatte und einen Ubour nach dem anderen verbrannte. Kreischend fielen sie zu Boden und lösten sich auf, bis nur noch eine glibbrige Masse übrigblieb.
    In dem Augenblick, als das Licht in meinen Händen erlosch, sackte ich auf die Knie. Es war als habe jemand alle Kraft aus mir gesaugt und selbst das Atmen fiel mir schwer. Sofort war Sille an meiner Seite und half mir auf, während sie mich stützte.
    »Gut gemacht, Claire!«, hörte ich sie sagen und ich schenkte ihr ein müdes Lächeln. Ich fühlte mich, als wäre ich gerade eben gegen einen Güterzug gerannt. Alles, was ich wollte, war schlafen. Genau, ich würde mich jetzt einfach hinlegen und schlafen.
    Im nächsten Moment merkte ich, wie Sille zur Seite trat und an ihrer Stelle James auftauchte und mich in die Arme nahm.
    »Ich wusste, dass du es schaffst, mein Engel. Ich habe keinen Augenblick an dir gezweifelt«, flüsterte er in mein Ohr. Er vergrub die Finger in meinem Haar und lächelte. »Jetzt ist alles vorbei und wir können nach Hause gehen.« Ich nickte, nicht fähig auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen und lehnte meinen Kopf erschöpft an seine Schulter.
    »Lasst uns gehen«, rief Balthasar und deutete dabei in die Richtung des Höhleneingangs.
    »Was ist, wenn sich noch Ubour in der großen Höhle verstecken?«, wollte Sille wissen, die einen beunruhigten Blick hinter sich warf. Balthasar blieb kurz stehen und folgte ihrem Blick.
    »Ich glaube nicht, dass es eine Stelle in diesen verdammten Höhlen gibt, wo Claires Licht nicht aufgeleuchtet ist. Folglich dürfte keine dieser Kreaturen mehr am Leben sein«, erklärte er.
    Sille biss sich auf die Unterlippe und sah mit zusammengekniffenen Augen in den nachtschwarzen Gang.
    »Wenn ihr Licht aber nur in unserem Gang zu sehen war, könnten sich noch einige von ihnen dort hinten verstecken. Sollten wir die Gelegenheit nicht nutzen, um sie ein für alle Mal zu eliminieren?«, widersprach sie.
    Langsam kam etwas Kraft in meinen Körper zurück. Als ich, den Kopf noch immer an James Schulter gelehnt, die Augen öffnete, sah ich Vasili.
    »Lass uns vorerst aus diesen verfluchten Gängen verschwinden. Draußen können wir überlegen, was wir tun, aber jetzt sollten wir zusehen, dass wir hier raus kommen«, entschied er. Sille nickte knapp. James legte seinen Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht an, dann musterte er mich.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«, fragte er besorgt.
    »Es geht schon wieder«, antwortete ich. Mein Körper hatte sich halbwegs wieder regeneriert, auch wenn ich immer noch den Wunsch hatte, mich auf der Stelle hinzulegen und zu schlafen.
    »Dann lass uns jetzt gehen. Soll ich dich tragen?«, wollte er wissen und war schon dabei mich hochzuheben, als ich dankend ablehnte.
    »Ich fühle mich zwar etwas ausgelaugt, aber laufen kann ich noch. Wenn du einfach deinen Arm um mich legst, bin ich die glücklichste Frau der Welt«, entgegnete ich.
    James grinste und gab mir einen raschen Kuss, dann marschierten wir hinter den anderen nach draußen. Als die erste Abzweigung neben uns auftauchte, wo die Ubour uns aufgelauert hatten, zuckte ich kurz zusammen. Am Boden lagen noch zischende Reste unserer Angreifer und der widerliche Gestank von verbranntem Fleisch hing in der Luft.
    Kurz bevor wir endlich den Schutz des Tageslichtes erreicht hatten, wurde der Gang wieder schmaler. James löste seinen Arm von mir und schob mich sanft vor sich. In einiger Entfernung konnte ich das Tageslicht erkennen und ich atmete erleichtert auf. Wir hatten es geschafft.
    Zu unserer Linken tauchte die letzte Abzweigung auf, die sich tief in die Dunkelheit schlängelte und als ich im Vorübergehen einen Blick hineinwarf, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich hatte die Nase gestrichen voll von diesem Ausflug und wünschte mir nichts sehnlicher, als endlich wieder auf Castle Hope zu sein. Dort, wo ich zu Hause war. Sobald wir wieder auf der Burg waren, würde ich James am Arm packen, ihn mit in unser Zimmer schleifen und dann...
    Plötzlich hörte ich ihn hinter mir aufkeuchen und dachte im ersten Moment, er sei gestolpert. Doch als ich mich zu ihm umdrehte und die langen Klauen sah, die sich von hinten in seine Schultern gebohrt hatten, blieb mir fast das Herz stehen.
    Mit vor Schreck geweiteten Augen sah er mich an und dann erkannte ich die Gestalt hinter ihm, denn eine Hälfte ihres Gesichtes war furchtbar

Weitere Kostenlose Bücher