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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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herumtastete.
    Ich packte meinen Stock fester und ging in Angriffshaltung. Winona hingegen hielt den Kopf gesenkt und hatte die Finger in ihrem Beutel vergraben. »Consimilis, calefacio!«, schrie sie dann triumphierend und hielt ein Stück Papier in die Höhe.
    Ein Lichtblitz, es knallte, und ich duckte mich, als jedes Stück Papier in einem Umkreis von zwei Metern in Flammen aufging. Heilige Scheiße, die Frau hatte Macht!
    »Los! Los!«, schrie ich, während die zwei Frauen kreischten. Gerald starrte uns nur mit aufgerissenem Mund an. Die Unterlagen brannten, das Toilettenpapier war nur noch Kohle, und von Chris’ geliebter Maschine stieg Rauch auf. Wir hatten höchstens drei Sekunden, um an ihnen vorbeizukommen.
    Winona setzte sich ungeschickt in Bewegung, während sie leicht schockiert auf die Zerstörung blickte, die sie angerichtet hatte. Mit fröhlich klappernden Hufen sprang sie an den Pritschen vorbei.
    »Meine Ergebnisse!«, kreischte Chris. Ihr Gesicht wirkte im Schein der Flammen rot, während sie hilflos die Hände ausstreckte. »Hol meine Aufzeichnungen. Nein, schnapp sie!«, schrie sie dann und zeigte auf uns. Doch Jennifer saß nur vollkommen verängstigt und mit wirren Haaren auf ihrem Bett, während wir in die Dunkelheit rannten.
    Gerald kam stolpernd auf die Beine. Er hielt ein kurzes Gewehr in der Hand. Winona gab ein entsetztes Quieken von sich, als er über Jennifers Pritsche sprang und sich auf mich stürzte.
    Wutentbrannt schwang ich meinen Stock wie einen Golfschläger und traf ihn genau am Kinn. Sein Kopf klappte nach hinten, Blut spritzte und er verdrehte die Augen.
    Gerald fiel wie ein gefällter Baum auf Jennifer. Ihre Schreie wurden schrill und panisch, als er sie unter sich begrub. Chris hatte sich inzwischen aus ihrem Schlafsack befreit, stand vor dem Bücherregal und versuchte die einzelnen Feuer zu löschen. Sie schaute nicht einmal hoch. Ich hörte ihren Schmerzensschrei, als sie das Dämonenbuch berührte und es ihr die Hand verbrannte. Es stand nicht in Flammen, aber es war sicher heiß genug, um ihr Verbrennungen dritten Grades zu verpassen.
    »Rachel!«, rief Winona aus der Dunkelheit, und ich rannte los. Es gefiel mir zwar nicht, das Laborbuch mit dem Rest verbrennen zu lassen, aber unsere Flucht war schon Rache genug.
    Winona war nur ein flüchtiger Schatten vor mir. Hinter uns schrie Chris, und Jennifer weinte. Gerald ging es anscheinend gut, da er derjenige war, den Chris anschrie. Ich hörte ein Krachen, als er die Verfolgung aufnahm.
    »Niedriges Rohr«, warnte Winona, die nicht einmal schwer atmete. Ich duckte mich und schaffte es gerade noch, nicht dagegen zu rennen.
    Ich konnte nur am Geräusch ihrer Schritte ausmachen, wo sie sich befand. Hinter uns erklang ein dumpfes Dröhnen und Gerald schrie schmerzerfüllt auf. Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, aber gleichzeitig umklammerte ich meinen Prügel fester. Wenn Eloy irgendwo in der Nähe war – oder Chris daran dachte, ihn anzurufen –, dann steckten wir in Schwierigkeiten, sobald wir den Keller verlassen hatten. Aber im Moment waren wir frei, und das war ein gutes Gefühl.
    Ich wich dem letzten Gerümpel aus. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das dämmrige Licht. Rutschend kam ich in der Dusche zum Stehen. Winona stand bereits auf der Kiste und bemühte sich, durch das Fenster zu kommen. Doch sie war in dieser Gestalt einfach zu schwer, um ihr gesamtes Körpergewicht mit den Armen zu stemmen. Die kühle Nachtluft umspielte meine Knöchel, und mein Herz raste. Gerald kam. Ich konnte ihn hören. Ich hatte ihn perfekt getroffen. Er war sicherlich ziemlich sauer.
    »Ich schiebe dich raus«, sagte ich, lehnte meinen Knüppel an die Wand und kletterte neben ihr auf die Kiste. »Dann reichst du mir die Hand und ziehst mich nach oben, okay?«
    »Rachel«, setzte sie an, aber ich beugte mich bereits vor, um ihre dicken Schenkel zu umfassen. Meine Wange lag an ihrem krausen Pelz, und ich hielt den Atem an, als ich sie hochhob. Mein Gott, war sie schwer. Sie keuchte und wankte, während sie sich durch das enge Fenster schob.
    »Pass auf!«, rief ich, als ihr Huf meine Schulter traf. Schließlich verschwand ihr Gesicht. Ich wirbelte entsetzt herum, als im Gebäude über uns eine Alarmanlage losging. Eine Sekunde später zuckte ich zusammen, da mit einem Zischen die Sprinkleranlage ansprang und mich durchnässte.
    »Sub-Hure!«, drohte Gerald, als er in den Duschbereich stürm te. Fast wäre er in dem Schlamm

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