Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
entstellt. Ich war unfähig mich zu bewegen.
    Evelyn grinste mich hämisch an. In ihren Augen blitzte Triumph und Genugtuung auf, dann zog sie James in die Dunkelheit, während sich ihre Fänge in seinen Hals senkten.
    »Nein!«, schrie ich und meine Starre löste sich, als ich begriff, was geschah. Ich wollte ihnen hinterherlaufen, doch Balthasar, der dicht bei mir stand und gesehen hatte, was geschehen war, hielt mich zurück.
    »Es ist zu spät, Claire«, sagte er ruhig. Ich sah ihn fassungslos an, dann schlug ich wie wild auf ihn ein und meine Augen füllten sich mit Tränen. Wie konnte er so etwas sagen und warum stand er einfach nur da, anstatt sie zu verfolgen und James zu befreien.
    »Lass mich los«, schluchzte ich und meine Fäuste trommelten auf jeden Zentimeter seines Körpers ein, der sich mir bot. Doch Balthasar dachte nicht daran, seinen Griff zu lockern, sondern packte mich nun an den Schultern und begann mich zu schütteln.
    »Du kannst ihm nicht mehr helfen, es ist zu spät«, schrie er mich an. Mittlerweile waren auch Aiden, Vasili und Sille zurückgekehrt und sahen verwirrt von Balthasar zu mir.
    »Was ist los und wo ist James?«, wollte Aiden wissen, der sich nun suchend umsah. Als Balthasar ihnen in zwei kurzen Sätzen erklärt hatte, was geschehen war, stöhnte Sille auf und Aiden schloss bekümmert die Augen.
    Ich starrte alle drei fassungslos an, denn ich konnte nicht begreifen, dass sie einfach nichts unternahmen, um James zu retten.
    »Wir müssen ihn da raus holen«, brüllte ich jetzt und versuchte abermals, mich aus Balthasars Umklammerung zu befreien. Anstatt mir beizupflichten, traten Aiden und Vasili zu mir und zogen mich mit sich nach draußen.
    »Was macht ihr denn da? Lasst mich sofort los! Wir müssen umkehren und James helfen«, schrie ich. Ich trat nach ihnen und versuchte mich zu befreien. Als ich begriff, dass dies nutzlos war, machte ich mich so schwer ich nur konnte, doch das scherte die beiden nicht, sie trugen mich mühelos zwischen sich zum Höhlenausgang.
    Kaum hatten sie mich vor der Höhle auf dem felsigen Boden abgesetzt, sprang ich auf und wollte zurücklaufen, doch diesmal war es Sille, die ihre Arme um mich schlang und mich aufhielt.
    »Claire, bitte, komm zu dir«, sagte sie sanft. Als ich in ihre Augen sah, erkannte ich den unendlichen Schmerz darin.
    »Aber wir müssen ihm helfen«, krächzte ich heiser. Sille schüttelte den Kopf und eine Träne rann ihr über die Wange.
    »Wenn er gebissen wurde, können wir ihm nicht mehr helfen. Er ist jetzt einer von ihnen und wird uns angreifen, sobald wir vor ihm stehen. Es hat keinen Sinn noch einmal hineinzugehen und das weißt du ganz genau«, erklärte sie traurig.
    Ich schüttelte so heftig den Kopf, dass ein stechender Schmerz durch meinen Schädel fuhr und mir furchtbar schwindelig wurde. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, was Sille da sagte. Es musste doch einen Weg geben, ihn da raus zu holen. Ich rief in Gedanken nach ihm, doch ich erhielt keine Antwort.
    »Vielleicht wurde er nicht gebissen«, widersprach ich und versuchte mir selbst einzureden, dass ich mich eventuell getäuscht hatte. Es war schließlich dunkel, und auch wenn ich sehr gut sehen konnte, war es nicht ausgeschlossen, dass meine Augen mir einen Streich gespielt hatten.
    Sille seufzte und nun richtete Aiden das Wort an mich. Er strich mir beruhigend über den Oberarm.
    »Das da drin ist nicht mehr James«, sagte er leise. Ich blickte ihm direkt in die Augen und runzelte die Stirn.
    »Wie kannst du so etwas sagen, er ist dein Freund und du selbst hast nicht gesehen, was passiert ist«, fauchte ich ihn an.
    »Aber ich habe gesehen, wie er von Evelyn gebissen wurde«, sagte Balthasar.
    Ich sah jeden von ihnen einige Sekunden lang an, dann schlug die Verzweiflung wie eine Welle über mir ein.
    »Wir können ihn doch nicht im Stich lassen und einfach gehen«, schluchzte ich und schlug die Hände vors Gesicht. Aiden zog mich zu sich und nahm mich tröstend in die Arme.
    »Claire, wir haben keine Ahnung, wie viele von ihnen überlebt haben und wir haben heute schon zu viele Verluste erlitten. Wenn wir jetzt da rein gehen, werden vermutlich noch mehr von uns sterben oder verwandelt, das möchtest du doch nicht, oder?«
    Ich hob den Kopf und schloss kurz die Augen, dann schüttelte ich kaum merklich den Kopf. Natürlich wollte ich niemanden in Gefahr bringen, das war doch klar, aber auf der anderen Seite wollte ich Gewissheit haben, was mit James

Weitere Kostenlose Bücher