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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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hatte, dass James nichts dagegen zu haben schien, griff ich zu. Dass James ohne Widerworte zustimmte, war nur der Tatsache zu verdanken, dass es sich um eine Frau handelte, von der ich trinken würde, da war ich mir sicher.
    Wäre es Balthasar oder ein anderer Vampir gewesen, so hätte er dies niemals zugelassen. Lieber riskierte er sich selbst zu schwächen, indem er mir sein Blut gab, als zuzusehen, wie ich das Blut eines anderen Vampirs trinken würde.
    Ich merkte, wie meine Fangzähne länger wurden und dann bohrten sie sich in Silles Haut. Das warme, süße Blut rann mir die Kehle hinunter und mit jedem Schluck, den ich trank, spürte ich wie die Kraft in meinen Körper zurückkam. Als ich mich wieder besser fühlte, ließ ich von ihr ab und verschloss den Biss, indem ich mit meiner Zunge darüber strich, dann sah ich ihr in die Augen.
    »Danke«, flüsterte ich. Sille machte eine wegwerfende Handbewegung und lächelte.
    »Du musst dich nicht bedanken, außerdem tue ich das aus einem gewissen Eigennutz heraus. Schließlich bist du unsere einzige Chance hier raus zu kommen«, erklärte sie sanft. Mein Magen verkrampfte sich bei ihren Worten, denn ich hatte noch immer meine Zweifel, was das Heraufbeschwören des Lichtes betraf.
    Gestern, mit der Unterstützung meines Vaters, war es mir nur ein einziges Mal gelungen. Aber es war nur ein jämmerlicher Abklatsch des Lichtes gewesen, dass uns helfen würde. Wie sollte ich jetzt, wo ich in einer viel schlechteren, körperlichen Verfassung war, etwas noch Mächtigeres erschaffen? Ich starrte auf meine Handflächen und wünschte dies alles wäre nur ein Traum und ich würde jeden Moment daraus erwachen.
    »Du wirst das schaffen, da bin ich mir ganz sicher«, hörte ich Balthasar sagen, der einen Arm um mich legte, diesen aber sofort wieder wegzog, als James ein kehliges Knurren von sich gab.
    »Herrje, jetzt stell dich bitte nicht so an«, fauchte ich und verdrehte die Augen. Es gab Momente da schmeichelte mir sein besitzergreifendes Benehmen, aber jetzt war ein ungünstiger Zeitpunkt für einen eifersüchtigen Ausbruch. Ich stand auf und ging zu Rufus. Es gab jetzt wirklich Wichtigeres als James' Testosteron-Machtkämpfe.

Kapitel 14
     
     
     
    Wir standen zu beiden Seiten des schmalen Eingangs und horchten wachsam in den dunklen Gang vor uns. James, Aiden, Balthasar und Vasili hatten in einer Hand das Schwert, in der anderen einen Eisenpflock. Ich stand dicht hinter ihnen, die Eisenpflöcke in den Gürtelschnallen und mein Schwert auf dem Rücken. Ohne eine Waffe in der Hand fühlte ich mich nackt und verwundbar, doch ich brauchte meine Hände, um das Licht herbeizurufen. Sofern es mir denn überhaupt gelingen sollte.
    Hinter uns standen die zehn Geister, die den Gang bewachen sollten, der tiefer in die Höhlen führte, während wir uns dem Höhleneingang widmen wollten.
    James warf einen Blick über die Schulter und beobachtete mich. Ich stand da und starrte meine Handflächen an, als würde ich sie still anflehen, mir zu helfen.
    »Du musst daran glauben, dass es gelingt, mein Engel«, sagte er ruhig, und als ich ihn hilfesuchend ansah, drehte er sich zu mir, packte mich an den Armen und zog mich fest an sich. Dann presste er seine Lippen auf meinen Mund und küsste mich.
    Es war kein zärtlicher, sanfter Kuss, sondern leidenschaftlich und fast schmerzhaft, so als wolle er ein letztes Mal von meinen Lippen kosten, bevor wir für immer voneinander getrennt wurden.
    Es war ein Kuss, der mir Kraft gab, mir aber auch gleichzeitig Angst machte. James beendete ihn genauso abrupt, wie er ihn begonnen hatte, und sah mich dann eindringlich an.
    »Ich liebe Dich, Claire, vergiss das nie.« Ich schluckte, doch James hatte sich schon wieder dem Gang zugedreht und konzentrierte sich auf das, was vor ihm lag.
    Vasili wandte sich zu uns. Seine Miene war ernst und angespannt.
    »Wollen wir?«, fragte er knapp. Alle nickten fast gleichzeitig, dann zwängte er sich durch die Öffnung nach draußen und einer nach dem anderen folgte ihm. Hinter uns nahmen sofort fünf andere Vampire unseren Platz ein, um unseren Zufluchtsort vor eventuellen Eindringlingen zu schützen.
    Zu unserem Erstaunen war kein Ubour im Gang auszumachen, was mir sehr seltsam vorkam. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte. Unschlüssig standen wir da und sahen uns fragend an, dann ergriff Vasili die Initiative.
    »Wir gehen zum Eingang und ihr geht ein Stück ins Höhleninnere«, flüsterte er

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