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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sicher.« Irgendetwas schien ihnen immer zu helfen. MegPaG war wie Minze. Man konnte sie ausreißen, und schon sechs Monate später war sie zurück, frischer als jemals zuvor. Minze roch allerdings besser, und man konnte damit Juleps mixen. Ich war mir nicht sicher, was man aus MegPaG machen konnte. Vielleicht Kompost.
    »Soll ich die noch mal in Salzwasser werfen?«, fragte er und hielt meine Löffel hoch.
    »Ja, aber erst musst du die Seife abspülen«, sagte ich mit einem Blick auf die kleinen Bläschen.
    Schweigend drehte Wayde den Wasserhahn an, dann legte er sie für einen Moment auf das Abtropfgestell, während er sich um Mörser und Stößel kümmerte und sie kräftig mit einem Schwamm bearbeitete. »Zumindest kann ich wieder eine Kraft linie anzapfen«, meinte ich, rieb mir das Bein und befühlte die Stelle, wo sich die Narbe eines Einschusses befinden sollte. »Trent glaubt nicht, dass er viel getan hat, aber das hat er.«
    Warum erzähle ich ihm das? , fragte ich mich. Aber mit Ivy oder Jenks konnte ich nicht darüber reden. Sie würden die falschen Schlüsse ziehen. Unruhig sah ich an Wayde vorbei in die dunkle Nacht hinaus. Ich wünschte mir nichts mehr, als dort draußen zu sein.
    »Ich vertraue ihm«, sagte ich. Ford wäre stolz auf mich. »Er hat zugelassen, dass ich mich auf meine Art mit Al auseinandergesetzt habe.« Ich lachte leise, als ich mich daran erinnerte, wie Trents Magieball in sein Aquarium geflogen war. »Größtenteils.«
    »Sex verändert die Leute mehr als Kriege«, meinte Wayde, trocknete sich die Hände ab und hielt die Löffel dann in Salzwasser.
    Ich blinzelte. »Was hat Sex damit zu tun?«
    Wayde stand mit dem Rücken zu mir. Er richtete sich auf und zögerte, als müsste er erst seine Gedanken sammeln. Vorne in der Kirche schlug die große Glocke, die wir als Klingel benutzten.
    »Jenks!«, schrie ich, weil ich immer noch neugierig war, was Wayde gemeint hatte. »Willst du aufmachen?«
    Es folgte ein kurzes Schweigen, dann rief Jenks zurück: »Es ist Trent! Was zur Hölle will er?«
    Ich riss die Augen auf und erstarrte, während Wayde sich mit einer Handvoll tropfender Löffel zu mir umdrehte. Trent? Hier? Warum?

21

    Wieder schlug die Glocke und das Geräusch hallte durch die Kirche wie, na ja, eine Kirchenglocke eben. Ich schaute auf meine Jeans mit dem weißen T-Shirt hinunter und war froh, dass ich nicht immer noch die Jogginghose trug, in der ich nach Hause gekommen war. Meine Kleidung war wahrscheinlich meilenweit von dem entfernt, was er trug, aber es war meine Kirche, verdammt noch mal. Ich sollte mich zu Hause nicht rausputzen müssen.
    »Was will er hier?«, murmelte ich, klappte das Dämonenbuch zu und schob mir das T-Shirt in die Hose.
    Jenks schwebte vor der Tür auf und ab, und sein hellsilberner Staub beleuchtete den Flur. »Soll ich ihn reinlassen, oder soll ich rausfliegen und ihn beschimpfen?«
    Geistesabwesend fasste ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, nur um dann wieder loszulassen. »Ja. Ich meine, lass ihn rein«, sagte ich, und er schoss davon. »Zumindest ist die Küche sauber.« Ich schenkte Wayde ein Lächeln. »Danke. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich das zu schätzen weiß.«
    Der Werwolf zog den Kopf ein und hob eine Hand. »Kein Problem. Ähm, ich gehe rüber ins Wohnzimmer. Außer, ich soll bleiben?«
    Jenks hatte das System aus Flaschenzügen und Gewichten bedient, das wir installiert hatten, damit er die Eingangstür öffnen konnte, und ich hörte, wie Trents Stimme sich mit denen der Werwölfe im Altarraum verband. Gleichzeitig schrie Jenks seine Kinder an, es war also ziemlich laut. »Nein. Nein danke«, antwortete ich Wayde. Meine Gedanken schossen zurück zu dem Moment, als ich Trent heute Morgen berührt hatte, und ich verzog das Gesicht. Warum zur Hölle war mir das peinlicher als unser Kuss?
    Wayde zögerte, während Trent den Flur entlangkam, mit Jenks auf seiner Schulter und einem schwarzen Beutel in der Hand. Er trug einen Anzug, aber einen weniger förmlichen als sonst, und seine Schuhe wirkten bequem und glänzten nicht so sehr.
    »Rachel, hättest du einen Moment Zeit?«, fragte Trent, als er vor mir und Wayde stehen blieb. »Ich kann nicht lange bleiben. Ich habe in einer Viertelstunde ein Meeting in der Innenstadt, aber nachdem ich sowieso in der Gegend war, wollte ich dir das hier bringen.«
    In mir stieg die Erinnerung an Trent in einem schwarzen Diebesanzug auf, der ruhig und gesammelt vor mir stand, gefolgt von

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