Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)
erwiderte.
»Jetzt kann uns nichts mehr trennen«, sagte er und küsste mich innig.
»Hrm ...hrm ...«, räusperte sich Finn hinter uns. Wir lösten uns voneinander und sahen ihn erwartungsvoll an. Er lächelte und strich mir sanft übers Haar.
»Das hast du gut gemacht, Claire. Ich wusste, dass du die richtige Entscheidung triffst und selbst darauf kommen würdest, wie du Evelyn vernichten kannst.«
»Da hast du mir mehr zugetraut, als ich mir selbst«, antwortete ich.
»Du solltest nicht immer so bescheiden sein, mein Kind. Letztendlich wusstest du, dass Evelyns Eitelkeit ihr das Genick brechen würde. Sie hätte dich bei der ersten sich bietenden Gelegenheit enthaupten sollen, was sie aber nicht getan hat. Stattdessen wollte sie mit dir spielen und ihre Überlegenheit demonstrieren. Und das hat ihr den Tod gebracht«, entschied Finn. Jetzt kamen auch die anderen zu uns und gratulierten mir. Unzählige Hände klopften mir anerkennend auf die Schultern und mehr als nur einmal musste ich diese Hände auch schütteln.
Mein Vater zog mich in eine stürmische Umarmung und flüsterte mir zu, wie stolz er auf mich war. Ganz langsam fiel auch von mir die Anspannung ab und ich verstand, was das alles zu bedeuten hatte. Während ich Finn dabei beobachtete, wie er zu meinen Geisterfreunden ging und jeden Einzelnen von ihnen fragte, ob er Mensch werden wollte oder sich für die Unsterblichkeit entschied, begriff ich, dass alles gut ausgegangen war.
Ich war wieder unsterblich, meine Freunde waren gerettet und James wollte, dass ich seine Frau werde. Ich konnte noch gar nicht fassen, dass sich doch noch alles zum Guten gewendet hatte. James legte wieder den Arm um meine Schulter und zog mich an sich.
Auch Sille nahm mich fest in den Arm. Als sie von mir abließ, huschte ihr Blick zu einem Punkt hinter mir und sie riss die Augen auf. Neugierig drehte ich mich um und blickte direkt in Gabrielas Augen, die mich hasserfüllt ansahen, während sie mit erhobenem Schwert auf mich zustürzte.
Kurz bevor sie mich erreicht hatte, trat Aiden ihr in den Weg, selbst mit einem Schwert bewaffnet. Er drehte sich einmal um die eigene Achse und schwang die Waffe dabei elegant in Höhe seiner Schultern. Die Klinge durchtrennte Gabrielas Hals lautlos und ihr Kopf fiel dumpf zu Boden.
»Gabriela? Aber warum ...«, stammelte ich erschüttert.
Aiden warf sein eigenes Schwert zu Boden und trat vor mich.
»Sie war der zweite Verräter in euren Reihen. Bis zum Schluss hat sie Evelyn über all eure Schritte informiert«, erklärte er.
»Jetzt wissen wir auch wer dem Ubour geholfen hat in die Burg zu kommen«, sagte James. Angewidert sah ich auf Gabrielas Leichnam, der sich bereits zersetzte. Wenn sie schon die ganze Zeit für Evelyn gearbeitet hatte, dann war der Überfall in dem Londoner Club auch von ihr geplant gewesen. Wie hatte ich mich nur so in ihr täuschen können?
»Es ist vorbei. Ich denke, jetzt gibt es niemanden mehr, der dir etwas Böses will«, entschied James. Ich schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln.
»Ich will es hoffen.«
Zum Schluss trat Baobhan Shin, gefolgt von Aiden und Robert zu mir. Sie küsste mich rechts und links auf die Wange und gratulierte mir. Robert tat es ihr gleich. Wie ich erkennen konnte, war er jetzt wieder ein Vampir, was mich unendlich glücklich machte.
»Ich stehe auf ewig in deiner Schuld«, flüsterte er, als er mir einen Kuss auf die Wange drückte. Dann trat Aiden nach vorne. Er hatte den Kopf gesenkt und wirkte so traurig und bedrückt, dass ich ihn spontan in eine Umarmung zog.
Verwundert sah er auf und in seinen Augen konnte ich die Hoffnung erkennen, die kurzeitig darin aufflackerte.
»Claire, ich … also … es tut mir alles so unsagbar leid...«, stammelte er und begann zu weinen. Ich wischte eine seiner Tränen mit dem Daumen fort und zwang ihn, mich anzusehen.
»Du bist mein bester Freund und das wirst du auch immer bleiben. Natürlich hat es mich verletzt, dass du mich verraten hast, aber ich verstehe, warum du es getan hast. Außerdem hast du mich heute vor einer Enthauptung durch Gabrielas Schwert bewahrt. Lass uns das Ganze vergessen und einfach von vorne anfangen, ja?«
Aidens Augen wurden groß. Er wirkte durcheinander und sprachlos, angesichts meines Angebotes. Als ich zu seiner Mutter blickte, die uns aufmerksam beobachtet hatte, sah ich wie sie sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. Robert trat zu seinem Bruder und klopfte ihm auf die Schulter.
»Ich
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